Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
drohte.
    Nach dem nächsten Hyperraumsprung sah alles anders aus. Biron
hatte die Steuerung nach den Anweisungen eingestellt, die er vom
Piloten des Autarchen erhalten hatte, und die Handbücher
Gillbret übergeben. Diesmal wollte er den Sprung verschlafen.
Doch dann rüttelte ihn Gillbret an der Schulter.
    »Biron! Biron!«
    Biron wälzte sich aus seiner Koje und landete in geduckter
Haltung, mit geballten Fäusten auf dem Boden. »Was ist
los?«
    Gillbret wich hastig zurück. »Immer mit der Ruhe.
Diesmal ist es eine F-2.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Biron begriff. Dann holte er tief
Atem und entspannte sich. »So darfst du mich nie wieder
aufwecken, Gillbret. Eine F-2, sagst du? Ich nehme an, du sprichst
von der neuen Sonne?«
    »Wovon sonst? Ich finde, sie sieht sehr witzig aus.«
    Und damit hatte er nicht unrecht. Annähernd 95 Prozent aller
bewohnbaren Planeten in der Galaxis umkreisten Sonnen vom Spektraltyp
F oder G; Durchmesser 750.000 bis 1 500.000 Meilen,
Oberflächentemperatur fünf- bis zehntausend Grad Celsius.
Die Sonne der Erde war vom Typ G-0, Rhodias Sonne war eine F-8, die
von Lingane eine G-2, die von Nephelos ebenfalls. F-2-Sonnen waren
ziemlich warm, aber nicht zu warm.
    Die ersten drei Sonnen, die sie angeflogen hatten, waren vom
Spektraltyp K gewesen, klein und rötlich. Selbst wenn sie
Planeten gehabt hätten, sie hätten wohl nicht viel
getaugt.
    Es ging doch nichts über eine gute Sonne! Schon am ersten Tag
entdeckte die Kamera fünf Planeten, der nächste war
einhundertundfünfzig Millionen Meilen vom Hauptgestirn
entfernt.
    Tedor Rizzett überbrachte die Nachricht persönlich. Er
besuchte die Gnadenlos ebenso häufig wie der Autarch, und
seine Herzlichkeit erwärmte das ganze Schiff. Diesmal
stöhnte und ächzte er zum Steinerweichen. Die
Handüber-Hand-Kletterei an der Metalltrosse machte ihm sehr zu
schaffen.
    »Ich weiß nicht, wie der Autarch das
aushält«, sagte er. »Die Plackerei scheint ihn nicht
zu stören. Er ist eben doch noch jünger.« Er wechselte
abrupt das Thema. »Fünf Planeten!«
    »Um diese eine Sonne?« fragte Gillbret. »Sind Sie
sicher?«
    »Absolut. Allerdings sind vier davon Typ J.«
    »Und der fünfte?«
    »Der fünfte könnte passen. Auf jeden Fall ist die
Atmosphäre sauerstoffhaltig.«
    Gillbret stieß einen ziemlich dünnen Triumphschrei aus,
während Biron nur sagte: »Vier sind also Typ J. Na
schön, einer sollte ja genügen.«
    Die Verteilung war normal. Weitaus die meisten größeren
Planeten in der Galaxis besaßen eine wasserstoffhaltige
Atmosphäre. Schließlich bestehen Sonnen fast
ausschließlich aus Wasserstoff, und sie liefern das Rohmaterial
für den Planetenbau. Bei Planeten vom Typ J bestand die
Atmosphäre aus Methan- oder Ammoniak, manchmal mit einer
Beimischung von molekularem Wasserstoff und einem beträchtlichen
Anteil an Helium. Solche Atmosphären waren im allgemeinen sehr
tief und außerordentlich dicht. Die Planeten selbst hatten fast
ausnahmslos Durchmesser von fünfzigtausend Kilometern und mehr,
und Temperaturen, die im Mittel selten höher waren als
fünfzig Grad unter Null. Bewohnbar waren sie also nicht.
    Auf der Erde hatte Biron gehört, das J in der Bezeichnung
für diese Planetenklasse stehe für Jupiter, einen Planeten
im Sonnensystem der Erde, der geradezu ein Paradebeispiel für
diesen Typ sei. Vielleicht stimmte es sogar. Die zweite
Planetenklasse wurde jedenfalls Typ E genannt, und E stand für
Erde. Planeten vom Typ E waren vergleichsweise klein und hatten
folglich eine geringere Schwerkraft, so daß sie Wasserstoff und
wasserstoffhaltige Gase nicht an sich binden konnten. Außerdem
befanden sie sich im allgemeinen näher an der Sonne und waren
deshalb wärmer. Ihre Atmosphäre war dünn und enthielt,
wenn sie für Lebewesen geeignet war, gewöhnlich Sauerstoff
und Stickstoff, in ungünstigen Fällen mit einer Beimischung
von Chlor.
    »Wie steht es mit Chlor?« fragte Biron deshalb.
»Hat man die Atmosphäre schon genau analysiert?«
    Rizzett zuckte die Achseln. »Vom Weltraum aus können wir
nur die oberen Schichten erfassen. Wenn Chlor vorhanden wäre,
würde es sich in Bodennähe konzentrieren. Wir werden
sehen.«
    Er schlug Biron kräftig auf die Schulter. »Wie
war’s, mein Junge? Wollen Sie mich nicht auf einen Schluck in
Ihre Kabine einladen?«
    Gillbret sah den beiden besorgt nach. Der Autarch machte Artemisia
den Hof, und seine rechte Hand legte es sichtlich darauf an, Birons
Zechbruder zu werden – die

Weitere Kostenlose Bücher