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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hat vor ein
paar Wochen noch hier gewohnt, und jetzt kann ich ihn einfach nicht
finden. Wenn du alle Stammkunden kennst, bist du ihm vielleicht
begegnet. Er heißt Kaspalov.« Er hob ein wenig die Stimme.
»Kaspal Kaspalov.«
    Manella sah ihn verständnislos an und schüttelte den
Kopf. »Ich kenne niemand, der so heißt.«
    »Schade. Er war Joranumit, genau wie ich.« Wieder ein
verständnisloser Blick. »Weißt du nicht, was ein
Joranumit ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »N-nein. Das Wort habe ich
schon gehört, aber ich weiß nicht, was man darunter
versteht. Soll das ein Beruf sein?«
    Raych war enttäuscht.
    »Es würde zu lange dauern, dir das zu
erklären«, sagte er. Das klang wie eine Abfuhr. Manella
zögerte noch einen Moment, dann stand sie auf und schlenderte
weiter, ohne ihm noch einmal zuzulächeln. Raych war erstaunt,
daß sie überhaupt so lange geblieben war.
    (Gewiß, Seldon hatte immer behauptet, Raych habe eine
besondere Fähigkeit, Sympathien zu wecken – aber doch
gewiß nicht bei einer Frau aus diesem Gewerbe. Für die kam
es doch nur auf die Bezahlung an.)
    Seine Augen folgten Manella ganz automatisch. Nun blieb sie an
einem anderen Tisch stehen, an dem nur ein einzelner Mann saß,
nicht mehr ganz jung, mit angeklatschtem, weißblondem Haar. Er
war sehr sorgfältig rasiert, aber Raych fand, ein Bart
hätte ihm bei seinem etwas zu vorspringenden und auch ein klein
wenig schiefen Kinn nur gutgetan.
    Manella schien bei bartlosen Männern kein Glück zu
haben. Nur wenige Worte wurden gewechselt, dann ging sie weiter.
Bedauerlich, aber so begehrenswert, wie sie war, bekam sie
gewiß nicht oft einen Korb.
    Unwillkürlich malte Raych sich aus, wie es wohl wäre,
wenn er nun doch… Und dann wurde ihm bewußt, daß er
nicht mehr allein war. Diesmal hatte sich ein Mann neben ihn gesetzt,
genauer gesagt der Mann, den Manella eben angesprochen hatte. Raych
mußte sich über sich selbst wundern. Er war so tief in
Gedanken gewesen, daß sich jemand unbemerkt nähern, ihn
gar überrumpeln hatte können. So etwas durfte eigentlich
nicht passieren.
    In den Augen des Fremden stand ein neugieriges Glitzern. »Sie
haben sich eben mit einer Freundin von mir unterhalten.«
    Raychs Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln.
»Sie ist ein sehr umgänglicher Mensch.«
    »Ja, das ist wahr. Und sie ist eine sehr gute Freundin
von mir. Ich konnte nicht umhin, Ihr Gespräch mit
anzuhören.«
    »Ich hab’ doch wohl nichts Unrechtes gesagt?«
    »Keineswegs, aber Sie haben sich als Joranumiten
bezeichnet.«
    Raychs Herz machte einen Satz. Da hatte er mit seiner Bemerkung zu
Manella doch genau ins Schwarze getroffen. Sie selbst hatte zwar
nichts damit anfangen können, aber bei ihrem ›Freund‹
schien das anders zu sein.
    Sollte das heißen, daß er jetzt auf dem richtigen Weg
war? Oder war er lediglich in Schwierigkeiten?

 
12
     
     
    Raych taxierte seinen neuen Tischgenossen, so gut er konnte, ohne
seinen einfältig-sanftmütigen Gesichtsausdruck aufzugeben.
Der Mann hatte scharfe, grünschillernde Augen, und seine rechte
Hand, die auf dem Tisch lag, war fast drohend zur Faust geballt.
    Raych sah sein Gegenüber dümmlich an und schwieg.
    Der Mann wiederholte: »Sie bezeichnen sich also als
Joranumiten, wenn ich Sie recht verstanden habe?«
    Raych bemühte sich, ein verlegenes Gesicht zu machen. Es fiel
ihm nicht schwer. »Warum fragen Sie, Mister?« erkundigte er
sich schließlich.
    »Weil ich glaube, daß Sie dafür noch zu jung
sind.«
    »Ich bin alt genug. Ich habe mir Jo-Jo Joranums Reden immer
in Holovision angesehen.«
    »Können Sie daraus zitieren?«
    Raych zuckte die Achseln. »Nein, aber ich weiß, worum
es ging.«
    »Sie haben Mut, junger Mann, wenn Sie sich in aller
Öffentlichkeit als Joranumiten bekennen. Manchen Leuten
gefällt das gar nicht.«
    »Ich habe gehört, daß es in Wye viele Joranumiten
gibt.«
    »Das mag sein. Sind Sie deshalb hier?«
    »Ich suche Arbeit. Vielleicht könnte mir ein Genosse
helfen.«
    »Joranumiten gibt es auch in Dahl. Und wo kommen Sie
her?«
    Er hatte natürlich Raychs Akzent erkannt. Der ließ sich
nicht unterdrücken.
    »Geboren bin ich in Millimaru«, sagte Raych, »aber
als Kind habe ich lange in Dahl gelebt.«
    »Und was haben Sie da gemacht?«
    »Nichts Besonderes, ’ne Zeitlang zur Schule
gegangen.«
    »Und wieso sind Sie Joranumit geworden?«
    Raych steigerte sich in eine gewisse Erregung hinein. Wer im
geknechteten, diskriminierten Dahl gelebt hatte,

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