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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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eingesetzt werden
konnte, aber die Gerüchte, daß die Kaiserliche Garde es
weiterhin verwende, wollten nicht verstummen.
    Andorin schien in Raychs Gedanken lesen zu können wie in
einem offenen Buch. »Es heißt Desperat«, sagte er,
»nach einem alten Wort für ›hoffnungslos‹. Ich
glaube, du spürst selbst, daß du keine Hoffnung mehr
hast.«
    »Niemals«, flüsterte Raych.
    »Deine Entschlossenheit in allen Ehren, aber gegen die Chemie
kommst du nicht an. Und je hoffnungsloser du dich fühlst, desto
stärker wirkt die Droge.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Sei dir da nicht zu sicher, Planchet. Namarti hat dich
sofort wiedererkannt, auch ohne deinen Schnurrbart. Er weiß,
daß du Raych Seldon bist, und wenn ich es dir sage, wirst du
deinen Vater töten.«
    »Aber zuvor töte ich Sie«, murmelte Raych.
    Er stand auf. Eigentlich sollte das weiter kein Problem sein.
Andorin war vielleicht größer als er, dafür war er
schlank und ganz offensichtlich kein Athlet. Raych würde ihn mit
einer Hand erledigen – doch als er sich erhob, schwankte er. Und
auch durch heftiges Schütteln wurde sein Kopf nicht klarer.
    Andorin war ebenfalls aufgestanden und trat nun ein paar Schritte
zurück. Dann zog er die rechte Hand aus dem linken Ärmel,
wo er sie bisher versteckt hatte. Sie hielt eine Waffe.
    »Ich war auf alles gefaßt«, sagte er freundlich.
»Ich bin über deine Fähigkeiten im heliconischen
Twistkampf im Bilde und werde mich nicht auf Nahkampfdistanz an dich
heranwagen.«
    Er blickte auf seine Waffe nieder. »Das ist kein
Blaster«, erklärte er. »Ich kann es mir nicht leisten,
dich zu töten, ehe du deinen Auftrag erfüllt hast. Es ist
eine Neuronenpeitsche. Eigentlich sehr viel schlimmer. Ich werde auf
deine linke Schulter zielen, und du kannst mir glauben, der Schmerz
wäre selbst für den größten Stoiker der Welt
unerträglich.«
    Raych war langsam und mit grimmiger Entschlossenheit auf ihn
zugegangen, doch nun blieb er unvermittelt stehen. Er war zwölf
Jahre alt gewesen, als er zum ersten Mal – nur ganz kurz –
mit einer Neuronenpeitsche Bekanntschaft gemacht hatte. Wen sie
einmal trifft, der vergißt den Schmerz sein ganzes Leben nicht
mehr, so lang und so ereignisreich dieses Leben auch sein mag.
    Andorin fuhr fort: »Ich werde obendrein auf volle
Konzentration stellen, so daß deine Oberarmnerven erst zu
Höllenqualen gereizt und dann irreparabel geschädigt
werden. Du wirst deinen linken Arm nie wieder gebrauchen können.
Den rechten werde ich verschonen, damit du den Blaster handhaben
kannst. – Wenn du jetzt einsiehst, daß dir nichts anderes
übrigbleibt, als dich hinzusetzen und dich mit deinem Schicksal
abzufinden, darfst du beide Arme behalten. Natürlich mußt
du noch einmal essen, damit dein Desperat-Spiegel weiter ansteigt.
Das wird deinen Zustand noch verschlimmern.«
    Raych spürte, wie die chemisch erzeugte Verzweiflung sich
über ihn senkte, und wie das Wissen darum die Wirkung noch
verstärkte. Alles verschwamm ihm vor den Augen, er wußte
nicht, was er noch sagen sollte.
    Er wußte nur, daß er würde tun müssen, was
Andorin ihm befahl. Er hatte gespielt, und er hatte verloren.

 
23
     
     
    »Nein!« Hari Seldon schrie es fast. »Ich will dich
da draußen nicht dabeihaben, Dors.«
    Dors Venabili erwiderte seinen Blick mit gleicher
Entschlossenheit. »Dann lasse ich dich nicht gehen,
Hari.«
    »Ich muß aber hinaus.«
    »Es ist nicht deine Aufgabe. Der Obergärtner hat
die neuen Leute in Empfang zu nehmen.«
    »Gewiß. Aber Gruber ist nicht dazu imstande. Er ist ein
gebrochener Mann.«
    »Er muß doch irgendeinen Stellvertreter haben. Oder der
alte Chefgärtner kann für ihn einspringen. Er ist noch bis
Ende des Jahres im Amt.«
    »Der alte Chefgärtner ist krank.
Außerdem…« – Seldon zögerte –
»sind die Gärtner nicht alle echt. Es sind Trantoraner
darunter. Das muß einen Grund haben. Ich habe sämtliche
Namen.«
    »Dann laß sie in Haft nehmen. Bis auf den letzten Mann.
Das ist doch ganz einfach. Warum machst du es so
kompliziert?«
    »Weil wir nicht wissen, warum sie hier sind. Irgend
etwas stimmt da nicht. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, was
zwölf Gärtner ausrichten sollen, aber… Nein, ich
muß mich anders ausdrücken. Ich kann mir ein Dutzend
verschiedene Möglichkeiten vorstellen, aber was davon sie
geplant haben, weiß ich nicht. Wir werden sie in Haft nehmen,
aber erst, wenn ich die ganze Sache genauer überblicke.
    Wir müssen so viel in Erfahrung bringen,

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