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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zugute kommen.«
    »Schön gesagt, Gruber«, stimmte der Kaiser achtlos
zu, »aber Sie wissen genau, daß das alles nur
Geschwätz ist. Er wird nicht ewig unter uns weilen, jedenfalls
nicht in der körperlichen und geistigen Frische, wie sie
für seine Position unerläßlich ist. Er hat selbst
darum gebeten, noch in diesem Jahr aus dem Amt scheiden zu
dürfen, und ich habe es ihm zugesagt. Nun geht es darum, Ersatz
zu finden.«
    »Oh, Sire, in Ihrer prachtvollen Residenz gibt es
fünfzig Männer und Frauen, die sich zum Chefgärtner
eignen würden.«
    »Das mag schon sein«, räumte Cleon ein, »aber
meine Wahl ist auf Sie gefallen.« Der Kaiser lächelte
gnädig. Dies war der Augenblick, auf den er gewartet hatte. Nun
würde Gruber wohl sprachlos vor Dankbarkeit auf die Knie
fallen.
    Er tat es nicht, und der Kaiser runzelte die Stirn.
    »Sire«, sagte Gruber, »das ist wahrhaft zuviel der
Ehre für mich…«
    »Unsinn.« Cleon fand es kränkend, daß man
sein Urteilsvermögen in Zweifel zog. »Es ist höchste
Zeit, daß Ihre Fähigkeiten Anerkennung finden. Von nun an
werden Sie nicht länger zu jeder Jahreszeit jeder Witterung
ausgesetzt sein. Sie bekommen die Amtsräume des
Chefgärtners, sehr schöne Zimmer, die ich für Sie
renovieren lassen werde, dort können Sie mit Ihrer Familie
einziehen. – Sie haben doch Familie, nicht wahr,
Gruber?«
    »Ja, Sire. Eine Frau und zwei Töchter. Und einen
Schwiegersohn.«
    »Ausgezeichnet. Sie werden es gut haben und Ihr neues Leben
genießen, Gruber. Künftig brauchen Sie nicht mehr im
Freien zu arbeiten, sondern sind wie jeder echte Trantoraner vor Wind
und Wetter geschützt.«
    »Sire, bedenken Sie, daß ich auf Anakreon aufgewachsen
bin…«
    »Ich habe alles bedacht, Gruber. Vor dem Kaiser sind alle
Welten gleich. Mein Entschluß steht fest. Sie haben sich die
neue Stellung redlich verdient.«
    Cleon nickte noch einmal und stolzierte davon. Sein jüngster
Gunstbeweis erfüllte ihn mit Zufriedenheit. Natürlich
hätte der Mann etwas mehr Dankbarkeit, etwas mehr Freude zeigen
können, aber wenigstens war die Arbeit getan.
    Derlei Dinge waren doch sehr viel einfacher zu erledigen als die
Probleme mit der Infrastruktur.
    Dazu hatte Cleon in jäh aufwallendem Ärger erklärt,
bei Pannen infolge menschlichen Versagens sei der Schuldige fortan
hinzurichten.
    »Nur ein paar Exekutionen«, prophezeite er, »und
Sie werden sehen, wie sorgfältig plötzlich gearbeitet
wird.«
    »Ich fürchte, Sire«, hatte ihm Seldon
entgegengehalten, »daß Sie mit derart despotischen
Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg erzielen werden.
Die Arbeiter würden vermutlich keinen anderen Weg sehen, als in
Streik zu treten – und zu rebellieren, falls Sie sie zwingen
sollten, ihre Arbeit wiederaufzunehmen. Sollten Sie aber daran
denken, sie durch Soldaten zu ersetzen, so werden Sie feststellen,
daß diese mit den Maschinen nicht umgehen können und die
Pannen sich noch sehr viel mehr häufen.«
    Da war es kein Wunder, daß Cleon sich erleichtert der
Aufgabe zuwandte, einen neuen Chefgärtner zu ernennen.
    Gruber dagegen blickte dem entschwindenden Kaiser in blankem
Entsetzen nach. Man wollte ihm seine Freiheit nehmen, die Weite des
offenen Himmels, und ihn einsperren wie einen Gefangenen. – Aber
wer könnte sich einem kaiserlichen Befehl verweigern?

 
10
     
     
    Raych stand in seinem Hotelzimmer im Bezirk Wye (Es war ein
ziemlich schäbiges Hotelzimmer, aber Raych trat
schließlich als jemand auf, der nicht gerade mit Credits
gesegnet war.) und betrachtete sich mit finsterer Miene im Spiegel.
Was er sah, gefiel ihm gar nicht. Sein Schnauzbart war verschwunden,
die Koteletten waren gestutzt, das Haar an den Seiten und im Nacken
kurzgeschoren.
    Er sah aus wie – ein gerupftes Huhn.
    Schlimmer noch. Nachdem er auch die Konturen seines Gesichts
verändert hatte, sah er aus wie ein Baby.
    Einfach widerlich.
    Obendrein kam er nicht voran. Seldon hatte ihm die Protokolle der
Sicherheitsbehörden über den Tod von Kaspal Kaspalov
beschafft, und er hatte sie studiert. Allzuviel stand nicht darin,
nur, daß Kaspalov ermordet worden war, und daß die
örtlichen Sicherheitskräfte in Zusammenhang mit diesem Mord
nichts Wichtiges herausgefunden hatten. Man konnte sich des Eindrucks
nicht erwehren, daß die Sicherheitsbeamten dem Fall ohnehin
wenig oder gar keine Bedeutung beimaßen.
    Das war nicht weiter überraschend. Im letzten Jahrhundert
hatte auf den meisten Welten und ganz besonders auf der

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