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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Weltraumanalytiker ist verschwunden. Unterstellen wir
ruhig, daß er ein ehrlicher Mensch ist. Jedenfalls hat er
gefährliche Informationen verbreitet. Jetzt ist er jemandem in
die Hände gefallen, der keine ehrlichen Absichten
verfolgt, und dieser Jemand ist der Erpresser.«
    »Und wer ist dieser Jemand?«
    Fife lehnte sich grimmig in seinem Stuhl zurück und zischte,
fast ohne die Lippen zu bewegen: »Was soll die Frage? Trantor
natürlich.«
    Steen überlief ein Schauer. »Trantor!« kiekste er
mit überschnappender Stimme.
    »Warum nicht? Sehen Sie eine bessere Möglichkeit, eines
der obersten Ziele der trantoranischen Außenpolitik zu
erreichen und Florina unter Kontrolle zu bekommen? Und wenn man dazu
nicht einmal Krieg zu führen braucht, um so besser. Hören
Sie genau zu: Wenn wir auf diese unverschämte Forderung
eingehen, fällt Florina an Trantor. Sie bieten uns ein
Almosen…« – er schnippte verächtlich mit den
Fingern, »aber wer sagt uns, wie lange wir selbst das behalten
können?
    Und wenn wir den Erpresserbrief nun ignorieren – unsere
einzige Möglichkeit, glauben Sie mir. Wie wird Trantor dann
reagieren? Nun, es wird die florinischen Bauern mit Gerüchten
vom bevorstehenden Weltuntergang in Aufruhr versetzen. Je weiter sich
die Gerüchte verbreiten, desto größer wird auch die
Panik, und damit ist der Weg in die Katastrophe vorgezeichnet. Wie
will man einen Menschen, der überzeugt ist, daß morgen
seine Welt vernichtet wird, noch zum Arbeiten bewegen? Die Ernte wird
auf den Feldern verfaulen. Die Lagerhäuser werden
leerbleiben.«
    Steen schaute in einen Spiegel, der außerhalb des
Erfassungsbereichs des Rezeptorwürfels in seinem Zimmer hing,
und verschmierte mit dem Finger das Rouge auf seiner Wange.
    »Ich finde, das könnte uns nicht allzuviel
anhaben«, sagte er. »Wenn das Angebot zurückgeht,
steigen doch sicher die Preise? Und wenn sich nach einer Weile
herausstellt, daß Florina immer noch da ist, werden auch die
Bauern wieder an die Arbeit zurückkehren. Außerdem
könnten wir immer mit Ausfuhrbeschränkungen drohen. Also
bitte, ich kann mir nicht vorstellen, wie eine zivilisierte Welt ohne
Kyrt leben will. König Kyrt, man kann nicht anders sagen. Ich
glaube, das Ganze ist nur ein Sturm im Wasserglas.«
    Er legte elegant den Zeigefinger an die Schläfe und mimte den
Gelangweilten.
    Der alte Balle hatte während dieses Redeschwalls die Augen
geschlossen. Nun sagte er: »Preissteigerungen sind im Moment
unmöglich. Die Preise haben die Schallgrenze erreicht.«
    »Richtig«, bestätigte Fife. »Mit wirklich
gravierenden Produktionsstörungen ist ohnehin nicht zu rechnen.
Trantor wartet nur darauf, daß es auf Florina zu Unruhen kommt.
Dann könnte man der Galaxis ein Sark präsentieren, das
nicht imstande ist, die Kyrtlieferungen aufrechtzuerhalten, und der
nächste Schritt wäre logischerweise, auf dem Planeten
einzumarschieren, um die sogenannte Ordnung wiederherzustellen und
den Kyrtstrom am Laufen zu halten. Wir können nicht einmal
ausschließen, daß die freien Welten der Galaxis bei dem
Spiel mitmachen würden, weil sie nämlich das Kyrt brauchen.
Besonders, wenn Trantor verspräche, das Monopol zu brechen, die
Produktion zu steigern und die Preise zu senken. Was davon
eingehalten würde, ist eine andere Frage, aber zunächst
hätte man die nötige Unterstützung.
    Für Trantor wäre dies die logischste Vorgehensweise, um
sich Florina zu schnappen. Es im Handstreich zu erobern, wäre
nicht ratsam, denn die freie Galaxis außerhalb der
trantoranischen Einflußsphäre würde sich aus purem
Selbsterhaltungstrieb auf unsere Seite schlagen.«
    »Und wie paßt der Weltraumanalytiker in dieses
Bild?« fragte Rune. »Hat er überhaupt eine Funktion?
Wenn Ihre Hypothese stimmt, müßte sie auch das
erklären.«
    »Ich denke, das tut sie. Weltraumanalytiker sind
größtenteils geistig labil, und unser Mann hat…«
– Fife legte die gespreizten Finger aneinander, als wolle er ein
Gebäude errichten – »wahrscheinlich irgendeine
abwegige Theorie entwickelt. Wie sie im einzelnen aussieht, ist nicht
von Belang. Trantor kann ohnehin nicht zulassen, daß sie an die
Öffentlichkeit kommt, denn das Amt für Weltraumanalyse
würde sie sofort in tausend Stücke zerreißen. Doch
wenn sie sich den Mann holten und ihn dazu brächten, ihnen seine
Vorstellungen zu erläutern, bekämen sie Argumente in die
Hand, die für Laien wahrscheinlich eine gewisse
Überzeugungskraft besäßen, und damit

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