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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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rochen. Wie schön, daß sie ihm erlaubt hatte, ihr ins Gesicht zu sehen.
    Samia wiederholte: »Wie heißt du, Junge?«
    Rik erwachte zum Leben, hatte aber die größte Mühe, die eine Silbe seines Namens hervorzustottern.
    »Rik«, sagte er zunächst. Dann dachte er: Das ist aber gar nicht mein richtiger Name, und verbesserte sich. »Rik, glaube ich.«
    »Weißt du es denn nicht?«
    Valona hatte Tränen in den Augen. Sie wollte etwas sagen, aber Samia wehrte mit einer heftigen Handbewegung ab.
    Rik schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    »Bist du Floriner?«
    In diesem Punkt war sich Rik sicher. »Nein. Ich war auf einem Raumschiff. Ich bin von woanders hierhergekommen.« Er brachte es nicht über sich, die Augen von Samia abzuwenden, glaubte aber, zugleich das Schiff vor sich zu sehen. Ein kleines, freundliches, anheimelndes Schiff.
    »Ich bin auf einem Schiff nach Florina gekommen«, sagte er. »Und zuvor habe ich auf einem Planeten gelebt.«
    »Auf welchem Planeten?«
    Es war, als müsse sich die Erinnerung unter Schmerzen den Weg durch allzu enge Gehirnwindungen bahnen. Endlich brach sie durch, und Rik hörte sich selbst ein längst vergessenes Wort aussprechen.
    »Die Erde! Ich komme von der Erde!«
    »Von der Erde?«
    Rik nickte.
    Samia wandte sich an den Kapitän. »Wo ist diese Erde?«
    Kapitän Racety lächelte. »Ich habe nie davon gehört. Sie dürfen den Jungen nicht ernstnehmen, Gnädigste. Eingeborene lügen ganz selbstverständlich mit jedem Atemzug. Sie sagen einfach, was ihnen als erstes in den Sinn kommt.«
    »Er spricht aber nicht wie ein Eingeborener.« Wieder wandte sie sich Rik zu. »Wo ist die Erde, Rik?«
    »Ich…« Er faßte sich mit zitternder Hand an die Stirn. Dann sagte er: »Sie liegt im Sirius-Sektor.« Es klang fast wie eine Frage.
    Samia sah den Kapitän an. »Es gibt doch einen Sirius-Sektor, nicht wahr?«
    »O ja. Erstaunlich, aber damit hat er recht. Doch seine Erde wird davon nicht wirklicher.«
    Rik fuhr vehement dazwischen. »Sie ist aber wirklich. Glauben Sie mir, ich erinnere mich daran. Ich hatte lange Zeit mein Gedächtnis verloren. Aber ich irre mich nicht. Das ist ganz unmöglich.«
    Er packte Valona mit hartem Griff an beiden Armen: »Lona, sag du ihnen, daß ich von der Erde komme. Es ist wahr. Es ist wahr.«
    Valonas Augen waren angstvoll aufgerissen. »Wir haben ihn irgendwann gefunden, Euer Gnaden«, sagte sie. »Und er hatte überhaupt nichts im Kopf. Er konnte sich nicht selbst anziehen, nicht einmal sprechen oder laufen konnte er. Er hatte alles vergessen. Jetzt fängt er Schritt für Schritt an, sich zu erinnern. Bisher hat alles gestimmt, was er sagte.« Sie warf einen nervösen Blick auf den gelangweilt dreinschauenden Kapitän. »Vielleicht kommt er wirklich von der Erde, Herr. Ohne Ihnen widersprechen zu wollen.«
    Letzteres war eine allgemein gebräuchliche Redewendung, mit der man dem Eindruck entgegenzuwirken suchte, man wolle die Aussage eines Höhergestellten in Zweifel ziehen.
    »Das beweist gar nichts«, knurrte Kapitän Racety. »Er könnte auch direkt von Sark gekommen sein, Gnädigste.«
    »Schon möglich, trotzdem ist an der ganzen Sache etwas faul«, beharrte Samia. Sie hatte sich nach Frauenart vorbehaltlos für die romantischere Auslegung entschieden. »Ich bin mir ganz sicher. Wieso war er so hilflos, als ihr ihn gefunden habt, Mädchen? War er verletzt?«
    Valona sagte zunächst gar nichts, sondern schaute nur ratlos und gehetzt von einem zum anderen. Zuerst zu Rik, der sich die Haare raufte, dann zum Kapitän, dessen Lächeln keine Spur von Belustigung verriet, und schließlich zu Samia, die sich abwartend verhielt.
    »Antworte, Mädchen«, sagte Samia schließlich.
    Für Valona war es eine schwere Entscheidung, aber ihr fiel keine Lüge ein, die in dieser Situation die Wahrheit hätte ersetzen können. »Einmal hat ihn ein Arzt untersucht«, gestand sie. »Er sagte, m… mein Rik sei mit einer Psychosonde behandelt worden.«
    »Eine Psychosonde!« Eine Welle von Abscheu schlug über Samia zusammen. Sie stieß ihren Stuhl so heftig zurück, daß er quietschend über den Metallboden schrammte. »Du meinst, er war ein Psychopath?«
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet, Euer Gnaden«, sagte Valona demütig.
    »Nicht in dem Sinne, wie Sie meinen, Gnädigste«, schaltete sich der Kapitän fast gleichzeitig ein. »Eingeborene werden nicht zu Psychopathen. Dazu sind ihre Wünsche und Bedürfnisse zu einfach strukturiert. Ich habe in meinem

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