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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sich auf, hinkte auf die Wand zu und
schlug dem Soldaten den Griff der Peitsche über den
Schädel. Der Mann brach zusammen. Biron wandte sich seinem
ersten Gegner zu. Auch der leistete keinen Widerstand. Seine Augen
verfolgen das flüchtende Etwas so lange, bis er das
Bewußtsein verlor.
    Biron setzte sich wieder und zog Schuh und Socke aus, um seinen
Fuß zu begutachten. Es war kaum zu fassen, die Haut war glatt
und unverletzt, doch als er sich die Zehen massierte, brannte es wie
Feuer. Er schaute auf. Gillbret hatte das Visisonor abgestellt und
rieb sich mit dem Handrücken die magere Wange.
    »Danke«, sagte Biron. »Ihr Instrument hat mir sehr
geholfen.«
    Gillbret zuckte die Achseln. »Bald werden noch mehr
kommen«, sagte er. »Gehen Sie in Artemisias Zimmer. Bitte!
Schnell!«
    Der Vorschlag war vernünftig, Biron sah es ein. Der Schmerz
hatte nachgelassen, er spürte nur noch ein dumpfes Pochen, aber
der Fuß spannte, als sei er angeschwollen. Biron zog die Socke
wieder an, den Schuh klemmte er sich unter den Arm. Eine
Neuronenpeitsche hatte er bereits, nun nahm er dem zweiten Soldaten
die andere ab und steckte sie in den Gürtel.
    An der Tür drehte er sich um und fragte mit leisem Abscheu:
»Was haben Sie ihnen vorgespiegelt, Sir?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Kontrolle über
das Gerät. Ich hatte lediglich auf volle Leistung gestellt,
alles andere haben ihre eigenen Komplexe übernommen. Bitte,
zögern Sie nicht länger. Haben Sie den Lageplan für
Artemisias Zimmer?«
    Biron nickte und verließ das Labor. Im Korridor war niemand
zu sehen. Er mußte langsam gehen, wenn er nicht humpeln
wollte.
    Als er auf die Uhr sah, fiel ihm ein, daß er noch keine
Gelegenheit gefunden hatte, sie auf rhodianische Normalzeit
umzustellen. Sie lief immer noch, wie an Bord jedes Schiffes
üblich, nach Interstellarer Standardzeit, wobei hundert Minuten
eine Stunde ergaben und tausend Minuten einen Tag. Die Zahl 876, die
ihm in rötlichen Ziffern von der blanken Metallscheibe
entgegenstrahlte, hatte hier also keinerlei Aussagekraft.
    Wie auch immer, es mußte tiefe Nacht sein, zumindest war auf
dem Planeten längst Schlafenszeit (falls sich das eine nicht mit
dem anderen deckte), denn die Flure waren wie ausgestorben, und die
Wandreliefs phosphoreszierten unbeachtet vor sich hin. Biron
berührte im Vorübergehen eine der Darstellungen, eine
Krönungsszene, und stellte fest, daß sie zweidimensional
war. Dabei hätte er geschworen, daß sie sich von der Wand
abhob.
    Eine derart perfekte Täuschung war ihm noch nicht
untergekommen, und so blieb er tatsächlich stehen, um das Bild
genauer zu untersuchen. Doch dann besann er sich und eilte
weiter.
    Auch die leeren Korridore schienen ihm ein Indiz für Rhodias
Dekadenz zu sein. Seit er zum Rebellen geworden war, hatte er
für solche Symbole des Niedergangs ein besonders feines
Empfinden entwickelt. Wäre der Palast noch das Zentrum einer
unabhängigen Macht gewesen, man hätte niemals auf
Wachposten und Nachtwächter verzichtet.
    Gillbrets primitiver Skizze folgend, bog er nach rechts ab. Eine
breite Rampe führte in weitem Bogen nach oben. Früher
mochten hier Aufmärsche stattgefunden haben, doch das war
längst vorbei.
    Dann stand er vor der gesuchten Tür und berührte das
Fotosignal. Die Tür öffnete sich einen Spalt, dann schwang
sie weit auf.
    »Treten Sie ein, junger Mann.«
    Es war Artemisia. Biron schlüpfte ins Zimmer, und die
Tür schloß sich rasch und lautlos hinter ihm. Stumm sah er
das Mädchen an. Mit einem Mal war es ihm peinlich, daß
sein Hemd an der Schulter zerrissen war und ein Ärmel lose
herabhing, daß seine Kleider vor Schmutz starrten und sein
Gesicht blutige Striemen aufwies. Als er bemerkte, daß er immer
noch seinen Schuh unter dem Arm trug, ließ er ihn fallen und
zwängte seinen Fuß hinein.
    »Darf ich mich setzen?« fragte er.
    Sie führte ihn zu einem Stuhl und blieb, ein wenig
verärgert, vor ihm stehen. »Was ist passiert? Was haben Sie
mit Ihrem Fuß gemacht?«
    »Eine Verletzung«, antwortete er knapp. »Sind Sie
zum Aufbruch bereit?«
    Ihre Miene hellte sich auf. »Sie nehmen uns also
mit?«
    Biron war nicht nach Süßholzraspeln zumute. Wieder fuhr
ihm ein Stich durch den Fuß, und er umfaßte ihn mit
beiden Händen. Endlich sagte er: »Hören Sie. Wenn Sie
mich hier rausbringen und mir ein Schiff besorgen, damit ich diesen
verdammten Planeten verlassen kann, habe ich auch nichts dagegen,
wenn Sie mitkommen.«
    Sie runzelte die

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