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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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gründlich erforscht; zumindest
hat man ihn mehrmals durchflogen. Besiedelt wurde er nie, denn
Flüge durch einen Weltraumsektor, in dem man die Sterne nicht
sehen konnte, waren mit allzu großen Schwierigkeiten verbunden.
Doch mir genügten ja schon die Expeditionsberichte.
    Und jetzt passen Sie gut auf. Das tyrannische Schiff, auf dem
Seine Gnaden durch den Weltraum trieben, wurde nach dem ersten
Hyperraumsprung von einem Meteor getroffen. Wenn wir davon ausgehen,
daß der Flug von Tyrann nach Rhodia der üblichen
Handelsroute folgte – und es gibt keinen Grund, daran zu
zweifeln –, läßt sich genau feststellen, wo im All
das Schiff von seinem Kurs abkam. Es hätte zwischen den ersten
beiden Sprüngen wohl kaum mehr als eine halbe Million Meilen im
Normalraum zurückgelegt. Und diese Strecke können wir als
einen Punkt im Weltraum betrachten.
    Wir können noch von einer weiteren Annahme ausgehen. Als der
Meteor die Schaltpulte beschädigte, hätte er durchaus die
Richtung eines Sprungs verändern können, denn dazu brauchte
er nur die Bewegungen des Schiffsgyroskops zu stören, was zwar
schwierig, aber nicht unmöglich gewesen wäre. Um jedoch die Stärke der hyperatomaren Schübe zu verändern,
hätte er schon die Triebwerke zerschmettern müssen, und die
blieben, wie wir wissen, unbeschädigt.
    Bei unveränderter Schubkraft wären auch die Länge
der vier weiteren Sprünge und ihre relative Richtung
gleichgeblieben. Man kann sich den Prozeß wie einen langen,
mehrfach gekrümmten Draht vorstellen, der an einem Punkt in
einem unbekannten Winkel in eine unbekannte Richtung gebogen wird.
Die Zielposition der Schiffes läge irgendwo auf der
Oberfläche einer gedachten Kugel, deren Zentrum jener Punkt im
Raum wäre, an dem der Meteor einschlug, und deren Radius sich
aus der Vektorsumme der weiteren Sprünge ergäbe.
    Ich habe eine solche Kugel graphisch dargestellt. Ihre Schale
schneidet einen besonders dichten Ausläufer des
Pferdekopfnebels. Ein Viertel der Gesamtoberfläche dieser Kugel
liegt im Innern des Nebels. Folglich brauchen wir dort nur noch eine
Sonne zu finden, die ungefähr eine Million Meilen von unserer
imaginären Kugelschale entfernt ist. Sie erinnern sich sicher,
daß Gillbrets Schiff in unmittelbarer Nähe einer Sonne zum
Stillstand kam.
    Was glauben Sie, wie viele Sonnen im Innern des Nebels so dicht an
der Oberfläche unserer Kugel liegen? Vergessen Sie dabei nicht,
daß es in der Galaxis mindestens hundert Milliarden Sterne
gibt.«
    Biron war unwillkürlich fasziniert. »Hunderte, nehme ich
an.«
    »Fünf!« antwortete der Autarch. »Nicht mehr
als fünf. Lassen Sie sich von den hundert Milliarden nicht
täuschen. Die Galaxis hat ein Volumen von etwa sieben Billionen
Kubiklichtjahren, das ergibt durchschnittlich siebzig Kubiklichtjahre
pro Stern. Leider weiß ich nicht, welche von unseren fünf
Sonnen bewohnbare Planeten hat, sonst ließe sich die Zahl der
in Frage kommenden Systeme womöglich auf eins verringern. Die
frühen Forscher hatten keine Zeit für genauere
Beobachtungen. Sie stellten nur die Position der Sonnen fest,
errechneten ihre Eigenbewegung und vermerkten den
Spektraltyp.«
    »Soll das heißen«, fragte Biron, »daß
sich in einem dieser fünf Sonnensysteme unsere Rebellenwelt
befindet?«
    »Das ist die einzige Schlußfolgerung, die allen
bekannten Fakten gerecht wird.«
    »Immer vorausgesetzt, man nimmt Gils Geschichte für bare
Münze.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Meine Geschichte ist wahr«, fuhr Gillbret aufgeregt
dazwischen. »Ich schwöre es.«
    »Ich will baldmöglichst aufbrechen«, sagte der
Autarch, »um jede dieser fünf Welten zu erforschen. Meine
Motive dafür liegen wohl auf der Hand. Als Autarch von Lingane
kann ich mich als gleichberechtigter Partner an den Bemühungen
der Rebellen beteiligen.«
    »Und mit zwei Hinriads und einem Widemos auf Ihrer Seite
ließe sich Ihr Anspruch auf gleichberechtigte Partnerschaft und
vermutlich auch auf eine starke und gesicherte Stellung in den
künftigen, freien Welten noch sehr viel besser vertreten«,
sagte Biron.
    »Ihr Zynismus läßt mich kalt, Farrill. Die Antwort
lautet natürlich Ja. Sollte die Rebellion Erfolg haben, dann
wäre es selbstverständlich wünschenswert, auf der
Seite der Gewinner zu stehen.«
    »Sonst würde am Ende noch irgendein siegreicher
Freibeuter oder Rebell mit der Autarchenwürde von Lingane
belohnt.«
    »Oder mit dem Titel ›Gutsherr von Widemos‹. Ganz
richtig.«
    »Und wenn die Rebellion

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