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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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dreht. Als nächstes sollten wir uns überlegen, welche Eigenschaften X besitzen muß, falls meine Analyse zutrifft.
    Zuallererst hat er Verbindungen zur Beamtenschaft. Er kann eine Psychosondierung veranlassen. Er traut sich zu, mit Erfolg eine Erpressung durchzuführen. Es ist kein Problem für ihn, den Weltraumanalytiker von Sark nach Florina zu schaffen. Er kann es arrangieren, daß ein florinischer Arzt ums Leben kommt. Ein Niemand ist er also gewiß nicht.
    Er hat ganz im Gegenteil eine Menge Einfluß. Ich behaupte, er muß ein Oberster Herr sein. Würden Sie mir zustimmen?«
    Bort hatte sich erhoben, doch als dadurch sein Kopf verschwand, setzte er sich wieder. Steen brach in schrilles, hysterisches Gelächter aus. Runes Schweinsäuglein glitzerten wie im Fieber zwischen den Fettwülsten. Balle schüttelte langsam den Kopf.
    »Beim endlosen All, Fife, wen beschuldigen Sie?« brüllte Bort.
    »Bislang noch niemanden.« Fife ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Niemand Bestimmten. Sehen Sie es doch so: Wir sind fünf. Außer uns hätte kein Mensch auf Sark die Möglichkeit gehabt, zu tun, was X getan hat. Wir fünf sind die einzigen. Davon können wir ausgehen. Aber wer von uns fünfen war es? Fangen wir mit mir an: ich war es nicht.«
    »Dafür geben Sie uns wohl Ihr Ehrenwort?« höhnte Rune.
    »Sie brauchen sich nicht auf mein Wort zu verlassen«, schoß Fife zurück. »Ich bin der einzige, der kein Motiv hat. X will die Kyrtindustrie unter seine Kontrolle bringen. Ich habe die Kontrolle über die Kyrtindustrie. Ein Drittel der florinischen Anbauflächen gehört mir allein. Mit meinen Fabriken, meinen Maschinenwerken und meinen Raumschiffflotten dominiere ich den Handel so weit, daß ich jeden von Ihnen oder auch alle zusammen aus dem Geschäft drängen könnte, wenn ich das wollte. Ein kompliziertes Erpressungsmanöver hätte ich dazu nicht nötig.«
    Nun redeten alle anderen durcheinander, und er mußte schreien, um sich Gehör zu verschaffen. »Hören Sie zu! Von Ihnen hat dagegen jeder ein Motiv. Rune hat den kleinsten Kontinent und den wenigsten Grundbesitz. Ich weiß, daß ihm das nicht paßt, und er kann auch nicht so tun, als würde es ihn nicht stören. Balle entstammt der ältesten Familie. Es gab eine Zeit, da herrschte sein Geschlecht über ganz Sark, und das hat er wahrscheinlich nicht vergessen. Bort nimmt es übel, daß er ständig überstimmt wird und daher in seinen Territorien nicht ganz die Schreckensherrschaft ausüben kann, wie er es gerne möchte. Steen hat einen kostspieligen Geschmack, seine Finanzen sind in verheerendem Zustand und müßten dringend saniert werden. Auch das ist ein starker Ansporn. Damit hätten wir alle möglichen Motive beisammen. Neid. Machtgier. Geldmangel. Ansehen. Wer von Ihnen ist nun der Schuldige?«
    In den Augen des alten Balle blitzte es boshaft auf. »Sie wissen es nicht?«
    »Das macht nichts. Geben Sie acht. Ich sagte, X (wir wollen ihn weiterhin so nennen) sei nach seinen ersten Briefen an uns durch etwas erschreckt worden. Wissen Sie, was ihn erschreckt hat? Nichts anderes als unsere erste Konferenz, bei der ich Sie beschwor, gemeinsam zu handeln. X war dabei. X war und ist einer von uns. Er wußte, daß er scheitern würde, wenn wir uns zu gemeinsamem Handeln entschlössen. Er hatte gehofft, wir würden auf die Erpressung eingehen, weil er damit rechnete, daß das starre Prinzip der kontinentalen Autonomie bis zum letzten Moment und darüber hinaus für Zwietracht sorgen würde. Als er sah, daß er sich geirrt hatte, beschloß er abzuwarten, bis sich die Aufregung gelegt hatte, um dann erneut zuzuschlagen.
    Doch er irrt sich noch immer. Wir werden weiterhin gemeinsam handeln, doch wenn wir davon ausgehen, daß X einer von uns ist, gibt es nur eine Möglichkeit, das ohne Risiko zu tun. Das Prinzip der kontinentalen Autonomie hat sich überlebt, es ist ein Luxus, den wir uns nicht länger leisten können, denn X wird seine Intrigen so lange fortsetzen, bis alle anderen wirtschaftlich ruiniert sind oder Trantor sich zum Eingreifen entschließt. Da ich nur mir selbst vertrauen kann, stehe ich fortan an der Spitze eines vereinigten Sark. Werden Sie mich unterstützen?«
    Alle waren aufgesprungen und schrien durcheinander. Bort drohte mit der Faust, an seinem Mundwinkel hing ein Schaumflöckchen.
    Mit Gewalt konnten sie nichts ausrichten. Fife lächelte. Jeder saß in sicherer Entfernung auf seinem Kontinent. Er konnte hinter seinem Schreibtisch ruhig

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