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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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und mehrfach wiederaufbereitetem
Sauerstoff loszuwerden.«
    Valona starrte ihn an. »Woher weißt du das?«
    Rik wurde rot vor Stolz. »Ich weiß es eben. Verstehst
du, das heißt, daß sich im Moment niemand im Schiff
aufhält. Durch die Zugluft ist es dort nämlich recht
ungemütlich.«
    Er sah sich mißtrauisch um. »Trotzdem begreife ich
nicht, warum es im Hafen so leer ist. War das auch früher schon
so, als du hiergewesen bist?«
    Wohl nicht, dachte Valona, aber sie konnte sich kaum noch
erinnern. Die Kinderzeit war unendlich weit entfernt.
     
    Weit und breit war kein Gendarm in Sicht, als sie mit weichen
Knien die Rampe hinaufschritten. In der Ferne waren lediglich ein
paar Zivilangestellte zu erkennen, winzige Gestalten, die sich ganz
auf ihre Arbeit konzentrierten.
    Beim Betreten des Frachtraums wurden sie von einem Luftzug
erfaßt, Valonas Kleid bauschte sich, und sie mußte den
Rock mit beiden Händen festhalten, damit er da blieb, wo er
hingehörte.
    »Ist das immer so?« fragte sie. Nicht einmal in ihren
kühnsten Träumen hätte sie sich vorgestellt, jemals
auf ein Raumschiff zu kommen. Sie brachte kaum die Lippen
auseinander, und das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »Nein«, sagte Rik. »Nur solange Frischluft
zugeführt wird.«
    Freudestrahlend wanderte er über die harten
Metallit-Laufstege und inspizierte eifrig die leeren Räume.
    »Hier«, sagte er. Es war die Kombüse.
    »Es geht mir weniger um Essensvorräte«,
erklärte er hastig. »Man kommt eine ganze Weile ohne Essen
aus. Aber Wasser ist wichtig.«
    Überall herrschte peinliche Ordnung. Er durchsuchte einige
Fächer mit Küchengeräten und förderte
schließlich einen großen Behälter mit Deckel zutage.
Dann sah er sich nach dem Wasserhahn um, stieß atemlos hervor,
man habe hoffentlich nicht versäumt, die Wassertanks zu
füllen, und grinste erleichtert, als die Pumpen mit leisem
Schmatzen ansprangen und ein dicker Strahl aus dem Hahn
schoß.
    »Nimm dir ein paar von den Konservendosen. Nicht zu viele.
Wir wollen nicht, daß jemand sie vermißt.«
    Rik überlegte fieberhaft, wie sie es anstellen sollten, nicht
entdeckt zu werden. Wieder narrte ihn eine Erinnerung, ohne daß
er sie hätte fassen können. Gelegentlich stieß er
immer noch auf solche Gedächtnislücken, hatte jedoch nicht
den Mut, sich ihnen zu stellen, sondern tat lieber so, als
existierten sie nicht.
    Endlich fand er einen kleinen Raum, in dem mehrere
Feuerlöscher, die Sanitätsausrüstung sowie ein
Schweißgerät aufbewahrt wurden.
    »Hier kommt sicher nur in dringenden Notfällen jemand
herein«, sagte er. Es klang nicht sehr zuversichtlich.
»Hast du Angst, Lona?«
    »Solange du bei mir bist, habe ich keine Angst, Rik«,
beteuerte sie kleinlaut. Vor zwei Tagen, nein, vor zwölf Stunden
waren die Rollen noch ganz anders verteilt gewesen. Doch seit sie das
Raumschiff betreten hatten, war er wie umgewandelt, und sie nahm
alles fraglos hin. Jetzt war Rik der Erwachsene, und sie war das
Kind.
    »Wir dürfen kein Licht anmachen«, sagte er,
»weil man den Energieverbrauch bemerken würde, und um die
Toilette zu benützen, müssen wir die Schlafperioden
abwarten und uns dann irgendwie an der Nachtbesatzung
vorbeischleichen.«
    Der Luftzug hörte schlagartig auf. Kein kalter Hauch strich
mehr über ihre Gesichter, und auch das leise, stetige Schwirren
war verstummt. Plötzlich war alles totenstill.
    »Jetzt werden sie bald ans Einschiffen gehen«, sagte
Rik, »und dann fliegen wir ins All.«
    Valona hatte ihn noch nie so glücklich gesehen. Er kam ihr
vor wie ein Verliebter auf dem Weg zum Rendezvous.
     
    Wenn Rik sich beim Aufwachen wie ein erwachsener Mann gefühlt
hatte, so war er jetzt ein Riese, der mit seinen Armen die gesamte
Galaxis umfassen konnte. Die Sterne waren sein Murmelspiel, und die
Nebel wischte man beiseite wie Spinnweben.
    Er war auf einem Raumschiff! Eine so ungeheure Flut von
Erinnerungen brach über ihn herein, daß andere
Eindrücke weichen mußten. Bald würde er die
Kyrtfelder, die Fabrik und Valonas leise Schlaflieder vergessen
haben. Das alles waren nur kurzfristige Unterbrechungen eines Musters
gewesen, das nun allmählich wieder sichtbar wurde, und dessen
zerrissene Fäden sich neu verknüpften.
    Das hatte das Raumschiff bewirkt!
    Wenn man ihn nur früher auf ein Schiff gebracht hätte,
dann hätte es nicht so lange gedauert, bis seine ausgebrannten
Gehirnzellen anfingen, sich zu regenerieren.
    Mit sanfter Stimme redete er im Dunkeln auf Valona

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