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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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nur
Milliardäre leben, auch wenn die ganze übrige Galaxis
diesen Eindruck hat. Nach einem Jahr auf diesem Planeten
müßten Sie das selbst festgestellt haben. Der
Lebensstandard von achtzig Prozent der Bevölkerung ist dem auf
anderen Welten durchaus vergleichbar, ja, er ist nicht einmal sehr
viel höher als der Standard auf Florina. So wird es immer eine
gewisse Zahl von unzufriedenen Sarkiten geben, die sich – in
gerechtem Zorn über den kleinen Bruchteil der Bevölkerung,
der sich offensichtlich im Luxus suhlt – bereitfinden, für
mich tätig zu werden.
    Seit Jahrhunderten begeht die Regierung von Sark den großen
Fehler, Rebellion nur auf Florina zu wittern, und vergißt
dabei, die eigene Welt im Auge zu behalten.«
    »Aber diese kleinen Sarkiten, immer vorausgesetzt, es gibt
sie tatsächlich, können Ihnen doch nicht viel
nützen.«
    »Der Einzelne nicht, aber alle zusammen sind sie unseren
einflußreicheren Männern eine große Hilfe. Und sogar
Angehörige der echten Herrscherkaste haben aus den letzten
zweihundert Jahren eine Lehre gezogen. Sie sind überzeugt davon,
daß Trantor irgendwann die ganze Galaxis unter seine Herrschaft
bringen wird, und ich glaube, sie haben recht. Sie schließen
nicht einmal aus, daß diese Machtübernahme noch zu ihren
Lebzeiten stattfindet, und deshalb ziehen sie es vor, sich gleich auf
die Seite der Sieger zu schlagen.«
    Junz verzog das Gesicht. »Wenn man Sie so reden hört,
erscheint einem die interstellare Politik als ein sehr schmutziges
Geschäft.«
    »Das ist sie auch, aber man wird den Schmutz nicht los, indem
man sich davor ekelt. Außerdem gibt es auch ein paar weniger
dunkle Stellen. Denken Sie etwa an die Idealisten. Denken Sie an die
wenigen Männer in Sarks Regierung, die Trantor nicht dienen,
weil sie Geld brauchen oder sich Macht erhoffen, sondern weil sie der
ehrlichen Überzeugung sind, daß eine vereinte, galaktische
Regierung das Beste für die Menschheit ist, und daß nur
Trantor eine solche Regierung zustandezubringen vermag. Ein solcher
Mann, übrigens mein bestes Pferd im Stall, arbeitet für die
Sicherheitspolizei von Sark, und er ist im Augenblick mit dem
Schultheiß unterwegs hierher.«
    »Sie sagten vorhin, er sei erwischt worden«, erinnerte
sich Junz.
    »Von SiPo, das ist richtig. Aber mein Mann ist SiPo und
zugleich mein Mann.« Abel runzelte die Stirn und verfiel in
einen nörgelnden Ton. »Nach dieser Aktion wird er
beträchtlich an Wert verlieren. Wenn er den Schultheiß
laufenläßt, kostet ihn das im besten Fall seine Stellung,
im schlimmsten Fall landet er im Gefängnis. Na ja.«
    »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Keine Ahnung. Zuallererst brauchen wir den Schultheiß.
Er ist mir nur so lange sicher, bis er den Raumhafen erreicht. Was
dann passiert…« Abel zuckte die Achseln, seine fahle,
runzlige Haut spannte sich wie Pergament über die
Wangenknochen.
    »Die ›Herren‹ werden den Schultheiß ebenfalls
erwarten«, fuhr er fort. »Sie glauben, sie hätten ihn
schon, aber solange ihn sich nicht die eine oder die andere Seite
endgültig geschnappt hat, stehen alle Räder
still.«
    Doch damit irrte er sich.
     
    Strenggenommen hatten alle Auslandsvertretungen in der Galaxis das
Recht, ihr Botschaftsgebäude und das dazugehörige
Grundstück als exterritoriales Gebiet zu betrachten. In
Wirklichkeit war dies in den meisten Fällen nur ein frommer
Wunsch, es sei denn, der Heimatplanet war so mächtig, daß
er den entsprechenden Respekt genoß. In der Praxis war nur
Trantor tatsächlich imstande, die Unabhängigkeit seiner
Diplomaten zu gewährleisten.
    Auf dem fast eine Quadratmeile umfassenden Gelände der
trantoranischen Botschaft gingen rund um die Uhr Bewaffnete in
trantoranischer Uniform mit den entsprechenden Hoheitsabzeichen
Streife. Sarkiten durften die Botschaft nur auf Einladung betreten,
und bewaffnete Sarkiten hatten auf keinen Fall Zutritt.
Natürlich hätten sämtliche Trantoraner samt ihren
Waffen einem einzigen, zu allem entschlossenen sarkitischen
Panzerregiment allenfalls zwei oder drei Stunden standzuhalten
vermocht, aber hinter dieser kleinen Truppe standen die
Streitkräfte einer Million Welten und drohten mit
Vergeltung.
    So blieb die Botschaft unangetastet.
    Sie konnte sogar direkte Verbindung zu Trantor halten, ohne den
Umweg über sarkitische Raumhäfen nehmen zu müssen.
Außerhalb der Hundert-Meilen-Grenze, die den ›planetaren
Raum‹ vom ›freien Raum‹ trennte, schwebte ständig
ein trantoranisches

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