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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Die Hände bleiben vor dem Körper!« Er wurde von einem Offizier begleitet.
    Biron gehorchte. Die Neuronenpeitsche zielte direkt auf ihn, und sie zitterte nicht. »Dieser Mann ist nicht Aratap. Ich möchte mit dem Hochkommissar sprechen.«
    »Wenn Gillbret oth Hinriad krank ist, brauchen Sie nicht den Hochkommissar, dann brauchen Sie einen Arzt.«
    Ein Schalter wurde umgelegt, ein matter, blauer Funke leuchtete auf, das Kraftfeld erlosch. Der Offizier trat ein. Er trug das Emblem der Sanitätstruppe an seiner Uniform.
    Biron baute sich vor ihm auf. »Nun gut. Hören Sie mir genau zu. Das Schiff darf nicht springen. Der einzige, der einen Hyperraumsprung absagen kann, ist der Hochkommissar, und deshalb muß ich ihn sprechen. Verstehen Sie, was ich damit sagen will? Sie sind Offizier. Sie können ihn wecken lassen.«
    Der Arzt wollte ihn zur Seite schieben, doch Biron stieß seinen Arm weg. Der Arzt schrie erschrocken auf. »Wache!« rief er. »Schaffen Sie den Mann hier raus!«
    Der Wärter trat vor, und Biron sprang ihn an. Sie stürzten gemeinsam zu Boden, Biron tastete sich am Körper seines Gegners entlang und bekam zuerst dessen Schulter und dann die Hand zu fassen, die gerade die Neuronenpeitsche auf ihn niedersausen lassen wollte.
    Einen Augenblick lang verharrten die beiden keuchend in dieser Stellung, dann bemerkte Biron aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Der Sanitätsoffizier stürmte vorbei, um Alarm zu geben.
    Birons freie Hand – die andere hielt immer noch den Arm mit der Peitsche gepackt – schoß nach vorne und erwischte den Offizier am Knöchel. Der Wärter begann zu zappeln, und der Offizier trat wild nach ihm, aber Biron hielt auf beiden Seiten so eisern fest, daß ihm vor Anstrengung die Schläfenadern und die Halssehnen hervortraten.
    Mit einem heiseren Aufschrei stürzte der Offizier. Der Wärter ließ die Peitsche los, sie fiel laut klappernd zu Boden.
    Biron stürzte sich darauf, rollte ab, landete auf den Knien und stützte sich auf eine Hand. In der anderen hielt er die Peitsche.
    »Keinen Mucks«, keuchte er. »Ich will keinen einzigen Ton hören. Werfen Sie alles weg, was Sie sonst noch an Waffen haben.«
    Der Wärter rappelte sich mühsam auf. Sein Uniformrock war zerrissen. Mit haßerfülltem Blick schleuderte er eine kurze Plastikkeule mit Metallkopf von sich. Der Arzt war unbewaffnet.
    Biron nahm auch die Keule an sich. »Es tut mir leid«, sagte er, »aber ich habe nichts, womit ich Sie fesseln und knebeln könnte. Außerdem fehlt mir dafür die Zeit.«
    Einmal, zweimal fuhr ein schwacher Blitz aus der Peitschenmündung. Wärter und Arzt krümmten sich vor Schmerz und fielen dann mit dumpfem Aufprall, so wie sie waren, Arme und Beine grotesk angewinkelt, zu Boden.
    Biron wandte sich an Gillbret, der alles mit verständnisloser Miene stumm verfolgt hatte.
    »Es tut mir leid«, sagte er noch einmal. »Auch dich muß ich ausschalten, Gillbret.« Die Peitsche blitzte ein drittes Mal auf.
    Gillbret kippte erstarrt zur Seite, die Züge in Verständnislosigkeit versteinert.
    Das Kraftfeld war immer noch abgeschaltet, Biron konnte die Zelle ungehindert verlassen. Der Korridor war leer. Auf dem Raumschiff war ›Nacht‹, und so schliefen wohl alle, die nicht als Wache oder für eine der diversen Nachtschichten eingeteilt waren.
    Um Aratap zu suchen, blieb keine Zeit mehr. Er mußte sofort in den Maschinenraum. Er machte sich auf den Weg. Der Maschinenraum lag natürlich im Bug.
    Ein Mann im Overall eines Technikers eilte an ihm vorüber.
    »Wann starten wir zum nächsten Sprung?« rief Biron.
    »Etwa in einer halben Stunde«, gab der Techniker über die Schulter zurück.
    »Zum Maschinenraum geradeaus?«
    »Und die Rampe hinauf.« Der Mann fuhr herum. »Wer sind Sie überhaupt?«
    Biron gab keine Antwort. Zum vierten Mal trat die Neuronenpeitsche in Aktion. Er stieg über den reglosen Körper hinweg und ging weiter. Eine halbe Stunde Gnadenfrist.
    Als er die Rampe hinaufeilte, schallten ihm Stimmen und Schritte entgegen. Da vorne war das Licht nicht violett, sondern weiß. Er zögerte kurz, dann steckte er die Peitsche in die Tasche. Im Maschinenraum war man sicher beschäftigt. Und niemand hatte einen Anlaß, ihn zu verdächtigen.
    Rasch trat er ein. Wie Ameisen huschten die Männer zwischen den riesigen Materiekonvertern hin und her. Der Raum strotzte von Meßgeräten, aus hunderttausend Augen starrten jedem, der sie sehen wollte, Informationen entgegen. Ein Schiff dieser Größe – es

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