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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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vollends zusammenbrach. Vielleicht besserte sich sein Zustand,
wenn er seine Tochter zurückbekam. Aratap konnte es nur
hoffen.
    Wieder summte das Türsignal, und diesmal trat Major Andros
ein. Hinrik umfaßte die Armlehnen seines Sessels fester, und
ein gehetzter Ausdruck trat in sein Gesicht. Mühsam hievte er
sich hoch. »Major Andro…«, begann er.
    Doch Andros beachtete ihn gar nicht. »Hochkommissar«,
sagte er, »die Gnadenlos hat ihre Position
verändert.«
    »Er ist doch wohl nicht auf Lingane gelandet?« fragte
Aratap scharf.
    »Nein«, antwortete der Major. »Er hat sich vielmehr
mit einem Hyperraumsprung von Lingane entfernt.«
    »Sehr schön. Vielleicht ist ein anderes Schiff zu ihm
gestoßen.«
    »Möglicherweise sogar viele andere Schiffe. Aber Sie
wissen ja, orten können wir nur das seine.«
    »Jedenfalls verfolgen wir ihn weiter.«
    »Entsprechende Befehle sind bereits ergangen. Ich möchte
lediglich darauf hinweisen, daß ihn dieser Sprung an den Rand
des Pferdekopfnebels geführt hat.«
    »Wie bitte?«
    »In der Richtung, die wir ermittelt haben, gibt es nirgendwo
ein größeres Planetensystem. Das läßt nur einen
logischen Schluß zu.«
    Aratap fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und eilte in
Richtung Brücke davon. Andros folgte ihm.
    Mit einem Mal war der Raum leer. Hinrik stand allein in der Mitte
und starrte sekundenlang die Tür an. Dann zuckte er die Achseln
und setzte sich wieder. Sein Gesicht war ausdruckslos. Lange Zeit
saß er da, ohne sich zu bewegen.
     
    »Wir haben die Raumkoordinaten der Gnadenlos überprüft, Sir«, sagte der Navigator. »Es
gibt keinen Zweifel mehr. Sie ist in den Nebel geflogen.«
    »Das macht nichts«, sagte Aratap. »Wir folgen ihr
trotzdem.«
    Er wandte sich an Major Andros. »Hier zeigt sich wieder
einmal, daß Geduld eben doch belohnt wird. Jetzt sehen wir
schon sehr viel klarer. Wo sollte sich das Hauptquartier der
Verschwörer auch sonst befinden als im Inneren des Nebels? Wo
sonst hätte es uns so lange entgehen können? Alles
paßt ganz ausgezeichnet zusammen.«
    Und damit tauchte das Geschwader in den Nebel ein.
     
    Ohne sich dessen bewußt zu sein, schaute Aratap schon zum
zwanzigsten Mal auf den Sichtschirm. Im Grunde waren diese Blicke
samt und sonders sinnlos, denn der Sichtschirm war und blieb dunkel.
Kein Stern war zu sehen.
    »Jetzt machen sie schon zum dritten Mal Station, ohne zu
landen«, sagte Andros. »Ich begreife das nicht. Was haben
sie nur vor? Was suchen sie? Jedesmal nehmen sie sich mehrere Tage
Zeit. Aber sie landen nicht.«
    »Vielleicht brauchen sie so lange«, meinte Aratap,
»um den nächsten Sprung zu berechnen. Man hat
schließlich so gut wie keine Sicht.«
    »Glauben Sie?«
    »Nein. Dafür sind die Sprünge zu exakt. Sie landen
jedesmal ganz dicht an einer Sonne. Mit Massometer-Werten allein ist
das nicht zu schaffen. Sie müssen die Position der Systeme schon
im voraus kennen.«
    »Und warum landen sie dann nicht?«
    »Ich nehme an«, sagte Aratap, »sie suchen nach
bewohnbaren Planeten. Vielleicht wissen sie gar nicht, wo das Zentrum
der Verschwörung sitzt. Zumindest nicht genau.« Er
lächelte. »Wir brauchen ihnen nur zu folgen.«



Der Navigator schlug die Hacken zusammen. »Sir!«
    »Ja?« Aratap blickte auf.
    »Der Feind ist auf einem Planeten gelandet.«
    Aratap druckte auf einen Knopf, um Major Andros zu rufen.
    »Andros«, sagte er, als der Major eintrat. »Haben
Sie schon gehört?«
    »Jawohl. Ich habe angeordnet, in Sinkflug zu gehen und die
Verfolgung aufzunehmen.«
    »Warten Sie. Vielleicht wäre das ebenso
übereilt wie damals, als Sie unbedingt über Lingane
herfallen wollten. Ich linde, ich sollte ihnen mit meinem Schiff
allein folgen.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Wenn wir Verstärkung brauchen, sind Sie auf Posten und
können die Kreuzer kommandieren. Sollte es sich tatsächlich
um ein starkes Rebellenzentrum handeln, dann gelingt es mir mit einem
einzelnen Schiff vielleicht, den Eindruck zu erwecken, ich hätte
mich versehentlich hierher verirrt. Sie können sich nach Tyrann
zurückziehen, ich werde Ihnen irgendwie Nachricht zukommen
lassen.«
    »Ich soll mich zurückziehen?«
    »Um mit einer ganzen Flotte wiederzukommen.«
    Andros überlegte. »Schön. Dieses Schiff ist ohnehin
am ehesten entbehrlich. Viel zu groß.«
    Sie gingen in Spiralen tiefer. Der Planet füllte den ganzen
Sichtschirm.
    »Sieht ziemlich öde aus, Sir«, bemerkte der
Navigator.
    »Konnten Sie die Position der Gnadenlos

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