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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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weit
entfernt, als daß wir ihn orten könnten. Wir werden mit
Falschinformationen gefüttert, und das deutet auf Verrat
hin.«
    Nun, der Mann mochte nicht ganz bei Trost sein, aber sein Einwand
war nicht von der Hand zu weisen. »Das ist Aufgabe der
Techniker, Administrator«, sagte Aratap. »Hohe Offiziere
brauchen sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Auch ich
kenne mich mit diesen Dingen nicht so genau aus.«
    »Aber als Expeditionsleiter muß ich doch Bescheid
wissen. Ich bin doch der Expeditionsleiter, oder etwa nicht?« Er
sah sich verstohlen um. Ȇbrigens habe ich Major Andros im
Verdacht, meine Befehle nicht immer auszuführen. Ist er auch
wirklich vertrauenswürdig? Natürlich gebe ich ihm so gut
wie nie einen Befehl. Es käme mir doch zu komisch vor, einen
tyrannischen Offizier herumzukommandieren. Aber ich muß
schließlich meine Tochter finden. Meine Tochter heißt
Artemisia. Man hat sie mir entführt, und daraufhin bin ich mit
einer ganzen Flotte aufgebrochen, um sie zu befreien. Deshalb
muß ich Bescheid wissen, das sehen Sie doch ein? Ich meine, ich
muß wissen, wieso man behauptet, der Feind stünde vor
Lingane. Meine Tochter wäre dann nämlich auch dort. Kennen
Sie meine Tochter? Sie heißt Artemisia.«
    Er richtete einen flehentlichen Blick auf den tyrannischen
Hochkommissar. Dann bedeckte er die Augen mit der Hand und murmelte
etwas, das sich anhörte wie: »Es tut mir leid.«
    Aratap biß die Zähne zusammen. Er durfte nicht
vergessen, daß dieser Mann seine Tochter verloren hatte. Selbst
ein schwachsinniger Administrator von Rhodia war väterlicher
Gefühle fähig. Es wäre grausam, ihn unnötig
leiden zu lassen.
    So sagte er freundlich: »Ich werde versuchen, es Ihnen zu
erklären. Sie wissen doch, daß es ein Gerät namens
Massometer gibt, mit dem man Schiffe im Weltraum aufspüren
kann?«
    »Ja, gewiß.«
    »Dieses Gerät reagiert auf Veränderungen der
Schwerkraft. Können Sie mir folgen?«
    »O ja. Jeder Körper besitzt schließlich
Schwerkraft.« Hinrik beugte sich noch dichter zu Aratap und rieb
sich nervös die Hände.
    »Das genügt. Nun läßt sich das Massometer
natürlich nur dann verwenden, wenn das fragliche Schiff sich
ganz in der Nähe befindet. Weniger als eine Million Meilen
entfernt. Außerdem muß die Distanz zum nächsten
Planeten groß genug sein, sonst ortet man nur den Planeten, der
ja sehr viel größer ist.«
    »Und sehr viel mehr Schwerkraft hat.«
    »Genau erfaßt«, lobte Aratap. Hinrik lächelte
geschmeichelt.
    »Wir Tyrannier haben zu diesem Zweck ein anderes Gerät
entwickelt«, fuhr Aratap fort. »Einen Sender nämlich,
dessen Signale auch den Hyperraum nach allen Richtungen zu
durchdringen vermögen. Diese Signale bestehen in einer ganz
bestimmten Verzerrung der Raumstruktur, die aber nicht
elektromagnetisch bedingt ist. Mit anderen Worten, es handelt sich
weder um Licht, noch um Funkwellen, auch nicht um
Sub-Äther-Funk. Klar?«
    Hinrik antwortete nicht. Er schien verwirrt.
    Aratap sprach rasch weiter. »Es ist jedenfalls etwas anderes,
was genau, spielt keine Rolle. Wir können die Signale auffangen,
und deshalb wissen wir immer, wo sich ein tyrannisches Schiff
aufhält, selbst wenn es sich auf der anderen Seite der Galaxis
oder hinter einem Stern befinden sollte.«
    Hinrik nickte verständnisinnig.
    »Wenn nun«, fuhr Aratap fort, »der junge Widemos
mit einem gewöhnlichen Schiff geflüchtet wäre,
hätten wir es sehr schwer gehabt, ihn zu verfolgen. Doch da er
einen tyrannischen Kreuzer gewählt hat, wissen wir immer, wo er
ist, ohne daß er etwas davon ahnt. Deshalb können wir auch
mit Sicherheit sagen, daß er in einer Umlaufbahn um Lingane
kreist. Mehr noch, er kann uns nicht entkommen, Ihre Tochter wird
also mit Sicherheit gerettet werden.«
    Hinrik lächelte. »Das ist ausgezeichnet. Ich gratuliere
Ihnen, Hochkommissar. Das ist ungeheuer raffiniert.«
    Aratap machte sich keine Illusionen. Hinrik hatte von seinen
Erklärungen sicher kaum etwas verstanden, aber darauf kam es
nicht an. Für ihn war in erster Linie wichtig, daß man
seine Tochter retten würde, und irgendwo hatte er mit seinem
schwachen Verstand wohl auch erfaßt, daß er diese Rettung
einer technische Errungenschaft Tyranns verdanken würde.
    Natürlich hatte er sich nicht nur deshalb so sehr um den
Rhodianer bemüht, sagte sich der Hochkommissar, weil der sein
Mitgefühl ansprach. Es gab schließlich handfeste,
politische Gründe, möglichst zu verhindern, daß der
Mann

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