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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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vor, Balkis. Wir müssen die Gesetze verschärfen!«
    »Darum geht es jetzt nicht, Exzellenz. Wichtig ist vielmehr, daß unser Farmer erpreßbar ist, weil er gegen das Sittengesetz verstößt.«
    »Ach so…«
    »Shekt und seine Verbündeten von den Außenwelten brauchen gerade für diesen Fall – Schwartz muß für einige Zeit untertauchen, und es wäre zu gefährlich, ihn im Institut zu verstecken – einen Komplizen. Der Farmer, wahrscheinlich ein hilfloses Unschuldslamm, ist dafür hervorragend geeignet. Nun, wir werden ihn überwachen lassen. Damit verlieren wir auch Schwartz keinen Moment lang aus den Augen. – Früher oder später wird es zu einer weiteren Verabredung zwischen ihm und Arvardan kommen müssen, und dann schlägt unsere Stunde. Haben Sie alles verstanden?«
    »Gewiß.«
    »Die Erde sei gelobt! Dann kann ich ja jetzt gehen – natürlich nur, wenn Exzellenz gestatten«, fügte er mit seinem gewohnt zynischen Lächeln hinzu.
    Der Höchste Minister entließ ihn mit einer Handbewegung. Er schien den Sarkasmus völlig überhört zu haben.
     
    Auf dem Weg zu seinem kleinen Privatbüro war der Sekretär allein, und wenn er allein war, konnte es geschehen, daß seine Gedanken sich nicht mehr bändigen ließen und in den Tiefen seines Bewußtseins Purzelbäume schlugen.
    Dr. Shekt, Schwartz, Arvardan oder gar der Höchste Minister standen dabei keineswegs im Mittelpunkt seiner Überlegungen.
    Statt dessen hatte er das Bild eines Planeten vor sich – die Riesenmetropole Trantor, von der aus die gesamte Galaxis regiert wurde. Und das Bild eines Palastes mit zierlichen Türmchen und mächtigen Gewölben, den er in Wirklichkeit noch nie gesehen hatte. Er verfolgte die unsichtbaren Fäden der Macht, die sich von einem Sonnensystem zum anderen zogen, zu Seilen, Tauen, Trossen verwanden und sich schließlich in diesem Zentralpalast in einer Abstraktion vereinigten, dem Kaiser, der letzten Endes doch nur ein Sterblicher war.
    An diese Vision klammerte sich Balkis – eine Machtfülle, die einen schon zu Lebzeiten zum Gott erhob, konzentriert in einem Wesen, das auch nicht mehr war als ein Mensch.
    Nur ein Mensch! Genau wie er selbst.
    Warum also nicht auch er…?

 
11
EIN BEWUSSTSEIN WANDELT SICH
     
     
    An die ersten Anfänge der Veränderung konnte Joseph Schwartz sich nur noch schwach erinnern. Oft, wenn es völlig still war in der Nacht – die Nächte waren jetzt so unglaublich still; waren sie früher wirklich lärmend und hell gewesen, von millionenfach pulsierendem Leben erfüllt? – in dieser ungewohnten Stille also dachte er daran zurück. Zu gerne hätte er gesagt, alles habe genau in diesem oder jenem Moment begonnen.
    An jenem fernen Katastrophentag etwa, an dem er plötzlich ganz allein in einer fremden Welt gestanden hatte – und an den er sich heute kaum deutlicher erinnerte als an Chicago selbst. Oder auf jener Fahrt nach Chica, die ein so seltsames, verwirrendes Ende genommen hatte. Das beschäftigte ihn noch oft.
    Da war eine Maschine gewesen – und er hatte Tabletten geschluckt. Anschließend mehrere Tage der Genesung, danach die kopflose Flucht durch die Stadt, die unbegreiflichen Geschehnisse in jener letzten Stunde im Kaufhaus. Was er von diesem Teil der Geschichte behalten hatte, konnte unmöglich den Tatsachen entsprechen. Doch die folgenden zwei Monate waren ihm glasklar und lückenlos im Gedächtnis geblieben.
    Freilich war ihm schon ganz zu Anfang einiges merkwürdig vorgekommen, zum Beispiel seine Empfänglichkeit für atmosphärische Schwingungen. Der alte Arzt und seine Tochter hatten Unbehagen, ja Angst ausgestrahlt. Hatte er das schon damals so empfunden? Oder war es nur ein flüchtiger Eindruck gewesen, der sich jetzt im Rückblick bestätigte?
    Doch dann, im Kaufhaus, kurz bevor ihn die Hand des großen Mannes an der Schulter packte – unmittelbar davor –, hatte er diese Hand bereits gespürt. Die Warnung war zu spät gekommen, aber sie war eindeutig ein erster Hinweis auf die Veränderungen.
    Und seither diese Kopfschmerzen. Nein, von Kopfschmerzen konnte man eigentlich nicht sprechen. Es war eher ein Pochen, als habe in seinem Gehirn ein unsichtbarer Dynamo die Arbeit aufgenommen und bringe nun mit seinen Vibrationen die ganze Schädeldecke zum Erzittern. In Chicago – immer vorausgesetzt, dieses Chicago war nicht nur eine Ausgeburt seiner Phantasie – oder auch in den ersten Tagen hier in der Wirklichkeit hatte er davon noch nichts gespürt.
    Ob man damals in

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