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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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unser junger Freund ist mit seiner Analyse nicht weit genug gegangen. Sie haben sich nämlich eines neuen Verbrechens schuldig gemacht. Solange der einzige Anklagepunkt ›Verrat gegen Tyrann‹ lautete, wäre es politisch schwierig gewesen, sich Ihrer zu entledigen. Doch für den Mord am Autarchen von Lingane kann man Ihnen nach linganischem Recht den Prozeß machen, Sie verurteilen und auch hinrichten. Tyrann braucht dabei gar nicht in Erscheinung zu treten. Sehr zweckmäßig für…«
    Stirnrunzelnd brach er ab, auch er hatte die Glocke gehört. Er ging zur Tür und stieß mit dem Fuß den Riegel zurück.
    »Was ist los?«
    Ein Soldat salutierte. »Großalarm, Sir. Aus den Frachträumen.«
    »Feuer?«
    »Das ist noch nicht bekannt, Sir.«
    Große Galaxis! dachte Aratap bei sich, als er in den Raum zurückkehrte. »Wo ist Gillbret?«
    Dessen Verschwinden war bisher unbemerkt geblieben.
    »Wir werden ihn suchen«, befahl Aratap.
    Man fand ihn, zusammengekauert zwischen den riesigen Triebwerken, im Maschinenraum und zerrte ihn unsanft vor den Hochkommissar.
    »Auf einem Raumschiff gibt es kein Entkommen, Euer Gnaden«, bemerkte Aratap trocken. »Es war auch keine gute Idee, Großalarm auszulösen, denn selbst damit schafft man nur für begrenzte Zeit Verwirrung.«
    »Wir können es wohl dabei bewenden lassen«, fuhr er fort. »Wir haben den Kreuzer, Farrill, den Sie gestohlen haben, mein eigenes Schiff also, an Bord genommen. Er wird uns bei der Erkundung der Rebellenwelt gute Dienste leisten. Sobald die Berechnungen für den Hyperraumsprung abgeschlossen sind, steuern wir die Bezugspunkte an, die uns der verstorbene Autarch genannt hat. Ich freue mich schon darauf. Abenteuer wie dieses sind in unserer ach so bequemen Zeit leider selten geworden.«
    Mit einem Mal mußte er wieder an seinen Vater denken, der noch ein Geschwader befehligt und Welten erobert hatte. Ein Glück, daß Andros nicht mehr da war. Nun konnte er das Abenteuer ganz allein bestehen.
    Danach wurden die Gefangenen getrennt. Artemisia durfte bei ihrem Vater bleiben, Rizzett und Biron dagegen wurden einzeln abgeführt. Gillbret zappelte und schrie aus Leibeskräften.
    »Ich will nicht allein sein. Ich gehe nicht in Einzelhaft.«
    Aratap seufzte. Der Großvater dieses Mannes war ein großer Herrscher gewesen, so stand es jedenfalls in den Geschichtsbüchern. Die Szene war ihm unangenehm, und so befahl er verächtlich: »Steckt Seine Gnaden zu einem von den anderen in eine Zelle.«
    So kam es, daß Gillbret und Biron beisammen blieben. Sie sprachen kein Wort miteinander, bis es auf dem Raumschiff ›Nacht‹ wurde und man die Beleuchtung zu einem matten Violett dämpfte. Das Licht war noch so hell, daß ihre Wärter auf dem Überwachungsschirm jede ihrer Bewegungen beobachten konnten, aber nicht zu stark, um schlafen zu können.
    Doch Gillbret schlief nicht.
    »Biron«, flüsterte er. »Biron.«
    Biron war eben ein wenig eingedöst, nun schreckte er hoch. »Was willst du?« fragte er.
    »Biron, ich habe es geschafft. Jetzt wird alles gut.«
    »Versuche zu schlafen, Gil.«
    Doch Gillbret war nicht zu halten. »Ich hab’s wirklich geschafft, Biron. Aratap mag ein kluger Kopf sein, aber ich bin ihm überlegen. Ist das nicht zum Lachen? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Biron. Nein, mach dir bloß keine Sorgen. Ich hab’s ihnen gegeben.« Wieder schüttelte er Biron. Er war wie im Fieber.
    Biron setzte sich auf. »Was ist denn bloß los mit dir?«
    »Nichts. Nichts. Es ist alles in Ordnung. Ich hab’s ihnen nur gegeben.« Gillbret lächelte. Es war ein verschlagenes Lächeln. Er wirkte wie ein kleiner Junge, dem ein besonders raffinierter Streich geglückt war.
    »Was hast du ihnen gegeben?« Biron war aufgestanden, nun faßte er seinen Mitgefangenen an beiden Schultern und zerrte ihn ebenfalls in die Höhe. »Antworte mir.«
    »Sie haben mich im Maschinenraum gefunden.« Jetzt war der Damm gebrochen. »Sie dachten, ich wollte mich dort verstecken, aber das ist nicht wahr. Ich habe nur deshalb Großalarm für den Frachtraum ausgelöst, weil ich ein paar Minuten lang allein sein wollte – nur ein paar Minuten.
    Biron, ich habe die Hyperatomtriebwerke kurzgeschlossen.«
    »Was?«
    »Es war ganz einfach. In einer Minute war alles erledigt. Und sie werden nicht dahinterkommen. Ich hab’s nämlich ganz besonders raffiniert angefangen. Sie werden’s erst merken, wenn sie den nächsten Sprung machen. Dann kommt es zu einer Kettenreaktion, die den

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