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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sich gesellschaftlich unmöglich. Spaß mußte sein, und so weiter. Dabei hätte er im Moment am liebsten die Tür eingetreten, um diesem Spaß ein Ende zu machen. Der Gedanke ließ seine durchtrainierten Muskeln schwellen, aber mit Muskelkraft allein kam er sicher nicht weit. Die Tür war darauf ausgelegt, selbst einer atomaren Explosion standzuhalten. Verdammte Tradition!
    Aber irgendeinen Ausweg mußte er finden. Er durfte sich nicht einfach geschlagen geben. Zuallererst brauchte er Licht, eine richtige Lampe, das matte Geisterflimmern des Visiphonschirms genügte nicht. Das war weiter kein Problem. In seinem Kleiderschrank lag eine batteriebetriebene Taschenlampe.
    Als er an den Knöpfen herumfummelte, um den Schrank zu öffnen, befürchtete er schon, die Strolche hätten auch diese Tür blockiert. Doch sie glitt ohne weiteres auf und schob sich in die Wand. Biron nickte vor sich hin Logisch. Es gab keinen vernünftigen Grund, ihm den Zugang zum Schrank zu versperren, und allzuviel Zeit hatten sie wohl ohnehin nicht gehabt.
    Er hielt die Taschenlampe schon in der Hand und wollte sich gerade abwenden, als ihn das Grauen erfaßte. Das ganze Gebäude seiner Theorie stürzte mit einem Schlag in sich zusammen. Er erstarrte, sein Magen wurde zu einem harten, schmerzenden Klumpen, er hielt den Atem an und lauschte.
    Zum ersten Mal, seitdem er aufgewacht war, hörte er das Wispern. Das Zimmer schien Selbstgespräche zu führen, leise in sich hineinzulachen. Biron erkannte das Geräusch sofort.
    Jedermann kannte dieses Geräusch – das ›Todesröcheln‹ der Erde – die Erfindung war tausend Jahre alt.
    Genauer gesagt handelte es sich um das Ticken eines Zählrohrs, das alle geladenen Teilchen und alle harten Gammastrahlen registrierte, die ihm über den Weg liefen. Was Biron hörte, war das leise Schmatzen elektronischer Wellen, die sich zu einem halblauten Gewisper vereinten, die typischen Laute eines Strahlungsmessers, der nur eines messen konnte – den Tod!
     
    Ganz behutsam, auf Zehenspitzen, wich Biron zurück. Aus sechs Fuß Abstand schickte er den weißen Strahl seiner Taschenlampe in jeden Winkel des Schranks. Das Meßgerät stand in der hintersten Ecke, aber sein Anblick allein verriet ihm nichts.
    Er besaß es seit seinem ersten Semester. Die meisten Studienanfänger von den Außenwelten schafften sich in ihrer ersten Woche auf der Erde einen Strahlungsmesser an, denn zu dieser Zeit empfanden sie die hier herrschende Radioaktivität noch als belastend und suchten sich dagegen zu schützen. Im allgemeinen wurden die Dinger alsbald an die nächste Studentengeneration weiterverkauft, doch Biron hatte das seine behalten. Jetzt war er froh darüber.
    Er wandte sich dem Schreibtisch zu, wo er seine Armbanduhr ablegte, wenn er schlafenging. Sie lag noch da. Mit zitternder Hand hielt er sie in den Strahl der Taschenlampe. Das Uhrband bestand aus glatten, elastischen, glänzend weißen Plastikfäden. Und es war immer noch weiß. Er hielt es von sich ab, betrachtete es von verschiedenen Seiten. Es war tatsächlich weiß.
    Auch dieses Armband hatte er sich in seinem ersten Semester zugelegt. Bei harter Strahlung färbte es sich blau, und blau galt auf der Erde als Farbe des Todes. Selbst bei Tag war es jederzeit möglich, auf radioaktiv verseuchtes Gebiet zu geraten, wenn man nicht aufpaßte oder sich verirrte. Die Regierung zäunte zwar so viele Stellen ein, wie sie nur konnte, und natürlich wagte sich kein Mensch in die Nähe der riesigen Todeszonen, die mehrere Meilen außerhalb der Stadt begannen. Doch das Armband bot zusätzliche Sicherheit.
    Falls es sich tatsächlich einmal ins Blaue verfärben sollte, begab man sich unverzüglich ins nächste Krankenhaus und ließ sich behandeln. Das war ehernes Gesetz. Dank seiner chemischen Zusammensetzung reagierte es ebenso empfindlich auf Strahlung wie man selbst, und die Intensität des Blaus ließ sich mit speziellen, photoelektrischen Instrumenten so exakt messen, daß die Schwere eines Falles rasch zu bestimmen war.
    Ein kräftiges Königsblau bedeutete das Ende. Die Verfärbung blieb, wie sie war – und der Betroffene ebenfalls. Es gab keine Heilung, keine Chance, keine Hoffnung. Man selbst konnte nur noch – einen Tag bis eine Woche lang – auf den Tod warten, und dem Krankenhaus blieb nichts weiter zu tun, als die üblichen Vorbereitungen für eine Feuerbestattung zu treffen.
    Immerhin, das Armband war noch weiß. Biron beruhigte sich ein wenig und dachte

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