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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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nicht so, daß die Funkwellen von
ionisierten höheren Atmosphäreschichten abgelenkt worden
wären, denn wir haben es auch mit Sub-Äther versucht und
nichts erreicht. Außerdem sind wir beide nicht unbedingt die
Funkspezialisten unserer kleinen Reisegesellschaft. Also, warum sind
Sie wirklich hier, Jonti?«
    Der Autarch ließ sich gegenüber von Biron auf dem Boden
nieder und strich mit einer Hand zerstreut über den Koffer.
»Wenn Sie solche Zweifel hegen, warum sind Sie dann
mitgekommen?«
    »Weil ich die Wahrheit herausfinden will. Rizzett, Ihr Mann,
hat mir verraten, was Sie vorhatten, und mir empfohlen, Sie zu
begleiten. Außerdem hat er – wahrscheinlich auf Ihre
Veranlassung hin – durchblicken lassen, ich könnte durch
meine Anwesenheit verhindern, daß Sie eventuelle Botschaften
unterschlügen. Ein einleuchtendes Argument, nur glaube ich
nicht, daß Sie auch nur eine einzige Botschaft erhalten werden.
Aber ich habe mich überzeugen lassen, und deshalb bin ich
hier.«
    »Um die Wahrheit herauszufinden?« spottete Jonti.
    »Ganz genau. Wobei ich sie wohl schon erraten habe.«
    »Dann heraus mit der Sprache. Helfen Sie mir auf die
Sprünge.«
    »Sie haben mich hierhergelockt, um mich zu töten. Wir
sind allein, und ein Fall über die Klippe dort vorne wäre
der sichere Tod. Spuren von Gewaltanwendung gäbe es nicht, keine
Blasterverstümmelungen, nichts, was auf Waffengebrauch
schließen ließe. Sie könnten auf Ihr Raumschiff
zurückkehren und tief erschüttert berichten, ich sei
ausgerutscht und in die Tiefe gestürzt. Dann könnten Sie
mit einem Suchtrupp wiederkommen, um mich bergen und anständig
begraben zu lassen. Eine rührende Geschichte, und Sie
hätten mich aus dem Weg geräumt.«
    »Das trauen Sie mir zu, und trotzdem sind Sie hier?«
    »Ich bin auf alles gefaßt, Sie können mich nicht
überrumpeln. Keiner von uns hat eine Waffe, und ob Sie mich mit
Muskelkraft allein hinunterstoßen könnten, möchte ich
bezweifeln.« Birons Nasenflügel blähten sich
verächtlich, und er spannte langsam und genüßlich den
Bizeps seines rechten Arms.
    Aber Jonti lachte nur. »Nachdem Ihr Tod nun ein Ding der
Unmöglichkeit ist, können wir uns ja wieder unserem Sender
zuwenden.«
    »Einen Augenblick noch. Ich bin noch nicht fertig. Zuerst
müssen Sie offen zugeben, daß Sie die Absicht hatten, mich
zu töten.«
    »Ach so? Sie bestehen also darauf, daß ich in Ihrem
Stegreifdrama auch wirklich die Rolle des Schurken übernehme?
Wollen Sie das Geständnis etwa aus mir herausprügeln?
Hören Sie zu, Farrill, Sie sind noch jung, und ich bin bereit,
das in Rechnung zu stellen. Auch Ihr Name und Ihre Stellung sind
für mich von Interesse, wenn ich auch sagen muß, daß
ich bislang mehr Ärger als Nutzen davon hatte.«
    »Das mag schon sein. Vor allem, weil ich, allen Anstrengungen
Ihrerseits zum Trotz, immer noch am Leben bin!«
    »Wenn Sie darauf anspielen, daß Sie sich mit Ihrem Flug
auf Rhodia in Gefahr begeben haben, so habe ich dazu bereits Stellung
genommen und gedenke nicht, mich zu wiederholen.«
    Biron stand auf. »Ihre Stellungnahme war unzureichend und
enthält einen Schwachpunkt, der mir von Anfang an aufgefallen
ist.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich! Und jetzt stehen Sie auf und hören
mir zu, bevor ich handgreiflich werde.«
    Die Augen des Autarchen wurden schmal, aber er erhob sich
tatsächlich. »Ich kann Ihnen nur abraten, Gewalt
anzuwenden, mein Junge.«
    »Geben Sie gut acht.« Biron sprach laut und deutlich.
Sein Anzug blähte sich immer noch im Wind, aber er achtete nicht
darauf. »Sie sagten, Sie hätten mich nur deshalb nach
Rhodia geschickt und damit mein Leben in Gefahr gebracht, weil Sie
den Administrator in ein Komplott gegen Tyrann verwickeln
wollten.«
    »Das ist immer noch die Wahrheit.«
    »Das ist immer noch eine Lüge. Mein Tod war Ihr oberstes
Ziel. Nur deshalb hatten Sie den Kapitän des rhodianischen
Schiffes von vornherein von meiner Identität in Kenntnis
gesetzt. Sie hatten keinen Anlaß zu glauben, daß man mich
jemals an Hinrik heranlassen würde.«
    »Wenn ich Sie hätte töten wollen, Farrill,
hätte ich nur eine echte Strahlungsbombe in Ihrem Zimmer zu
deponieren brauchen.«
    »Aber es hätte Ihnen doch wohl sehr viel besser ins
Konzept gepaßt, wenn Ihnen die Tyranni diese schmutzige Arbeit
abgenommen hätten.«
    »Ich hätte Sie auch im All töten können,
damals, als ich zum ersten Mal an Bord der Gnadenlos kam.«
    »Gewiß. Sie hatten einen Blaster

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