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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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nicht. Seldon war sich durchaus bewußt, daß
er Raych auf eine gefährliche Mission schickte.

 
9
     
     
    Wer wäre frei von Illusionen? Cleon, Kaiser der Galaxis und
König von Trantor – die lange Reihe weiterer wohlklingender
Titel, deren er sich rühmen durfte, wurde nur bei seltenen
Anlässen aufgezählt – hielt sich im Grunde seines
Herzens für einen Mann von demokratischer Gesinnung.
    So war es ihm stets ein Ärgernis, wenn ihm Demerzel (oder
später Seldon) von irgendwelchen Maßnahmen mit der
Begründung abrieten, man könne darin ein Zeichen von
›Tyrannei‹ oder ›Despotismus‹ sehen.
    Cleon war überzeugt, weder tyrannisch noch despotisch
veranlagt zu sein; er wollte nur hart und entschlossen
durchgreifen.
    So sprach er oft voll Wehmut von den Zeiten, als die Kaiser sich
noch ohne Bedenken unters Volk mischen konnten, während man
heutzutage, da – geglückte oder gescheiterte – Putsche
und Attentate zu traurigen Alltagserscheinungen geworden waren, als
Herrscher notgedrungen in völliger Weltabgeschiedenheit leben
müsse.
    Es sind Zweifel angebracht, ob Cleon, der sein ganzes Leben lang
im Umgang mit anderen Menschen durch strengste protokollarische
Vorschriften eingeengt worden war, spontane Kontakte mit Fremden
wirklich als angenehm empfunden hätte, aber er stellte sich eben
vor, daß sie ihm Freude machen würden. So fand er es schon
aufregend, wenn sich, selten genug, eine Gelegenheit ergab, in seinem
eigenen Park mit einem seiner Untergebenen zu sprechen, ihn
anzulächeln und für ein paar Minuten alle Attribute des
Kaisertums abzulegen. Dabei fühlte er sich immer wie ein wahrer
Demokrat.
    Da war zum Beispiel dieser Gärtner, von dem Seldon ihm
erzählt hatte. Es wäre nicht nur angemessen, sondern
geradezu ein Vergnügen, ihn, wenn auch verspätet, für
seine Treue und Tapferkeit zu belohnen – noch dazu in
höchsteigener Person, nicht etwa stellvertretend durch
irgendeinen Höfling.
    Folglich vereinbarte er ein Treffen mit dem Mann, und zwar im
Rosengarten, der gerade in voller Blüte stand. Ein sehr sinniger
Gedanke, wie Cleon fand, aber natürlich würde man den
Gärtner zuerst hinbestellen. Es wäre schließlich
undenkbar, den Kaiser warten zu lassen. Demokratische Gesinnung war
eine Sache, aber wenn einem daraus Unannehmlichkeiten
entstünden, ginge das doch zu weit.
    Der Gärtner stand mit weit aufgerissenen Augen und bebenden
Lippen zwischen den Rosenbüschen. Cleon hielt es für
möglich, daß ihn niemand über den Grund für
diese Zusammenkunft aufgeklärt hatte. Nun, er würde ihn
huldvoll beruhigen – nur war ihm leider, wie ihm plötzlich
einfiel, der Name des Mannes entfallen.
    Er wandte sich an einen der Höflinge an seiner Seite und
fragte: »Wie heißt der Gärtner doch noch?«
    »Mandell Gruber, Sire. Er ist seit dreißig Jahren in
den Palastgärten tätig.«
    Der Kaiser nickte und sagte: »Ja, richtig, Gruber. Ich bin
überaus froh, einen so tüchtigen und fleißigen
Gärtner zu haben.«
    »Sire«, murmelte Gruber mit klappernden Zähnen.
»Ich bin kein Mann von großen Gaben, aber ich habe mich
stets bemüht, für Euer Gnaden mein Bestes zu
geben.«
    »Gewiß, gewiß.« Der Kaiser überlegte,
ob der Gärtner das Lob am Ende als Ironie aufgefaßt hatte.
Diesen Leuten aus der Unterschicht fehlte eben jenes feine
Gespür, das erst durch Bildung und gute Manieren zur Entfaltung
gebracht wurde, und das machte es immer so schwierig, sich
demokratisch zu geben.
    »Mein Kanzler«, fuhr Cleon fort, »hat mir
erzählt, mit welcher Loyalität Sie ihm einst zu Hilfe
eilten und wie vorbildlich Sie meinen Park pflegen. Des weiteren
berichtete mir der Kanzler, daß Sie beide gut freund
miteinander sind.«
    »Sire, der Kanzler ist zu gütig, aber ich weiß,
was sich gehört. Niemals richte ich das Wort an ihn, wenn er
mich nicht vorher angesprochen hat.«
    »Ganz recht, Gruber. Das zeigt, daß Sie sich zu
benehmen wissen, aber der Kanzler ist, genau wie ich, ein
demokratisch gesinnter Mann, und ich setze großes Vertrauen in
seine Menschenkenntnis.«
    Gruber verneigte sich tief.
    »Wie Sie wissen, Gruber«, kam der Kaiser zu Sache,
»hat Chefgärtner Malcomber ein stattliches Alter erreicht
und möchte sich zur Ruhe setzen. Die Pflichten des Amtes gehen
allmählich über seine Kräfte.«
    »Sire, der Chefgärtner genießt bei allen
Gärtnern höchsten Respekt. Möge er noch lange unter
uns weilen, auf daß uns allen auch in Zukunft seine Weisheit
und sein Urteilsvermögen

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