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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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und Barium mischt, unter dem Einfluß einer leichten Gammastrahlung sein Wellenmuster…«
    »Vater«, bat Pola. »Laß es gut sein! Es hat doch keinen Sinn…«
    Doch Arvardan fiel ihr streng ins Wort. »Einen Moment, bitte, laß mich überlegen. Wenn jemand die Sache klären kann, dann ich. Wer sonst? Ich möchte ihm ein paar Fragen stellen. – Hören Sie, Schwartz?«
    Wieder blickte Schwartz auf.
    »Sie haben auf der einzigen, bewohnten Welt in der Galaxis gelebt?«
    Schwartz nickte, dann sagte er tonlos: »Ja.«
    »Aber das dachten Sie doch nur? Ich meine, nachdem Sie die Raumfahrt noch nicht hatten, konnten Sie es auch nicht nachprüfen. Vielleicht gab es in Wirklichkeit noch andere bewohnte Welten.«
    »Dazu kann ich nichts sagen.«
    »Natürlich nicht. Schade. Was ist mit Atomenergie?«
    »Wir hatten eine Atombombe. Uran – und Plutonium – das ist es wohl, was diese Welt radioaktiv gemacht hat. Es muß noch einmal zum Krieg gekommen sein – nach meinem Weggang… Atombomben.« Schwarz war plötzlich wieder in Chicago, in seiner alten Welt, einer Welt vor der Bombe. Und er war traurig, aber nicht um seiner selbst willen. Sie war so wunderschön gewesen, diese Welt…
    Arvardan hatte währenddessen leise Selbstgespräche geführt. Jetzt sagte er: »Na gut. Es gab natürlich auch eine Sprache.«
    »Auf der Erde? Unzählige sogar.«
    »Und was haben Sie selbst gesprochen?«
    »Englisch – jedenfalls als Erwachsener.«
    »Dann sagen Sie doch einmal etwas auf englisch.«
    Schwartz hatte seit über zwei Monaten kein englisches Wort mehr gesprochen, doch jetzt sagte er langsam und sehr gefühlvoll: »Ich möchte zurück nach Hause und zu meiner Familie.«
    Arvardan wandte sich an Shekt. »War das die Sprache, die er gesprochen hat, bevor Sie ihn synapsifizierten?«
    »Woher soll ich das wissen.« Shekt war völlig verwirrt. »Ich höre heute wie damals nur unverständliche Laute. Wie kann ich da vergleichen?«
    »Schon gut… Wie heißt das Wort für ›Mutter‹ in Ihrer Sprache, Schwartz?«
    Schwartz sagte es ihm.
    »Aha. Und jetzt bitte ›Vater‹… ›Bruder‹… ›eins‹ – ich meine das Zahlwort… ›zwei‹… ›drei‹… ›Haus‹… ›Mann‹… ›Frau‹…«
    Und so ging es immer weiter. Als Arvardan schließlich Atem holen mußte, spiegelte sich ehrfürchtiges Staunen in seinen Zügen.
    »Shekt«, sagte er, »entweder ist dieser Mann echt, oder ich habe gerade den verrücktesten Alptraum, den man sich denken kann. Die Sprache, die er spricht, ist praktisch die gleiche wie auf den Inschriften, die man in den fünfzigtausend Jahre alten Schichten in Sirius, Arkturus, Alpha Centauri und zwanzig anderen Systemen gefunden hat. Aber er spricht sie. Sie wurde erst vor einer Generation entziffert, und in der ganzen Galaxis gibt es außer mir kaum ein Dutzend Menschen, die sie verstehen.«
    »Sind Sie da ganz sicher?«
    »Ob ich sicher bin? Natürlich bin ich sicher. Ich bin Archäologe. Das ist mein Fachgebiet.«
    Der Panzer, mit dem Schwartz sein Herz umgeben hatte, bekam einen Sprung. Zum ersten Mal seit langem hatte er wieder das Gefühl, ein Individuum zu sein. Das Geheimnis war gelüftet, er stammte aus der Vergangenheit, und die anderen glaubten es ihm. Der quälende Verdacht, er könnte wahnsinnig sein, war damit endgültig zerstreut, und dafür war er dankbar. Dennoch blieb er auf Distanz.
    »Ich muß ihn haben.« Das war wieder Arvardan. Der Wissenschaftler in ihm war Feuer und Flamme. »Shekt, Sie ahnen ja nicht, was das für die Archäologie bedeutet. Shekt – ein Mann aus der Vergangenheit. Beim endlosen All! – Hören Sie, wir könnten ein Tauschgeschäft vorschlagen. Er ist der Beweis, nach dem die Erde sucht. Sie kann ihn haben. Sie kann…«
    Schwartz unterbrach ihn. »Ich kann mir schon denken, was Ihnen vorschwebt«, sagte er zynisch. »Sie glauben, wenn die Erde sich selbst beweisen kann, daß sie die Quelle der Zivilisation ist, wird sie sich dankbar erweisen. Schlagen Sie sich das aus dem Kopf! Ich habe lange überlegt, ob ich den Handel nicht selbst abschließen könnte, um mein Leben zu retten. Aber man wird mir nicht glauben – und man wird auch Ihnen nicht glauben.«
    »Es gibt hieb- und stichfeste Beweise.«
    »Man wird Sie nicht einmal anhören! Und wissen Sie auch, warum? Weil die Leute hier sehr starre Vorstellungen von der Vergangenheit haben. Alles, was davon abweicht, wird als Frevel angesehen, auch wenn es die Wahrheit ist. Man will nicht die Wahrheit hören;

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