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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Bewegung gesetzt hatte,
erschien eine Anzeige auf dem kleinen Bildschirm, die die
nächste Station und die wichtigen Gebäude oder Kreuzungen
in der Nähe benannte.
    »Das wird uns vermutlich zeigen, wann wir uns der Station
nähern, wo wir umsteigen müssen. Zumindest ist der Bezirk
nicht völlig barbarisch.«
    »Gut«, sagte Seldon. Und nach einer Weile beugte er sich
zu Dors hinüber und flüsterte: »Niemand sieht uns an.
Allem Anschein nach gibt es an jedem überfüllten Ort
künstliche Grenzen, um jedem einzelnen ein gewisses Maß an
Abgeschiedenheit zu ermöglichen. Ist Ihnen das
aufgefallen?«
    »Mir war das immer selbstverständlich. Wenn das eine
Regel Ihrer Psychohistorik werden sollte, wird sie niemanden
sonderlich beeindrucken.«
    Wie Dors vermutet hatte, zeigte der Bildschirm vor ihnen
schließlich die Umsteigestation für die direkte Linie zum
Sakratorium an.
    Sie stiegen aus und mußten erneut warten. Einige Busse
hatten die Kreuzung bereits verlassen, aber man konnte auch schon
einen weiteren Gravibus herankommen sehen. Sie befanden sich auf
einer dicht befahrenen Route, was sie nicht überraschte; das
Sakratorium war vermutlich das Zentrum und sozusagen das Herz des
Bezirks.
    Sie bestiegen den Gravibus, und Seldon flüsterte: »Wir
bezahlen gar nicht.«
    »Nach der Karte sind die öffentlichen Verkehrsmittel
gratis.«
    Seldon schob seine Unterlippe vor. »Wie zivilisiert.
Wahrscheinlich ist nichts ganz aus einem Stück, auch
Rückständigkeit nicht und Barbarei, gar nichts.«
    Aber Dors stieß ihn an und flüsterte: »Ihre Regel
gilt doch nicht. Man beobachtet uns. Der Mann zu Ihrer
Rechten.«

 
52
     
     
    Seldons Blick wanderte kurz zur Seite. Der Mann zu seiner Rechten
war ziemlich dünn und schien recht alt zu sein. Er hatte
dunkelbraune Augen und einen dunklen Teint, und Seldon war
überzeugt, daß er schwarzes Haar gehabt hätte, wenn
man ihn nicht depiliert hätte.
    Er sah wieder nach vorn und überlegte. Dieser Bruder war
recht untypisch. Die wenigen Brüder, auf die er bisher geachtet
hatte, waren ziemlich groß und hellhäutig gewesen und
hatten blaue oder graue Augen gehabt. Aber natürlich hatte er
noch nicht ausreichend viele gesehen, um daraus eine allgemeine Regel
ableiten zu können.
    Dann spürte er am rechten Ärmel seines Kittels eine
leichte Berührung. Er drehte sich zögernd um und sah auf
eine Karte, auf der in dünnen Schriftzügen stand: Vorsicht,
Stammesmann!
    Seldon zuckte zusammen und griff sich automatisch an die
Mütze. Der Mann neben ihm sagte, so leise, daß man ihm das
Wort beinahe von den Lippen ablesen mußte:
»Haar.«
    Seldons Hand fand es, ein paar Haarstoppeln an der Schläfe.
Er mußte die Mütze irgendwann leicht verrückt haben.
Schnell und so unauffällig wie möglich zog er an der
Mütze und vergewisserte sich dann, daß sie auch glatt
anlag, indem er so tat, als würde er sich über den Kopf
streichen.
    Er wandte sich seinem Nachbarn zur Rechten zu, nickte leicht und
flüsterte: »Danke.«
    Sein Nachbar lächelte und sagte in normaler Lautstärke:
»Gehen Sie zum Sakratorium?«
    Seldon nickte. »Ja, allerdings.«
    »Leicht zu erraten. Ich auch. Wollen wir gemeinsam
aussteigen?« Sein Lächeln wirkte freundlich.
    »Ich bin mit meiner… meiner…«
    »Natürlich, mit Ihrem Weib. Also alle drei
zusammen?«
    Seldon war unschlüssig, wie er reagieren sollte. Ein
schneller Blick in die andere Richtung zeigte ihm, daß
Dors’ Augen geradeaus nach vorn gerichtet waren. Sie zeigte
keinerlei Interesse an männlicher Konversation – eine
Haltung, wie sie einer Schwester gebührte. Aber Seldon
spürte eine leichte Berührung am linken Knie, die er
(vielleicht ungerechtfertigterweise) als ›ist schon in
Ordnung‹ deutete.
    Jedenfalls neigte auch sein natürliches Gefühl für
Höflichkeit dazu, und deshalb sagte er: »Ja,
sicherlich.«
    Ein weiterer Wortwechsel fand nicht statt, bis der Bildschirm
anzeigte, daß sie gleich beim Sakratorium eintreffen
würden, und Seldons mykogenischer Freund erhob sich, um
auszusteigen.
    Der Gravibus beschrieb einen weiten Bogen um das Gelände des
Sakratoriums, und als er schließlich anhielt, stieg der
größte Teil der Passagiere aus, wobei die Männer sich
vor die Frauen schoben, um als erste auszusteigen. Die Frauen folgten
ihnen.
    Die Stimme des Mykogeniers klang vom Alter schon etwas
brüchig, wirkte aber vergnügt. Er meinte: »Für
das Mittagessen ist es ein wenig früh, meine äh…
Freunde, aber glauben Sie mir,

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