Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
eine
Hinriad bist, Arta. Das weiß ich auch so. Du bist mir
gegenüber zu nichts verpflichtet.«
    »Nein. O nein.« Sie griff nach seinem Arm und legte ihre
Wange gegen seine harte Schulter. »Darum geht es doch gar
nicht«, sprudelte sie heraus. »Ob Hinriad oder Widemos ist
mir vollkommen gleichgültig. Ich… ich liebe dich,
Biron.«
    Ihr Blick glitt an ihm empor, sie sah ihm in die Augen. »Und
ich glaube, du liebst mich auch und würdest es wohl auch
zugeben, wenn du vergessen könntest, daß ich eine Hinriad
bin. Jetzt, wo ich den ersten Schritt getan habe, fällt es dir
womöglich leichter. Du hast dem Autarchen gesagt, du
würdest mich nicht für die Taten meines Vaters
verantwortlich machen. Auch für seine Stellung kann ich
nichts.«
    Sie hatte ihm nun doch die Arme um den Hals gelegt. Ihre weichen
Brüste berührten seinen Körper, ihr warmer Atem strich
ihm über die Lippen. Langsam wanderten seine Hände nach
oben, umfaßten sanft ihre Unterarme und lösten sie. Ebenso
sanft trat er zurück.
    »Ich bin mit der Familie Hinriad noch nicht fertig,
Hoheit«, sagte er.
    Sie war erschrocken. »Aber du hast dem Autarchen Hoch
gesagt…«
    Er wich ihrem Blick aus. »Bedauere, Arta, aber du solltest
nicht nach dem gehen, was ich dem Autarchen gesagt habe.«
    Sie wollte laut schreien, es sei alles nicht wahr, ihr Vater sei
unschuldig, und überhaupt…
    Aber er ließ sie einfach im Korridor stehen und betrat die
Kabine. Kränkung und Scham trieben ihr die Tränen in die
Augen.

 
15
DAS LOCH IM ALL
     
     
    Als Biron wieder auf die Brücke kam, drehte sich Tedor
Rizzett zu ihm um. Sein Haar war bereits grau, doch er strotzte nur
so vor Vitalität. Auf seinem breiten, roten Gesicht lag ein
strahlendes Lächeln.
    Mit einem einzigen Schritt legte er die Entfernung zwischen sich
und Biron zurück, dann schüttelte er dem jungen Mann
herzlich die Hand.
    »Bei den Sternen«, sagte er. »Sie brauchen kein
Wort zu sagen, daß Sie der Sohn Ihres Vaters sind, sehe ich
auch so. Der alte Gutsherr ist in Ihnen förmlich
wiederauferstanden.«
    »Wenn es nur so wäre«, seufzte Biron.
    Rizzetts Lächeln erlosch. »Das wünschen wir uns
alle. Bis auf den letzten Mann. Ich bin übrigens Ted Rizzett,
Oberst der linganischen Streitkräfte, aber bei unserem kleinen
Spiel verzichten wir auf alle Titel. Sogar den Autarchen sprechen wir
nur mit ›Sir‹ an. Dabei fällt mir noch etwas
ein!« Sein Gesicht wurde ernst. »Hier auf Lingane gibt es
auch keine Adeligen, nicht einmal Gutsherren. Sie dürfen es mir
also nicht übelnehmen, wenn ich hin und wieder vergesse, ein
›Hoheit‹ oder ›Euer Gnaden‹
dazwischenzuwerfen.«
    Biron zuckte die Achseln. »Wie Sie schon sagten, keine Titel
bei unserem kleinen Spiel. Wie ist das nun mit dem Anhänger?
Wenn ich recht verstanden habe, sollte ich das mit Ihnen
besprechen.«
    Er sah sich kurz um. Gillbret kauerte ganz still in einem Sessel
und hörte zu. Artemisia saß mit dem Rücken zu ihm am
Computer und ließ ihre schmalen, weißen Finger in
abstrakten Mustern über die Fototasten gleiten. Rizzetts Stimme
riß ihn aus seinen Gedanken.
    Der Linganer hatte mit einem Blick den ganzen Raum erfaßt.
»Das erste Mal, daß ich ein tyrannisches Schiff von innen
sehe. Nicht unbedingt mein Geschmack. Die Notschleuse liegt wohl
genau achtern, nicht wahr? Und die Schubdüsen sind
ringförmig um den Mittelabschnitt herum angeordnet.«
    »Ganz richtig.«
    »Gut. Dann gibt es keine Probleme. Manche von den
älteren Raumschiffmodellen hatten die Schubdüsen achtern,
deshalb mußten die Anhänger schräg angesetzt werden.
Das kompliziert den Schwerkraftausgleich, und innerhalb der
Atmosphäre sinkt die Wendigkeit praktisch auf Null.«
    »Wie lange wird es dauern, Rizzett?«
    »Nicht lange. Wie groß soll er denn sein?«
    »Was hätten Sie denn zu bieten?«
    »Super de luxe? Selbstverständlich. Befehle des
Autarchen haben höchste Priorität. Wir können Ihnen
einen Hänger geben, der selber schon fast ein Raumschiff ist. Er
hätte sogar Zusatztriebwerke.«
    »Und vermutlich genügend Wohnraum.«
    »Für Fräulein Hinriad? Sie wäre jedenfalls
sehr viel besser untergebracht als hier…« Er verstummte
jäh.
    Als Artemisia ihren Namen hörte, war sie hocherhobenen
Hauptes langsam an den beiden vorübergeschlendert und hatte die
Brücke verlassen. Biron sah ihr nach.
    ›»Fräulein Hinriad‹ hätte ich wohl nicht
sagen dürfen?« bedauerte Rizzett.
    »Nein, nein. Machen Sie sich deshalb keine Gedanken, es

Weitere Kostenlose Bücher