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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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von dreißig Kilometern
an ihnen vorüberrasen, ohne sie zu bemerken. Und auf Funksignale
würden sie natürlich nicht reagieren, ohne sich
gründlich zu vergewissern, wer sie aussendet.«
    »So leicht kommt man nicht zu einer ausreichenden
Kohlendioxidkonzentration«, murrte Gillbret. Dennoch ließ
er den Sichtschirm nicht aus den Augen.
    Biron hoffte plötzlich, daß es sich tatsächlich um
die falsche Welt handeln möge. Er konnte nicht mehr länger
warten. Er mußte klare Verhältnisse schaffen, und zwar jetzt!
     
    Es war ein merkwürdiges Gefühl.
    Das künstliche Licht war abgeschaltet, durch die Bullaugen
drang ungehindert das Sonnenlicht herein. Eigentlich war diese
Methode der Schiffsbeleuchtung weniger effektiv, aber das glich der
Reiz des Neuen wieder aus. Die Bullaugen standen sogar offen, denn
die Atmosphäre des Planeten war atembar.
    Rizzett hatte davon abgeraten, mit der Begründung, das
fehlende Kohlendioxid würde sich störend auf die
körpergesteuerte Atmungskontrolle auswirken, aber Biron vertrat
die Ansicht, für kurze Zeit sei das sicher zu verschmerzen.
    Gillbret überraschte die beiden, als sie die Köpfe
zusammensteckten. Sie schauten erschrocken auf und rückten
auseinander.
    Gillbret lachte. Dann schaute er aus dem offenen Bullauge und
seufzte: »Nichts als Felsen!«
    »Wir wollen auf dieser Anhöhe einen Sender
aufstellen«, erklärte Biron geduldig. »Damit
vergrößern wir die Reichweite und sollten auf jeden Fall
die gesamte Hemisphäre erfassen können. Und wenn das
Ergebnis negativ ist, probieren wir es auf der anderen Seite des
Planeten.«
    »Hast du darüber eben mit Rizzett gesprochen?«
    »Genau. Den Aufbau der Anlage übernehmen der Autarch und
ich. Der Vorschlag kommt zum Glück von ihm, sonst hätte
nämlich ich die Initiative ergreifen müssen.« Er
streifte Rizzett mit einem flüchtigen Blick. Der andere verzog
keine Miene.
    Biron stand auf. »Ich trenne wohl am besten das Innenfutter
meines Raumanzugs heraus und ziehe es an.«
    Rizzett pflichtete ihm bei. Auf dem Planeten schien die Sonne, der
Wassergehalt der Luft war sehr niedrig, und am Himmel standen keine
Wolken, aber es war klirrend kalt.
     
    Der Autarch stand an der Hauptschleuse der Gnadenlos. Er
trug einen Mantel aus dünnem Schaumstoff, der nur wenige Gramm
wog, aber hervorragende Isolationseigenschaften besaß. Um den
Oberkörper hatte er sich einen kleinen Kohlendioxidzylinder
geschnallt, der so eingestellt war, daß er langsam geringe
Gasmengen austreten ließ und auf diese Weise in seiner
unmittelbaren Umgebung eine ausreichend gesättigte
CO2-Hülle aufbaute.
    »Legen Sie Wert auf eine Leibesvisitation, Farrill?«
fragte er. Dann hob er die Hände und wartete. Leiser Spott stand
in seinem hageren Gesicht.
    »Nein«, sagte Biron. »Möchten Sie sich
vergewissern, ob ich unbewaffnet bin?«
    »Ich denke gar nicht daran.«
    Die Höflichkeitsfloskeln standen den Außentemperaturen
an Kälte nicht nach.
    Biron trat ins grelle Sonnenlicht und schnappte sich einen der
zwei Griffe des Koffers mit der Funkausrüstung. Der Autarch
packte den anderen.
    »Nicht allzu schwer«, konstatierte Biron. Als er sich
umdrehte, sah er Artemisia stumm im Eingang des Raumschiffs
stehen.
    Ihr schlichtes, weißes, weitgeschnittenes Kleid flatterte im
Wind. Die halbtransparenten Ärmel hafteten wie eine silberne
Haut an ihren Armen.
    Birons Entschlossenheit geriet bedrohlich ins Wanken. Am liebsten
wäre er umgekehrt, zum Schiff zurückgelaufen und
hineingesprungen, um sie so fest zu packen, daß seine Finger
auf ihren Schultern blaue Flecken hinterließen, um seine Lippen
auf ihren Mund zu pressen…
    Statt dessen nickte er ihr nur kurz zu, denn ihr Lächeln, das
kokette Winken galten dem Autarchen.
    Als Biron sich fünf Minuten später abermals umdrehte,
schimmerte noch immer ein weißer Fleck an der offenen Luke,
dann stiegen sie einen Abhang hinunter, der das Schiff seinen Blicken
entzog. Am Horizont waren nur noch schroffe, kahle Felsen zu
sehen.
    Biron dachte an das, was vor ihm lag. Ob er Artemisia wohl jemals
wiedersehen würde – und ob sie wohl um ihn trauern
würde, wenn er nicht zurückkehrte?

 
18
AM RANDE DES ABGRUNDS
     
     
    Artemisia sah ihnen nach. Die beiden Gestalten stiegen den kahlen
Granithang hinauf, erreichten die Kuppe, wurden immer kleiner und
entschwanden endlich ihren Blicken. Kurz zuvor hatte sich eine von
ihnen noch umgedreht. Sie konnte nicht genau erkennen, wer es war,
und mit einem Mal lag ihr das

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