Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
unparteiisch zu sein, um
die Menschen der Erde für sich zu gewinnen.«
    Der Sekretär wurde rot. »Das bestreite ich. Der Mann
versucht ganz offensichtlich, Exzellenz gegen mich zu
beeinflussen.«
    Der Statthalter ließ sich nicht beirren. »Ich bin nicht
so leicht zu beeinflussen.« Wieder wandte er sich an Schwartz.
»Und was denke ich?«
    »Ich sollte«, antwortete Schwartz, »auch wenn ich
den Menschen ins Gehirn schauen kann, nicht unbedingt jedem
erzählen, was ich sehe.«
    Der Statthalter zog überrascht die Augenbrauen in die
Höhe. »Das ist richtig, völlig richtig. Können
Sie bestätigen, daß die von Dr. Arvardan und Dr. Shekt
vorgebrachten Behauptungen der Wahrheit entsprechen?«
    »Wort für Wort.«
    »Aha! Doch selbst wenn man Sie offiziell als Telepathen
anerkennen würde, brauchten wir einen zweiten Mann von Ihren
Fähigkeiten, der nicht in die Sache verwickelt ist, sonst
hätte Ihre Aussage vor dem Gesetz keine
Gültigkeit.«
    »Aber es geht doch hier gar nicht um das Gesetz«, rief
Arvardan. »Die Galaxis ist in Gefahr.«
    »Exzellenz…« – der Sekretär hatte sich
erhoben –, »ich habe eine Bitte an Sie. Wäre es
möglich, diesen Joseph Schwartz aus dem Zimmer zu
schicken?«
    »Wieso das?«
    »Dieser Mann kann nicht nur Gedanken lesen, er verfügt
auch noch über andere übersinnliche Kräfte. Bei meiner
Entführung hat er mich mittels dieser Kräfte paralysiert,
und ich befürchte, er könnte gegen mich oder auch gegen
Sie, Exzellenz, noch einmal auf diese Weise vorgehen. Daher meine
Bitte.«
    Arvardan erhob sich, aber der Sekretär ließ ihn nicht
zu Wort kommen. »Wie kann hier fair verhandelt werden, solange
eine Person anwesend ist, die selbst zugibt, über mentale
Kräfte zu verfügen, mit denen sie unbemerkt auf den Richter
einwirken könnte?«
    Ennius traf eine rasche Entscheidung und ließ Joseph
Schwartz von einem Soldaten abführen. Schwartz leistete keinen
Widerstand. Sein Mondgesicht wirkte nicht im mindesten
beunruhigt.
    Für Arvardan war dies der Todesstoß.
    Der Sekretär hatte sich erhoben und stand – untersetzt,
zu allem entschlossen, strotzend vor Selbstbewußtsein – in
seiner grünen Robe aufrecht da.
    »Exzellenz«, begann er sehr ernst und feierlich.
»Dr. Arvardans Überzeugungen und Behauptungen stützen
sich ausschließlich auf Aussagen von Dr. Shekt. Dr. Shekt
wiederum bezieht seine Erkenntnisse aus dem Fiebergestammel eines
Sterbenden. Und das alles, Exzellenz, das alles, kam
seltsamerweise erst ans Licht, nachdem Joseph Schwartz mit dem
Synapsifikator behandelt wurde.
    Wer ist nun dieser Joseph Schwartz? Bevor er auf der
Bildfläche erschien, war Dr. Shekt ein ganz normaler und
zufriedener Mensch. Sie selbst, Exzellenz, waren an dem Nachmittag
bei ihm, als Schwartz zur Behandlung eingeliefert wurde. Wie haben
Sie ihn damals erlebt? Hat er Ihnen von einem Komplott gegen das
Imperium berichtet? Vom Gefasel eines sterbenden Biochemikers? Wirkte
er wenigstens bedrückt? Oder mißtrauisch? Heute behauptet
er, der Höchste Minister habe ihm Anweisung gegeben, die
Ergebnisse der Synapsifikator-Tests zu fälschen und die Namen
der Behandelten nicht zu registrieren. War davon schon damals die
Rede? Oder erst jetzt, nach dem Tag, an dem Schwartz
auftauchte?
    Noch einmal, wer ist Joseph Schwartz? Als er eingeliefert wurde,
redete er in einer Sprache, die niemand verstand. Das haben wir
selbst nachträglich festgestellt, als uns erste Zweifel an Dr.
Shekts geistiger Verfassung kamen. Schwartz wurde von einem Farmer
ins Institut gebracht, der seinen Namen nicht kannte und auch sonst
nichts über ihn zu berichten wußte. Und bis heute konnten
wir nicht mehr in Erfahrung bringen.
    Dabei verfügt dieser Mann über spektakuläre
übersinnliche Fähigkeiten. Er kann nur mit der Kraft seiner
Gedanken auf hundert Meter einen Menschen betäuben – auf
geringere Distanz sogar töten. Ich selbst wurde von ihm
paralysiert; er hat sich meiner Arme und Beine bemächtigt, und
er hätte auch in mein Bewußtsein eingreifen können,
wenn er nur gewollt hätte.
    Ich bin fest davon überzeugt, daß dieser Schwartz die
anderen drei manipuliert hat. Sie behaupten, ich hätte sie
gefangengenommen, hätte ihnen mit dem Tod gedroht, hätte
mich als Verräter bekannt und zugegeben, die Herrschaft
über das Imperium anzustreben. – Aber stellen Sie sich nur
folgende Fragen, Exzellenz: Waren sie nicht alle drei sehr
gründlich dem Einfluß dieses Schwartz ausgesetzt, eines
Mannes also, der fähig

Weitere Kostenlose Bücher