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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Name in aller Munde, wurden Ihre
Vergangenheit, Ihre Anschauungen und Ihre Arbeit vor den Augen aller
Welten ausgebreitet. Und selbst wenn eine fortschrittlich und
vernünftig denkende Richterin Sie für schuldlos
erklärt hat, werden nicht Millionen – vielleicht Milliarden
– von Durchschnittsbürgern in Ihnen keineswegs den
Pionierarbeit leistenden Psychohistoriker sehen, der bestrebt ist,
die Ehre seiner Zivilisation zu retten, sondern einen tobenden Irren,
der dem großen, mächtigen Imperium Untergang und Verderben
prophezeit?
    Sie erschüttern allein durch Ihre Arbeit das Imperium in
seinen Grundfesten. Ich meine damit nicht das Imperium als riesigen,
namenlosen, gesichtslosen Monolithen. Nein, ich spreche von Herz und
Seele dieses Imperiums – von seinen Menschen. Wenn Sie ihnen
sagen, daß das Imperium in den letzten Zügen liegt, dann
heißt das, daß sie in den letzten Zügen
liegen. Und das, mein lieber Professor, kann der
Durchschnittsbürger nicht ertragen.
    Ob es Ihnen gefällt, oder nicht, Seldon, Sie sind zum
Gespött geworden, man lacht über Sie, man hält Sie
für eine Witzfigur.«
    »Verzeihen Sie, Chefbibliothekar, aber als Witzfigur
betrachtet man mich in gewissen Kreisen schon seit Jahren.«
    »Freilich, aber eben nur in gewissen Kreisen. Dieser
jüngste Zwischenfall dagegen – und die Art, wie er in aller
Öffentlichkeit breitgetreten wurde – hat Sie nicht nur hier
auf Trantor, sondern auf allen Welten lächerlich gemacht.
Professor, wenn wir Ihnen ein Büro zur Verfügung stellen,
wenn also wir, die Galaktische Bibliothek, uns damit stillschweigend
hinter Sie stellen, dann machen unweigerlich auch wir, die
Bibliothek, uns auf allen Welten zum Gespött. Wie sehr ich auch persönlich von Ihrer Theorie und Ihrer Enzyklopädie
überzeugt sein mag, als Chefbibliothekar der Galaktischen
Bibliothek auf Trantor muß ich zuerst an die Bibliothek
denken.
    Und deshalb, Professor Seldon, lehne ich hiermit Ihr Ansuchen auf
Unterbringung Ihrer Kollegen ab.«
    Hari Seldon fuhr zurück, als habe man ihn geohrfeigt.
    »Weiterhin«, fuhr Acarnio fort, »muß ich
Ihnen mitteilen, daß Ihre Vergünstigungen in der
Bibliothek mit sofortiger Wirkung aufgehoben sind – für
eine Frist von zwei Wochen. Der Verwaltungsrat hat besagte
Sondersitzung einberufen, Professor Seldon. In zwei Wochen werden Sie
erfahren, ob wir jegliche Beziehung zu ihnen abbrechen werden oder
nicht.«
    Hier hielt Acarnio inne, legte beide Hände auf seine makellos
glänzende Schreibtischplatte und stand auf. »Das, Professor
Seldon, wäre vorerst alles.«
    Auch Hari Seldon erhob sich, freilich nicht so rasch und elastisch
wie Tryma Acarnio.
    »Wäre es möglich, mich vor dem Verwaltungsrat
sprechen zu lassen?« fragte Seldon. »Vielleicht könnte
ich erklären, von welch entscheidender Bedeutung die
Psychohistorik und die Enzyklopädie…«
    »Ich fürchte, nein, Professor«, sagte Acarnio
leise, und für einen winzigen Moment bekam Seldon den Mann zu
Gesicht, von dem Las Zenow ihm erzählt hatte. Doch gleich darauf
hatte wieder der eiskalte Bürokrat die Oberhand gewonnen, und
Acarnio geleitete Seldon zur Tür.
    Als die beiden Flügel auseinanderglitten, sagte er: »Wir
sehen uns also in zwei Wochen, Professor Seldon.« Hari trat
hinaus zu seinem wartenden Gleiter, und die Türen schlossen sich
hinter ihm.
    Was soll ich jetzt tun? dachte Seldon verzweifelt. Ist dies das
endgültige Aus für meine Arbeit?

 
28
     
     
    »Wanda, mein Liebes, was beschäftigt dich denn so?«
Hari Seldon betrat das Büro seiner Enkelin an der
Universität von Streeling. Einst hatte in diesem Raum der
geniale Mathematiker Yugo Amaryl gearbeitet, dessen Tod für das
Projekt Psychohistorik ein so herber Verlust gewesen war. Zum
Glück hatte Wanda in den letzten Jahren zunehmend Yugos Rolle
übernommen und den Primärradianten immer weiter verbessert
und den Bedürfnissen angepaßt.
    »Ich arbeite gerade an einer Gleichung in Sektion 33A2D17.
Diesen Abschnitt« – sie zeigte auf einen leuchtend
violetten Fleck, der vor ihrem Gesicht in der Luft schwebte –
»habe ich unter Berücksichtigung des Standardquotienten
umformuliert, und… Da! Genau wie ich dachte – glaube ich
wenigstens.« Sie trat zurück und rieb sich die Augen.
    »Worum geht es dabei, Wanda?« Hari trat näher und
studierte den Term. »Das sieht ja aus wie die Terminus-Funktion,
und doch… Wanda, das ist eine Umkehrung der
Terminus-Funktion, nicht wahr?«
    »Richtig, Großpapa. Siehst

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