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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Doch damit war
jetzt Schluß! Auch wenn sein Spielraum künftig stark
eingeschränkt sein mochte, was er tat, würde er – beim
All und bei der Zeit – selbst entscheiden. Davon würde er
sich nicht abbringen lassen.
    »Ich bin aus einem für mich wichtigen Grund hier,
Sir«, sagte er. »Ich werde nicht abreisen.«
    »Was! Nun spielen Sie doch nicht den Idioten!« Für
einen Augenblick kam wieder der alte Gillbret zum Vorschein.
»Glauben Sie, Sie werden hier irgend etwas erreichen? Glauben
Sie, Sie werden diesen Palast lebend verlassen, wenn Sie warten, bis
morgen die Sonne aufgeht? Hinrik wird die Tyranni zuziehen, und
binnen vierundzwanzig Stunden stehen Sie unter Arrest. Er
läßt sich nur deshalb noch Zeit damit, weil es ihm immer
schwerfällt, sich zu einer Entscheidung aufzuraffen. Glauben Sie
mir, ich kenne meinen Cousin.«
    »Und wenn schon«, trumpfte Biron auf. »Ihnen kann
es doch gleichgültig sein. Weshalb sollten Sie sich meinetwegen
Sorgen machen?« Er würde sich nicht wieder
herumscheuchen lassen. Nie wieder würde er nach der Pfeife eines
anderen tanzen.
    Gillbret stand da wie angewurzelt und starrte ihn an. »Ich
will, daß Sie mich mitnehmen. Es geht mir um mich selbst. Ich
kann nicht länger unter der Herrschaft der Tyranni leben. Wenn
Artemisia oder ich ein Raumschiff fliegen könnten, wären
wir schon über alle Berge. Es handelt sich auch um unser
Leben.«
    Birons Entschlossenheit geriet ins Wanken. »Die Tochter des
Administrators? Was hat sie damit zu tun?«
    »Ich glaube, sie ist von uns allen in der verzweifeltsten
Lage. Für eine Frau gibt es eine ganz besondere Todesart. Was
hat sie als junge, sympathische und ledige Tochter eines
Administrators wohl zu erwarten? Sie wird heiraten, jung und
sympathisch wie sie ist. Und wer wird in diesen Zeiten wohl der
liebenswerte Bräutigam sein? Natürlich ein alter, geiler,
tyrannischer Hofschranze, der bereits drei Frauen begraben hat und
nun den Wunsch hegt, in den Armen eines jungen Mädchens das
Feuer der Jugend neu zu entfachen.«
    »Das würde der Administrator doch nicht
zulassen?«
    »Der Administrator wird alles zulassen. Er wird ja gar nicht
erst gefragt!«
    Biron stellte sich Artemisia vor, wie er sie zuletzt gesehen
hatte. Das glatt aus der Stirn gekämmte Haar, das ihr in einer
leichten Welle über die Schultern fiel. Die helle, klare Haut,
die schwarzen Augen, die roten Lippen! Groß, jung, ein
Lächeln im Gesicht! Diese Beschreibung traf vermutlich auf
Millionen von jungen Mädchen in der Galaxis zu. Absurd, sich
davon umstimmen zu lassen.
    Dennoch fragte er: »Steht denn ein Schiff bereit?«
    Gillbrets Lächeln strahlte auf, sein Gesicht überzog
sich mit einem Netz feiner Runzeln. Doch bevor er ein Wort sagen
konnte, wurde an die Tür gehämmert. Keine behutsame
Unterbrechung des Fotostrahls, hier wurde die Peitsche der Amtsgewalt
geschwungen.
    Als sich das Klopfen wiederholte, sagte Gillbret: »Sie
öffnen wohl doch besser die Tür.«
    Biron gehorchte. Zwei Uniformierte traten ein. Der erste
salutierte zackig vor Gillbret und wandte sich dann an Biron.
»Biron Farrill, Sie werden hiermit im Namen des hiesigen
Hochkommissars von Tyrann und des Administrators von Rhodia unter
Arrest gestellt.«
    »Wie lautet die Anklage?« wollte Biron wissen.
    »Hochverrat.«
    Ein Ausdruck tiefer Trauer huschte über Gillbrets Gesicht. Er
wich Birons Blick aus. »Diesmal war Hinrik sehr schnell;
schneller, als ich je erwartet hätte. Ist das nicht
amüsant!«
    Gillbret war wieder der alte. Er hatte sein gleichmütiges
Lächeln aufgesetzt und die Augenbrauen ein wenig hochgezogen,
als sei er wider Willen Zeuge eines peinlichen Auftritts
geworden.
    »Bitte folgen Sie mir«, sagte der Soldat, und Biron sah,
daß er seine Neuronenpeitsche locker in der Hand hielt.

 
8
DIE RÖCKE EINER FRAU
     
     
    Biron spürte, wie ihm die Kehle trocken wurde. In einem
fairen Kampf hätte er jeden der beiden Soldaten schlagen
können, das wußte er, und es juckte ihn in den Fingern, es
zu versuchen. Unter Umständen wäre er sogar mit allen
beiden einigermaßen fertiggeworden. Aber sie hatten die
Peitschen und würden nicht zögern, ihm deren Wirkung beim
kleinsten Anlaß drastisch vor Augen zu führen. Im Geiste
hatte er bereits kapituliert. Er hatte keine andere Wahl.
    Doch da sagte Gillbret: »Laßt ihn doch wenigstens
seinen Mantel mitnehmen, Männer.«
    Biron sah den kleinen Mann überrascht an und nahm die
Kapitulation umgehend zurück. Er hatte keinen

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