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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Junz’ Vorstellung
waren Arbeitskräfte nicht ohne Grund ausschließlich
Männer. Er hatte in einem sarkitischen Ministerium noch nie eine
Frau gesehen. Florinas Frauen blieben, mit Ausnahme von
Hausangestellten, für die das Fortpflanzungsverbot übrigens
genauso galt, auf ihrem Planeten, und Sarkitinnen wären, wenn
man Abel glauben durfte, ohnehin nicht in Frage gekommen.
    Man führte ihn zum Schreibtisch des Referenten des
Staatssekretärs und bedeutete ihm, Platz zu nehmen. Der Titel
des Mannes war in leuchtenden Rillen auf der Schreibtischplatte
abzulesen. Als Floriner würde er natürlich immer nur eine
untergeordnete Stellung bekleiden, auch wenn in seinen weißen
Fingern noch so viele Fäden zusammenliefen. Der
Staatssekretär und der Minister für florinische
Angelegenheiten selbst waren mit Sicherheit Sarkiten, und Dr. Junz
würde vielleicht bei gesellschaftlichen Anlässen mit ihnen
zusammentreffen, aber hier im Ministerium konnte er nicht damit
rechnen, von einem von ihnen empfangen zu werden.
    Die Ungeduld kribbelte ihm auch jetzt noch in den Fingern, doch
immerhin war er seinem Ziel einen Schritt nähergekommen. Der
Referent las sich die Akte gewissenhaft durch, wobei er jede der
sorgfältig verschlüsselten Seiten so ehrfürchtig
umblätterte, als seien darin sämtliche Geheimnisse des
Universums enthalten. Der Mann war noch recht jung, hatte seine
Ausbildung vielleicht eben erst beendet. Wie alle Floriner hatte er
sehr helle Haut und blondes Haar.
    Ein Urinstinkt ließ Dr. Junz erschauern. Er selbst stammte
von der Welt Libair, und wie bei allen Libairiern war seine
Pigmentierung sehr ausgeprägt. Seine Haut war von einem tiefen,
satten Braun. Nur wenige Welten in der Galaxis brachten Bewohner mit
so extremer Hautfarbe hervor wie Libair oder Florina. Im allgemeinen
waren Zwischentöne die Regel.
    Unter den radikalen Anthropologen der jüngeren Generation
hingen einige der Hypothese an, auf Welten wie Libair seien die
Menschen in einem separaten, aber konvergent verlaufenen
Evolutionsprozeß entstanden. Die Älteren bekämpften
dagegen die Vorstellung, verschiedene Arten könnten sich so
konvergent entwickeln, daß – wie auf allen galaktischen
Welten die Regel – eine hybride Fortpflanzung möglich sei,
mit Vehemenz und beharrten auf ihrer Ansicht, schon auf dem
Ursprungsplaneten der Menschheit – wo immer der zu finden sein
mochte – sei die Menschheit in verschieden pigmentierte
Subgruppen unterteilt gewesen.
    Womit das Problem freilich nicht gelöst, sondern nur weiter
in die Vergangenheit zurückverlagert wurde. Dr. Junz fand keine
der beiden Erklärungen befriedigend, und so ging ihm die Frage
immer wieder einmal im Kopf herum. Seltsamerweise hatten sich auf
allen Welten mit dunkelhäutiger Bevölkerung zahlreiche
Sagen und Legenden erhalten, die von prähistorischen Konflikten
handelten. Libairische Mythen erzählten zum Beispiel von Kriegen
zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe, ja, man schrieb sogar die
Gründung von Libair einer Gruppe von Braunhäutigen zu, die
nach einer Niederlage dorthin geflüchtet waren.
    Als Dr. Junz Libair verließ, um sein Studium am Arkturischen
Institut für Weltraumtechnik zu beginnen und anschließend
seinen Beruf auszuüben, gerieten die Märchen der
Kinderjahre immer mehr in Vergessenheit. Nur einmal hatte er sich
seither noch ernsthaft damit auseinandergesetzt, als ihn nämlich
seine Tätigkeit auf eine der alten Welten im Centaurus-Sektor
führte. Es war eine jener Welten, deren Geschichte nach
Jahrtausenden gezählt wurde und deren Bewohner sich in so
uralten Sprachen verständigten, daß eine davon durchaus
das längst ausgestorbene, sagenumwobene Englisch hätte sein
können. Und diese Welt hatte ein eigenes Wort für Menschen
mit dunkler Hautfarbe gehabt.
    Warum sollte es für Menschen mit dunkler Hautfarbe eine
eigene Bezeichnung geben? Es gab doch auch keine eigene Bezeichnung
für Menschen mit blauen Augen, großen Ohren oder krausem
Haar. Es gab…
    Die Pedantenstimme des Referenten riß ihn aus seinen
Gedanken. »Aus den Unterlagen geht hervor, daß Sie sich
schon einmal an diese Behörde gewandt hatten.«
    »Das kann man wohl sagen«, bestätigte Dr. Junz
nicht ohne Schärfe.
    »Aber nicht in jüngster Zeit.«
    »Nein, in jüngster Zeit nicht.«
    »Sie sind immer noch auf der Suche nach einem
Weltraumanalytiker, der…« – der Referent
blätterte in der Akte – »vor elf Monaten und dreizehn
Tagen verschwand.«
    »Das ist

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