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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Mantel.
    Der Soldat, der die Waffe gezückt hatte, knallte respektvoll
die Hacken zusammen und deutete mit der Peitsche auf Biron. »Sie
hören doch, was Seine Gnaden sagt. Nun holen Sie schon den
Mantel, aber dalli!«
    Biron trat möglichst langsam zurück bis zur
Bücherwand. Dort bückte er sich und tastete hinter dem
Stuhl nach dem nichtvorhandenen Kleidungsstück. Seine Finger
griffen ins Leere, während er gespannt darauf wartete, was
Gillbret wohl vorhatte.
    Für die Soldaten war das Visisonor nicht mehr als ein
merkwürdiger Kasten mit Knöpfen daran. Deshalb dachten sie
sich auch nichts dabei, als Gillbret liebevoll die Knöpfe
befingerte. Biron konzentrierte sich mit aller Kraft auf die
Mündung der Peitsche, bis das Bild sein ganzes Denken
erfüllte. Er mußte alles ausschließen, was er sonst
sah oder hörte (beziehungsweise zu sehen oder zu hören glaubte).
    Wie lange dauerte es denn noch?
    Der Soldat mit der Waffe wurde ungeduldig. »Ist der Mantel
nun hinter dem Stuhl oder nicht? Stehen Sie auf!« Er machte
einen Schritt auf Biron zu, dann hielt er inne. Seine Augen wurden
schmal, er drehte in fassungslosem Staunen den Kopf nach rechts.
    Es war so weit! Biron richtete sich auf, warf sich nach vorne und
bekam die Knie des Soldaten zu fassen. Ein heftiger Ruck, ein dumpfer
Aufprall, dann lag der Mann am Boden. Birons Pranke legte sich um die
Hand mit der Neuronenpeitsche.
    Auch der zweite Soldat hatte nun seine Waffe in Anschlag gebracht,
konnte sie jedoch nicht einsetzen, weil er mit der freien Hand
hektisch vor seinen Augen in der Luft herumfuhr.
    Gillbret ließ sein helles Lachen hören.
»Irgendwelche Probleme, Farrill?«
    »Ich sehe nichts«, knurrte Biron, »bis auf die
Peitsche. Jetzt habe ich sie.«
    »Schön. Dann verlassen Sie den Raum. Die beiden
können Sie nicht aufhalten. Sie sind vollauf mit Bildern und
Geräuschen beschäftigt, die gar nicht existieren.«
Gillbret sprang zur Seite, um nicht in die Balgerei hineingezogen zu
werden.
    Biron zog seinen Arm unter dem Soldaten hervor, hob eine Faust und
ließ sie niedersausen. Er traf seinen Gegner mit voller Wucht
in die Magengrube. Dessen Gesicht verzerrte sich, er krümmte
sich vor Schmerzen. Biron erhob sich, die Peitsche in der Hand.
    »Achtung«, rief Gillbret.
    Aber Biron reagierte nicht schnell genug. Schon war der zweite
Soldat über ihm und riß ihn abermals zu Boden. Dabei hatte
der Mann blindlings angegriffen, niemand konnte sagen, was er unter
den Händen zu haben glaubte. Sicher war nur, daß er Biron
nicht erkannte. Er atmete keuchend, und ein nicht abreißender
Strom von gurgelnden Lauten drang aus seiner Kehle.
    Biron wälzte sich zur Seite, um die erbeutete Waffe ins Spiel
bringen zu können. Die leeren, starren Augen erschreckten ihn.
Der Mann hatte eine grauenvolle Vision, die außer ihm niemand
wahrnehmen konnte.
    Biron versuchte sich zu befreien, indem er die Beine spreizte und
sein Gewicht verlagerte – vergeblich. Dreimal schlug die Waffe
des Soldaten schmerzhaft gegen seine Hüfte. Jedesmal zuckte er
zusammen.
    Und dann verdichtete sich das unartikulierte Gegurgel zu einem
Aufschrei. »Ich kriege euch alle!« rief der Soldat, und aus
der Neuronenpeitsche löste sich ein blasser, fast unsichtbarer
Energiestrahl, der die Luft ionisierte, einen weiten Bogen beschrieb
und schließlich Birons Fuß traf.
    Es fühlte sich an, als sei er in eine mit kochendem Blei
gefüllte Badewanne getreten. Oder als sei ihm ein Granitblock
auf die Zehen gefallen. Oder als habe ihm ein Hai das Bein
abgebissen. Dabei hatte er keinen physischen Schaden genommen. Nur
die Nervenenden, die das Schmerzempfinden bestimmten, waren aufs
äußerste gereizt worden. Kochendes Blei hätte nicht
mehr bewirken können.
    Biron schrie gellend auf und brach zusammen. Der Kampf war
vorüber, aber das kam ihm gar nicht zu Bewußtsein. Die
unerträglichen Schmerzen waren das einzige, was zählte.
    Doch der Soldat hatte, von Biron unbemerkt, seinen Griff
gelockert, und als sich der junge Mann Minuten später endlich
überwinden konnte, die Augen zu öffnen und die Tränen
wegzublinzeln, stand sein Gegner an der Wand und stieß kichernd
mit beiden Händen ins Leere. Der erste Soldat lag immer noch auf
dem Rücken und streckte alle viere von sich. Er war bei
Bewußtsein, aber er schwieg. Seine Augen verfolgten etwas, das
sich offenbar im Zickzack bewegte, immer wieder durchlief ein Zucken
seinen Körper, und er hatte Schaum vor dem Mund.
    Mit Mühe rappelte Biron

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