Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Kopf
geschossen. Ein einzelnes Wort, ›Paß‹, hatte
genügt »Verstehst du nicht? Der Bäcker wollte,
daß wir Florina verlassen. Mit einem Raumschiff. Und das werden
wir auch tun.«
    »Nein«, sagte sie. »Man hat ihn aufgehalten. Man
hat ihn getötet. Es ist unmöglich, Rik, das schaffen wir
niemals.«
    Er ließ nicht locker, verhaspelte sich in seinem Eifer.
»Aber es wäre das beste. Damit würde kein Mensch
rechnen. Wir würden natürlich nicht das Schiff nehmen, das
er vorgesehen hatte. Das wird sicher überwacht. Wir würden
uns ein anderes Raumschiff suchen. Irgendeines.«
    Ein Schiff. Irgendein Schiff. Die Worte gellten ihm in den Ohren.
Es kümmerte ihn nicht, ob die Idee gut war oder nicht. Er wollte
nur auf ein Schiff, um wieder ins All zu fliegen.
    »Lona, bitte!«
    »Na schön«, sagte sie. »Wenn du unbedingt
willst. Ich weiß, wo der Raumhafen ist. Als ich noch ein
kleines Mädchen war, sind wir an Mußetagen manchmal
hingegangen und haben von weitem zugesehen, wie die Raumschiffe in
den Himmel stiegen.«
    Und schon waren sie wieder unterwegs. Eine leise Unruhe begehrte
vergebens Einlaß in Riks Bewußtsein, eine Beobachtung,
nicht aus der fernen, sondern aus der allerjüngsten
Vergangenheit. Eine Kleinigkeit, fast mit Händen zu greifen. Sie
wäre wichtig gewesen, aber er bekam sie nicht zu fassen.
    Er schob den Gedanken beiseite und beschäftigte sich mit dem
Schiff, das auf sie wartete.
    Der Floriner am Tor konnte sich an diesem Tag nicht über
Langeweile beklagen, auch wenn er die Aufregung nur von ferne
mitbekam. Schon am Abend zuvor waren wilde Geschichten von
überfallenen Gendarmen und waghalsigen Fluchtmanövern im
Umlauf gewesen. An diesem Morgen war noch mehr dazugekommen, jetzt
wurde gar von ermordeten Gendarmen geflüstert.
    Er wagte nicht, seinen Posten zu verlassen, aber er verrenkte sich
fast den Hals, als ein Luftwagen nach dem anderen durch das Tor glitt
und immer mehr grimmig dreinblickende Gendarmen von der
Raumhafenwache abgezogen wurden, bis kaum noch jemand
zurückblieb.
    Sie pumpen die Stadt mit Gendarmen voll, dachte er erschrocken,
aber zugleich wie im Glücksrausch. Warum dieser Jubel, wenn er
an die getöteten Gendarmen dachte? Sie hatten ihn doch nie
belästigt. Jedenfalls nicht allzu sehr. Er hatte einen guten
Posten, war schließlich kein dummer Bauerntölpel.
    Dennoch war er glücklich.
    Er nahm sich kaum Zeit für das Pärchen, das vor ihm
stand. Die beiden waren schon an ihrer Kleidung als Ausländer zu
erkennen, sie schwitzten stark und fühlten sich in ihrer
exotischen Aufmachung hier sichtlich unwohl. Die Frau schob einen
Paß durch den Schlitz.
    Ein Blick auf sie, ein Blick auf den Paß, ein Blick auf die
Reservierungsliste, dann drückte er einen Knopf, und zwei
durchsichtige Filmstreifen wurden ausgeworfen.
    »Los, los«, mahnte er ungeduldig. »Legen Sie sich
die Streifen ums Handgelenk und gehen Sie weiter.«
    »Welches ist bitte unser Schiff?« flüsterte die
Frau in verbindlichem Ton.
    Das gefiel ihm. Auf florinischen Raumhäfen waren
Ausländer dünn gesät, und in den letzten Jahren waren
sie noch seltener geworden. Aber wenn welche kamen, waren es weder
Gendarmen noch ›Herren‹, und sie schienen nicht zu
begreifen, daß man selbst nur ein Eingeborener war. Deshalb
waren sie ungewohnt höflich.
    Er fühlte sich gleich fünf Zentimeter größer.
»Sie finden es auf Dock 17, Gnädigste«, sagte er.
»Ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise nach Wotex.«
Das hörte sich sehr weltmännisch an.
    Dann wandte er sich wieder seiner ursprünglichen
Beschäftigung zu, die darin bestand, heimlich Freunde in der
Stadt anzurufen, um zu erfahren, was dort vorging, und,
möglichst noch unauffälliger, die Privatgespräche
abzuhören, die in der Oberen Stadt über Energiestrahl
geführt wurden.
    Auf diese Weise dauerte es Stunden, bis er dahinterkam, daß
er einen entsetzlichen Fehler begangen hatte.
     
    »Lona!« sagte Rik.
    Er zupfte sie am Ärmel, deutete mit dem Finger auf ein Schiff
und flüsterte: »Das da!«
    Valona war skeptisch. Dieses Raumschiff war viel kleiner als das
auf Dock 17, für das sie gültige Flugscheine hatten, aber
dafür war es spiegelblank. Vier Luftschleusen standen weit
offen, die Hauptluke gähnte wie ein riesiges Maul, eine Rampe
war ausgefahren und reichte wie eine lange Zunge bis zum Boden
herab.
    »Das Schiff wird belüftet«, erklärte Rik.
»Das ist bei Passagierschiffen vor dem Start so üblich, um
den Geruch nach konserviertem

Weitere Kostenlose Bücher