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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dem Commander auf Anakreon erfahren
– oder vielmehr nicht erfahren hatte.
    »Obwohl sie so weit weg sind, kann ich Dad, Mom und Bellis
normalerweise spüren – und hier drin« –
sie legte eine Hand aufs Herz. »Aber jetzt, heute, spüre
ich sie nicht – oder immer schwächer, sie scheinen zu
erlöschen wie die Glühbirnen in der Kuppel. Und ich will,
daß das nicht geschieht. Ich will sie zurückholen, aber
ich kann es nicht.«
    »Wanda, ich glaube, du machst dir einfach Sorgen um deine
Familie, weil du von dieser Rebellion gehört hast. Dabei
weißt du doch, daß es überall im Imperium am
laufenden Band Unruhen gibt – kleinere Explosionen, bei denen
die Menschen Dampf ablassen können. Und du weißt auch, wie
verschwindend gering die Chancen sind, daß Raych, Manella oder
Bellis etwas zustößt. Dein Dad kann jeden Tag anrufen, um
zu melden, daß alles in Ordnung ist; deine Mom und Bellis
werden jeden Moment auf Anakreon landen und dort erst einmal Urlaub
machen. Zu bedauern sind eigentlich wir – denn wir stecken hier
bis über beide Ohren in der Arbeit! Und jetzt, mein Schatz,
gehst du zu Bett und denkst nur an schöne Dinge. Ich verspreche
dir, morgen, wenn die Kuppel wieder sonnig ist, sieht alles viel
besser aus.«
    »Na gut, Großpapa.« Wanda war nicht völlig
überzeugt. »Aber morgen – wenn wir bis morgen nichts
hören… müssen wir… müssen
wir…«
    »Wanda, was können wir denn anderes tun als
abzuwarten?« Haris Stimme klang sanft.
    Wanda wandte sich ab und ging, mit hängenden Schultern,
gebückt unter der Last ihrer Sorgen. Hari sah ihr nach. Endlich
durfte er auch seiner eigenen Unruhe freien Lauf lassen.
    Drei Tage waren seit der Hologrammübertragung von Raych
vergangen. Seither – nichts. Und heute hatte der Commander auf
Anakreon geleugnet, jemals von einem Schiff namens Arcadia VII. gehört zu haben.
    Hari hatte schon mehrmals versucht, zu Raych nach Santanni
durchzukommen, aber alle Nachrichtenleitstrahlen waren ausgefallen.
Santanni – und die Arcadia VII. – schienen einfach
vom Imperium abgebrochen zu sein wie ein Blütenblatt von einer
Blume.
    Seldon wußte, was er nun zu tun hatte. Das Imperium mochte
am Boden liegen, aber noch war es nicht am Ende. Wenn es seine Macht
richtig einsetzte, war es noch immer furchterregend. Seldon verlangte
eine Expreßverbindung mit Kaiser Agis XIV.

 
29
     
     
    »Was für eine Überraschung – mein Freund
Hari!« Agis’ Antlitz auf dem Holoschirm strahlte. »Ich
freue mich sehr, von Ihnen zu hören, obwohl Sie gewöhnlich
den förmlicheren Weg gehen und eine persönliche Audienz
beantragen. Kommen Sie, Sie haben mich neugierig gemacht. Was gibt es
so Dringendes?«
    »Sire«, begann Seldon, »mein Sohn Raych lebt mit
Frau und Tochter auf Santanni.«
    »Ach ja, Santanni.« Das Lächeln des Kaisers
verblaßte. »Eine Meute von verblendeten Schuften, wie ich
noch nie eine…«
    »Sire, bitte«, unterbrach Seldon, selbst nicht weniger
überrascht als der Kaiser über diesen unerhörten
Verstoß gegen die kaiserliche Etikette. »Mein Sohn konnte
Manella und Bellis noch auf ein Hyperschiff bringen, die Arcadia
VII. mit Ziel Anakreon. Er selbst mußte jedoch
zurückbleiben. Das war vor drei Tagen. Bisher ist das Schiff auf
Anakreon nicht eingetroffen. Und mein Sohn scheint spurlos
verschwunden zu sein. Meine Anfragen in Santanni blieben
unbeantwortet, und nun sind alle Nachrichtenleitstrahlen
ausgefallen.
    Bitte, Sire, können Sie mir helfen?«
    »Hari, Sie wissen, daß offiziell sämtliche
Beziehungen zwischen Santanni und Trantor abgebrochen wurden. Aber es
gibt noch die eine oder andere Gegend auf Santanni, wo ich einen
gewissen Einfluß habe. Das heißt, dort halten sich einige
Kaisertreue auf, die bisher nicht entdeckt wurden. Ich kann zwar mit
keinem meiner Agenten auf dieser Welt direkt in Kontakt treten, aber
ich kann alle Informationen mit Ihnen teilen, die mich von dort
erreichen. Natürlich sind Agentenberichte streng vertraulich,
aber in Anbetracht Ihrer Lage und unseres Verhältnisses werde
ich Ihnen einzelne Passagen daraus zugänglich machen, die
für Sie von Interesse sind.
    Ich erwarte innerhalb der nächsten Stunde eine neue Depesche.
Wenn Sie möchten, melde ich mich bei Ihnen, sobald sie
eintrifft. Bis dahin wird einer meiner Adjutanten alle Mitteilungen,
die wir in den letzten drei Tagen von Santanni erhalten haben, auf
alles überprüfen, was mit Raych, Manella oder Bellis Seldon
zu tun haben könnte.«
    »Vielen Dank,

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