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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Bester«,
entgegnete Ennius lachend. »Aber im Ernst, was wollen Sie mit
dem Apparat eigentlich anfangen, falls er jemals fertiggestellt
werden sollte?«
    Der Physiker zuckte die Achseln. »Die Entscheidung liegt
natürlich nicht bei mir. Das wäre Sache des Hohen
Rates.«
    »Sie würden nicht erwägen, die Erfindung dem
Imperium zur Verfügung zu stellen?«
    »Ich? Ich hätte dagegen nichts einzuwenden. Aber nur der
Hohe Rat ist befugt…«
    »Ach«, rief Ennius ungeduldig, »Ihren Hohen Rat
kann meinethalben der Teufel holen. Ich hatte schon des öfteren
mit ihm zu tun. Wären Sie bereit, zu gegebener Zeit mit den
Leuten zu sprechen?«
    »Was könnte ich denn schon erreichen?«
    »Sagen Sie ihnen doch, wenn die Erde imstande wäre,
einen Synapsifikator herzustellen, der ohne jedes Risiko auf Menschen
anwendbar ist, und wenn sie sich bereitfände, dieses Gerät
der Galaxis zur Verfügung zu stellen, könnte man eventuell
einige der Hürden abbauen, die derzeit noch die Emigration auf
andere Planeten verhindern.«
    »Wie?« fragte Shekt sarkastisch. »Trotz der
Seuchengefahr, und obwohl wir so anders und im Grunde nicht
menschlich sind?«
    »Man könnte«, bemerkte Ennius ruhig, »sogar
die gesamte Bevölkerung auf einen anderen Planeten evakuieren.
Denken Sie darüber nach.«
    An dieser Stelle wurde die Tür geöffnet, und eine junge
Frau zwängte sich am Buchfilmregal vorbei in den Raum. Wie ein
frischer Frühlingswind vertrieb sie die muffige Atmosphäre
des ungelüfteten Arbeitszimmers. Als sie den Besucher erblickte,
wurde sie rot und wandte sich zum Gehen.
    »Bleib nur, Pola«, rief Shekt hastig. »Ich
glaube« – er wandte sich an den Statthalter –,
»Sie haben meine Tochter bisher noch nicht kennengelernt. Pola,
das ist Lord Ennius, der Statthalter der Erde.«
    Sie setzte hastig und ungeschickt zu einem Knicks an, aber der
Statthalter war bereits mit weltmännischer Eleganz aufgesprungen
und kam ihr zuvor.
    »Meine liebe Miss Shekt«, sagte er. »Ich hätte
nicht gedacht, daß die Erde imstande ist, solche Blüten
hervorzubringen. Ich kann mir keine Welt vorstellen, der Sie nicht
zur Zierde gereichen würden.«
    Er griff nach Polas Hand, die sie ihm rasch und etwas
schüchtern entgegenstreckte. Zunächst hatte es fast den
Anschein, als wolle er die altmodische Sitte des Handkusses
Wiederaufleben lassen, aber falls er diese Absicht tatsächlich
gehabt haben sollte, so führte er sie nicht aus, sondern
ließ die Hand des Mädchens – vielleicht eine Spur zu
rasch – auf halber Höhe los.
    Ein Schatten glitt über Polas Gesicht. »Sie sind zu
gütig zu einem einfachen Mädchen von der Erde, Sir«,
sagte sie. »Ich bewundere aufrichtig, wie heldenhaft Sie sich
der Gefahr einer Infektion aussetzen.«
    Shekt räusperte sich warnend. »Meine Tochter,
Statthalter, steht kurz vor dem Abschluß ihres Studiums an der
Universität Chica und leistete das für die Prüfung
erforderliche Praktikum ab, indem sie zwei Tage pro Woche als
Technikerin in meinem Labor arbeitet. Ein tüchtiges
Mädchen, wenn ich das als stolzer Vater sagen darf. Vielleicht
wird sie eines Tages in meine Fußstapfen treten.«
    »Vater«, bemerkte Pola leise. »Ich habe dir etwas
Wichtiges mitzuteilen.« Sie zögerte.
    »Soll ich gehen?« fragte Ennius ruhig.
    »Nein, nein«, wehrte Shekt ab. »Worum handelt es
sich, Pola?«
    »Wir haben einen Freiwilligen, Vater.«
    Shekt schien wie vor den Kopf geschlagen. »Für den
Synapsifikator?«
    »Das hat er jedenfalls gesagt.«
    »Nun«, sagte Ennius, »ich bringe Ihnen
offensichtlich Glück.«
    »Es sieht so aus.« Shekt wandte sich an seine
Tochter.
    »Sag ihm, er soll warten. Führe ihn schon einmal in Raum
C, ich komme bald nach.«
    Nachdem Pola gegangen war, sah er Ennius bittend an.
»Würden Sie mich entschuldigen, Statthalter?«
    »Gewiß. Wie lange wird die Operation dauern?«
    »Mehrere Stunden, fürchte ich. Würden Sie gern
zusehen?«
    »Ich kann mir nichts Grausigeres vorstellen, mein lieber
Shekt. Ich wohne bis morgen in der Residenz. Würden Sie mich
wissen lassen, wie die Sache ausgegangen ist?«
    Shekt war sichtlich erleichtert. »Aber gewiß.«
    »Gut… Und überlegen Sie sich, was ich Ihnen zu
Ihrem Synapsifikator gesagt habe. Den neuen Königsweg zur
Erkenntnis.«
    Als Ennius ging, war er noch mehr beunruhigt als bei seiner
Ankunft; er hatte keine neuen Erkenntnisse gewonnen, nur seine
Ängste waren sehr viel größer geworden.

 
5
EIN UNFREIWILLIGER FREIWILLIGER
     
     
    Sobald

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