Foundation 06: Die Grösse des Imperiums
»Alles zurück auf die Plätze«, befahl sie. »Sprungvorbereitungen abbrechen. Hyperatomtriebwerke inspizieren.«
Es war Arataps Stimme, die da aus den Lautsprechern drang. Er gab einen letzten Befehl: »Den jungen Mann sofort zu mir bringen.«
Biron ließ sich widerstandslos abführen. Zwei Soldaten hielten ihn auf jeder Seite fest, als fürchteten sie, er würde ihnen unter den Händen explodieren. Er wollte sich zwingen, möglichst normal zu gehen, aber er hinkte doch stark.
Aratap war nur halb angezogen. Seine Augen wirkten irgendwie verwaschen und unsicher, und er blinzelte viel stärker als sonst. Biron erinnerte sich, daß der Mann Kontaktlinsen trug.
»Sie haben einen ziemlichen Wirbel verursacht, Farrill«, bemerkte der Hochkommissar.
»Das war nicht zu umgehen, wenn ich das Schiff retten wollte. Sie können die Wache wegschicken. Ich werde mich ruhig verhalten, bis die Inspektion der Triebwerke abgeschlossen ist.«
»Die Wache bleibt zunächst hier. Wenigstens so lange, bis ich Nachricht von meinen Technikern habe.«
Sie warteten schweigend. Die Minuten schleppten sich dahin, dann leuchtete über der Leuchtschrift ›Maschinenraum‹ ein rotes Licht auf.
Aratap stellte die Verbindung her. »Rapport!«
Die Meldung erfolgte prompt und in knappen Worten: »Hyperatomtriebwerke auf Reihe C vollständig kurzgeschlossen. Reparatur eingeleitet.«
»Hyperraumsprung für plus sechs Stunden neu berechnen«, befahl Aratap.
Dann wandte er sich Biron zu und sagte kühl: »Sie hatten recht.«
Er winkte mit der Hand. Die Wachen salutierten, machten auf dem Absatz kehrt und marschierten paarweise im Gleichschritt hinaus.
»Die Einzelheiten, bitte«, sagte Aratap.
»Gillbret oth Hinriad hielt es für eine gute Idee, während seines Aufenthalts im Maschinenraum für einen Kurzschluß zu sorgen. Der Mann ist für seine Handlungen nicht verantwortlich und darf deshalb nicht bestraft werden.«
Aratap nickte. »Er gilt schon seit Jahren als nicht mehr zurechnungsfähig. Dieser Teil des Geschehens bleibt unter uns. Immerhin haben Sie mein Interesse, ja, meine Neugier geweckt. Was hat Sie bewogen, die Zerstörung des Schiffes zu verhindern? Sie hatten doch wohl keine Angst, für eine gute Sache zu sterben?«
»Es gibt keine gute Sache«, sagte Biron. »Es gibt auch keine Rebellenwelt. Das habe ich Ihnen schon einmal erklärt, und ich wiederhole es hiermit. Das Zentrum der Widerstandsbewegung war Lingane, und das hat sich ja auch bestätigt. Mir ging es einzig und allein darum, den Mörder meines Vaters aufzuspüren, Fräulein Artemisia wollte einer unerwünschten Heirat entgehen. Und Gillbret – nun, Gillbret ist wahnsinnig.«
»Dennoch war der Autarch von der Existenz dieses mysteriösen Planeten überzeugt. Die Koordinaten, die er mir gab, haben doch sicher eine Bedeutung!«
»Seine Überzeugung gründet sich auf den Traum eines Irren. Gillbret hatte sich vor zwanzig Jahren etwas zusammenphantasiert, und auf dieser Basis hat der Autarch errechnet, daß als Sitz seiner Traumwelt fünf Planeten in Frage kommen. Das Ganze ist barer Unsinn.«
»Dennoch stört mich etwas an Ihrer Erklärung«, sagte der Hochkommissar.
»Nämlich?«
»Daß Sie sich solche Mühe geben, sie mir schmackhaft zu machen, obwohl ich das alles doch selbst herausfinden könnte. Ich brauchte nur diesen einen Sprung zu machen. Es wäre sogar denkbar, daß einer von Ihnen verzweifelt genug ist, das Schiff in Gefahr zu bringen und es von seinem Kameraden retten zu lassen, nur um mich auf diese doch recht komplizierte Weise davon abzuhalten, weiter nach der Rebellenwelt zu suchen. In diesem Fall sollte ich mir wohl sagen: Wenn es eine solche Welt tatsächlich gäbe, hätte der junge Farrill doch sicher zugelassen, daß das Schiff verdampfte, denn er ist ein junger Mann mit romantischen Vorstellungen und würde kaum davor zurückschrecken, den Heldentod zu sterben – oder was er dafür hält. Doch er hat sein Leben riskiert, um diese Katastrophe zu verhindern, also ist Gillbret einfach verrückt, eine Rebellenwelt gibt es nicht, und ich werde nicht mehr weitersuchen, sondern nach Hause fliegen. Können Sie mir folgen?«
»Ich verstehe Sie sehr gut.«
»Und da wir alle Ihnen unser Leben verdanken, wird man sich am Hof des Khans auch gebührend erkenntlich zeigen. Auf diese Weise hätten Sie Ihr Leben und Ihre hehre Sache gerettet. Nein, mein Junge, ich bin nicht so ohne weiteres bereit, mich mit der nächstliegenden Erklärung
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