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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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in die
Hände gefallen.«
    Junz fuhr mit einem Aufschrei aus seinem Sessel hoch.
    Abel hob seelenruhig das Weinglas an seine Lippen und sagte:
»Offiziell kann ich gar nichts tun. Der Tote war Floriner, und
die Verschwundenen ebenfalls, solange wir nicht das Gegenteil
beweisen können. Sie sehen also, man hat uns reingelegt, und wer
den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu
sorgen.«

 
7
DER GENDARM
     
     
    Rik sah, wie der Bäcker getötet wurde, wie er lautlos in
sich zusammensackte, wie seine Brust sich unter dem unhörbaren
Druck des Blasters nach innen wölbte und zu einem rauchenden
Loch verkohlte. Der Anblick überlagerte vieles von dem, was
vorher gewesen war, und nahezu alles, was noch folgen sollte.
    So erinnerte er sich nur schwach an das erste Auftauchen des
Gendarmen, an die gespannte Ruhe, mit der dieser seine Waffe gezogen
hatte. Der Bäcker hatte aufgeblickt und mit den Lippen ein
einziges, letztes Wort geformt, dann aber nicht mehr die Zeit gehabt,
es auszusprechen. Als alles vorüber war, fühlte sich Rik
einer Ohnmacht nahe, das hysterische Kreischen der Umstehenden gellte
ihm in den Ohren, und er sah die Menge gleich einem Fluß
über die Ufer treten und nach allen Seiten
auseinanderfließen.
    Seine geistige Gesundung hatte in den paar Stunden Schlaf weitere
Fortschritte gemacht, doch diese wenigen Augenblicke warfen ihn
wieder zurück. Der Gendarm strebte auf ihn zu, drängte sich
durch die schreienden Menschen, als wate er durch zähen Schlamm.
Rik und Lona drehten sich mit dem Strom und wurden davongetragen. Als
über den Köpfen die Flugwagen der Gendarmen erschienen,
bildeten sich Strudel und Gegenströmungen. Valona schob Rik
weiter, weg vom Zentrum, in Richtung auf den Stadtrand. Für eine
Weile trat wieder das verängstigte Kind von gestern an die
Stelle des Fast-Erwachsenen von heute morgen.
    Er war im Morgengrauen erwacht, aber der Raum, in dem er
geschlafen hatte, war fensterlos, und so konnte er nicht sehen, wie
es dämmerte. Minutenlang lag er da und horchte in sich hinein.
Die Nacht hatte eine letzte Heilung gebracht, eine Wunde hatte sich
geschlossen. Dieses Ende zeichnete sich schon seit zwei Tagen ab,
genauer gesagt, seit jenem Augenblick, als er begonnen hatte, sich zu
›erinnern‹. Den ganzen gestrigen Tag hindurch hatte sich
der Prozeß fortgesetzt. Der Ausflug in die Obere Stadt und zur
Bibliothek, der Angriff auf den Gendarmen und die darauffolgende
Flucht, die Begegnung mit dem Bäcker – all das hatte in
seinem Bewußtsein gegärt, hatte die verkümmerten
Fasern seines Gehirns, die so lange untätig gewesen waren,
gepackt und aufgerüttelt und zu schmerzhafter Aktivität
gezwungen, so daß er jetzt, nachdem er geschlafen hatte, ein
schwaches Pochen spürte.
    Er dachte an das All und an die Sterne, an die endlos langen
Zeiten der Einsamkeit und an die gewaltige Stille.
    Endlich drehte er den Kopf zur Seite und sagte:
»Lona.«
    Sie fuhr hoch, stützte sich auf einen Ellbogen und schaute zu
ihm herüber.
    »Rik?«
    »Hier bin ich, Lona.«
    »Alles in Ordnung?«
    »Sicher.« Er konnte seine Erregung nicht mehr
bezähmen. »Es geht mir gut, Lona. Hör zu! Ich
weiß inzwischen noch mehr. Ich war auf einem Raumschiff, und
ich erinnere mich genau…«
    Aber sie war nicht bei der Sache. Sie drehte ihm den Rücken
zu, schlüpfte in ihr Kleid, strich die Naht an der Vorderseite
glatt und nestelte nervös an ihrem Gürtel herum.
    Dann kam sie auf Zehenspitzen zu ihm. »Ich wollte nicht
einschlafen, Rik. Ich habe mich so bemüht,
wachzubleiben.«
    Ihre Nervosität war ansteckend. »Stimmt etwas
nicht?« fragte er.
    »Pst, nicht so laut. Es ist alles in Ordnung.«
    »Wo ist der Schultheiß?«
    »Er ist nicht mehr da. Er… er mußte weg. Willst du
nicht weiterschlafen, Rik?«
    Sie wollte nach ihm greifen, doch er schob ihren Arm weg.
»Mir geht’s gut. Ich will nicht mehr schlafen. Ich wollte
dem Schultheiß von meinem Schiff erzählen.«
    Aber der Schultheiß war nicht da, und Valona wollte davon
nichts hören. Rik beruhigte sich allmählich. Zum ersten Mal
war er ausgesprochen ärgerlich auf Valona. Sie behandelte ihn
wie ein kleines Kind, obwohl er sich doch zunehmend wie ein Mann
fühlte.
    Ein Lichtstrahl fiel in den Raum, und dahinter erschien die
massige Gestalt des Bäckers. Rik sah blinzelnd zu ihm auf und
war im ersten Moment eingeschüchtert. Jetzt hatte er nichts mehr
dagegen, als Valonas Arm sich tröstend um seine Schultern
legte.
    Der Bäcker verzog die

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