Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Zuversicht zur Schau, die er nicht wirklich
empfand. Das linganische Schiff war ziemlich groß und hatte
fünfzig Mann Besatzung. Diese fünfzig Mann saßen nun
vor ihm. Fünfzig linganische Gesichter! Fünfzig Linganer,
von klein auf dazu erzogen, ihrem Autarchen bedingungslos zu
gehorchen.
    Einige hatte Rizzett bereits umgestimmt; andere hatten sich von
dem Gespräch zwischen dem Autarchen und Biron überzeugen
lassen, das sie heimlich mit angehört hatten. Wie viele mochten
wohl noch unschlüssig oder gar feindselig sein?
    Bisher hatte Birons Appell nicht viel bewirkt. Nun beugte er sich
vor und schlug einen vertraulicheren Ton an. »Und wofür
kämpft ihr, Männer? Wofür setzt ihr euer Leben aufs
Spiel? Für eine freie Galaxis, würde ich meinen. Für
eine Galaxis, in der jede Welt in eigener Verantwortung entscheiden
kann, was für sie das Beste ist, in der jede Welt auf eigene
Rechnung und zum eigenen Wohl arbeitet, niemandes Sklave ist und
niemandes Herr. Habe ich nicht recht?«
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut, aber Biron vermißte die
nötige Begeisterung.
    Er gab nicht auf. »Und wofür kämpft der Autarch?
Nur für sich selbst. Heute ist er Autarch von Lingane. Als
Sieger wäre er Herrscher der Nebelreiche, und ihr hättet
den Khan nur durch einen Autarchen ersetzt. Wo wäre der Vorteil?
Lohnt es sich, dafür zu sterben?«
    Eine Stimme aus dem Publikum rief: »Er wäre einer von
uns, kein dreckiger Tyrannier.«
    Und eine andere schrie: »Der Autarch war auf der Suche nach
der Rebellenwelt, um ihr seine Unterstützung anzubieten. Nennen
Sie das Ehrgeiz?«
    »Ehrgeiz sollte wohl aus härterem Holz geschnitzt sein,
wie?« gab Biron ironisch zurück. »Immerhin wäre
euer Autarch mit einer ganzen Organisation im Rücken auf der
Rebellenwelt erschienen. Er hätte nicht nur ganz Lingane zu
bieten gehabt, sondern, so dachte er wenigstens, auch eine glanzvolle
Verbindung mit dem Hause Hinriad. Letztlich, und davon war er
überzeugt, wäre ihm die Rebellenwelt wie ein reifer Apfel
in die Hand gefallen, und er hätte damit machen können, was
immer er wollte. Doch, es war Ehrgeiz.
    Hatte er denn, wenn es zwischen dem Schutz der Bewegung und seinen
eigenen Plänen zu entscheiden galt, jemals die geringsten
Bedenken, euer Leben seinem Ehrgeiz zu opfern? Mein Vater stellte
eine Gefahr für ihn dar. Mein Vater war ein ehrlicher Mann, und
er liebte die Freiheit. Aber er war zu beliebt, und deshalb wurde er
preisgegeben. Es fehlte nicht viel, und der Autarch hätte mit
diesem Verrat die ganze Freiheitsbewegung ins Verderben gestürzt
und euch alle mit dazu. Wer kann sich sicher fühlen unter einem
Herrscher, der sich mit den Tyranni einläßt, wo immer es
seinen Zwecken dient? Wer kann sich sicher fühlen als Diener
eines feigen Verräters?«
    »Gut so«, flüsterte Rizzett. »Jetzt nicht
lockerlassen. Geben Sie’s ihnen.«
    Wieder ließ sich die Stimme aus den hinteren Reihen
vernehmen. »Der Autarch weiß, wo die Rebellenwelt ist.
Wissen Sie es auch?«
    »Darüber sprechen wir später. Zunächst solltet
ihr bedenken, daß wir unter dem Autarchen alle auf dem besten
Weg in den Untergang waren. Doch noch ist es nicht zu spät, noch
ist Rettung möglich. Wendet euch von ihm ab, folgt einem
besseren, einem ehrenvolleren Weg. Noch habt ihr die Chance, vom Rand
des Abgrunds zurückzuweichen und…«
    »… Nein, junger Mann, es ist alles verloren«,
unterbrach ihn eine sanfte Stimme. Entsetzt wandte Biron sich um.
    Die fünfzig Besatzungsmitglieder sprangen auf und redeten
wild durcheinander. Einen Augenblick lang sah es so aus, als wollten
sie nach vorne stürmen, aber sie waren unbewaffnet zu dieser
Versammlung gekommen; dafür hatte Rizzett gesorgt. Und dann
drängte ein ganzer Trupp tyrannischer Gardisten mit
gezückten Waffen durch die verschiedenen Eingänge.
    Und Simok Aratap selbst stand, in jeder Hand einen Blaster, hinter
Biron und Rizzett.

 
20
WO?
     
     
    Simok Aratap nahm sich viel Zeit, um sich ein Urteil über die
vier Menschen zu bilden, die da vor ihm saßen. All mählich
wurde er von einer gewissen Erregung erfaßt. Das versprach, das
Spiel seines Lebens zu werden. Die einzelnen Teile fügten sich
immer mehr zu einem Bild. Welch ein Glück, daß er Major
Andros und die tyrannischen Kreuzer weggeschickt hatte.
    Nur sein Flaggschiff, seine Besatzung und er selbst waren
zurückgeblieben. Aber das würde genügen. Er
haßte nichts mehr als Schwerfälligkeit.
    »Meine Dame, meine Herren«, begann er mit

Weitere Kostenlose Bücher