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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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genau
bestimmen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Dann landen Sie möglichst in der Nähe, aber ohne
sich sehen zu lassen.«
    Sie traten in die Atmosphäre ein. Der Himmel war
dunkelviolett und wurde zusehends heller, als sie über die
Taghälfte des Planeten hinwegrasten. Aratap sah zu, wie die
Oberfläche immer näher kam. Die lange Jagd war fast zu
Ende!

 
17
UND DIE HASEN!
     
     
    Wer selbst nie im Weltraum gewesen ist, mag die Erkundung eines
Sternensystems und die Suche nach bewohnbaren Planeten für
aufregend oder zumindest für interessant halten. Für den
altgedienten Raumfahrer ist dies dagegen die langweiligste Aufgabe
überhaupt.
    Eine Sonne, also einen riesigen, leuchtenden Klumpen zu Helium
verschmelzender Wasserstoffatome ausfindig zu machen, ist schon fast
zu einfach, denn sie macht sich von selbst bemerkbar. Selbst im
Dunkel des Pferdekopfnebels ist das nur eine Frage der Entfernung.
Kaum kommt man auf fünf Milliarden Meilen an sie heran, schon
ist sie nicht mehr zu übersehen.
    Ein Planet ist dagegen nur ein relativ kleiner Steinbrocken, der
von einer Sonne angestrahlt wird, und ihn zu finden ist ungleich
schwieriger. Man könnte hunderttausend Mal in jedem nur
denkbaren Winkel durch ein Sonnensystem fliegen, ohne jemals so nahe
an einen Planeten heranzukommen, daß man sähe, worum es
sich handelt. Es sei denn, der Zufall käme einem zu Hilfe.
    Also sucht man sich ein System aus und bezieht in einer
Entfernung, die etwa dem Zehntausendfachen des Durchmessers der
fraglichen Sonne entspricht, im Weltraum Posten. Wie man aus
galaktischen Statistiken weiß, kommt es in fünfzigtausend
Fällen nicht ein einziges Mal vor, daß ein Planet weiter
von seiner Sonne entfernt ist. Und bei bewohnbaren Planeten
übersteigt die Entfernung von der Sonne so gut wie nie das
Tausendfache von deren Durchmesser.
    Das heißt, daß vom Standort des Schiffes im Weltraum
aus gesehen jeder bewohnbare Planet innerhalb von sechs Grad im
Umkreis der Sonne zu finden sein muß, in einem Bereich also,
der nicht mehr als 1/3600 des gesamten Himmelsgewölbes einnimmt
und daher mit relativ geringem Aufwand eingehend zu erkunden ist.
    Die Telekamera läßt sich so einstellen, daß sie
die Bewegung des Schiffs auf seiner Umlaufbahn neutralisiert. Unter
diesen Bedingungen hält eine Zeitlupenaufnahme alle
Himmelskörper im Umkreis der fraglichen Sonne fest; immer
vorausgesetzt natürlich, man schaltet den Einfluß des
Sonnenlichts aus, was jedoch kein Problem ist. Planeten haben jedoch
eine erkennbare Eigenbewegung und erscheinen daher auf dem Film als
kleine Striche.
    Sind keine Striche zu sehen, so besteht immer noch die
Möglichkeit, daß die Planeten sich hinter der Sonne
befinden. Also wiederholt man das Verfahren von einem anderen Punkt
im Raum aus, der im allgemeinen näher an der Sonne liegt.
    Das ganze Unternehmen ist tatsächlich sehr eintönig, und
wenn man es bei drei verschiedenen Sternen dreimal durchgeführt
hat und jedesmal wieder ein negatives Ergebnis bekommt, dann ist es
nicht verwunderlich, wenn die Moral sinkt.
    Mit Gillbrets Moral stand es schon seit längerem nicht mehr
zum besten, und so passierte es immer seltener, daß er etwas
›amüsant‹ oder ›witzig‹ fand.
    Man machte sich gerade für den nächsten Hyperraumsprung
bereit, der zum vierten Stern auf der Liste des Autarchen führen
sollte, und Biron sagte: »Immerhin treffen wir jedesmal auf
einen Stern. Zumindest Jontis Zahlen sind also richtig.«
    »Laut Statistik«, sagte Gillbret, »hat jede dritte
Sonne ein Planetensystem.«
    Biron nickte. Die Statistik war sattsam bekannt. Sie gehörte
zu den Grundbegriffen der Galaktographie, die jedes Kind lernte.
    Aber Gillbret war noch nicht fertig. »Das bedeutet, daß
die Chance, nacheinander drei Sonnen ohne Planeten – ohne einen
einzigen Planeten – zu finden, zwei Drittel hoch drei
beträgt, das sind acht Siebenundzwanzigstel oder weniger als
eins zu drei.«
    »Und?«
    »Wir haben keinen Planeten gefunden. Irgend etwas muß
schiefgelaufen sein.«
    »Du hast die Aufnahmen selbst gesehen. Und außerdem
– wer traut schon einer Statistik? Wer weiß, vielleicht
herrschen im Innern eines Nebels ganz andere Bedingungen. Vielleicht
verhindern die Nebelpartikel die Entstehung von Planeten, vielleicht
ist der ganze Nebel nichts anderes als Planetenmasse, die sich nicht
verdichtet hat.«
    »Das ist doch wohl nicht dein Ernst?« rief Gillbret
erschrocken.
    »Natürlich nicht. Ich höre mich nur gerne reden.
Von

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