Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
getreulich
dienen.
    Und da war Demerzel jetzt, so einfach und streng gekleidet,
daß Cleon auf unbehagliche Weise der sinnlose Prunk seiner
Staatsgewänder bewußt wurde, von denen er gerade durch
zwei Pagen befreit wurde. Natürlich würde Demerzel erst
jetzt, wo er allein und sozusagen in Zivil war, unauffällig
seinen Auftritt haben.
    »Demerzel«, sagte der Kaiser der ganzen Galaxis,
»ich bin müde!«
    »Staatsdinge sind ermüdend, Sire«, murmelte
Demerzel.
    »Muß ich sie dann jeden Abend haben?«
    »Nicht jeden Abend, aber sie sind wichtig. Es
befriedigt andere, Sie zu sehen und von Ihnen bemerkt zu werden. Das
hilft mit, das Imperium in Gang zu halten.«
    »Früher wurde das Imperium einmal von Macht in Gang
gehalten«, sagte der Kaiser melancholisch. »Jetzt muß
man es mit einem Lächeln, einem Winken, einem gemurmelten Wort
und einer Medaille oder einer Plakette in Gang halten.«
    »Wenn all das den Frieden bewahrt, Sire, dann spricht viel
dafür. Und Ihre Herrschaft entwickelt sich gut.«
    »Sie wissen, warum – weil ich Sie an meiner Seite habe.
Mein einzig wahres Talent ist, daß ich mir Ihrer Bedeutung
bewußt bin.« Er sah Demerzel verschmitzt an. »Mein
Sohn muß nicht mein Erbe sein. Er ist kein sonderlich
talentierter junge. Was wäre, wenn ich Sie zu meinem
Erben machte?«
    »Sire, das ist undenkbar«, erwiderte Demerzel eisig.
»Ich würde den Thron nicht usurpieren, ich würde ihn
niemals Ihrem rechtmäßigen Erben stehlen. Außerdem,
wenn ich Ihnen Unbehagen bereitet habe, dann bestrafen Sie mich
gerecht. Ganz sicherlich verdient nichts, was ich getan habe oder
möglicherweise tun könnte, die Strafe, zum Kaiser gemacht
zu werden.«
    Cleon lachte. »Dafür, daß Sie den Wert des
Kaiserthrons so wahrheitsgemäß eingeschätzt haben,
Demerzel, gebe ich jeden Gedanken auf, Sie zu bestrafen. Kommen Sie,
lassen Sie uns über etwas reden. Ich würde gerne schlafen,
aber ich bin noch nicht für das Zeremoniell bereit, mit dem man
mich zu Bett bringt. Lassen Sie uns reden!«
    »Worüber, Sire?«
    »Über was Sie wollen. – Über diesen
Mathematiker und seine Psychohistorik. Ich denke immer wieder mal
über ihn nach, wissen Sie. Heute, beim Abendessen, habe ich an
ihn gedacht und mich gefragt: was wäre, wenn eine
psychohistorische Analyse eine Methode prophezeien würde, wie
man ohne endloses Zeremoniell Kaiser sein kann?«
    »Irgendwie glaube ich, Sire, daß selbst der
geschickteste Psychohistoriker das nicht schaffen
würde.«
    »Nun, dann möchte ich das Neueste wissen. Versteckt er
sich immer noch zwischen diesen seltsamen Kahlköpfen von
Mykogen? Sie haben doch versprochen, daß Sie ihn da rausholen
würden.«
    »Das habe ich, Sire, und ich habe auch diesbezügliche
Schritte unternommen. Aber ich muß zu meinem Bedauern gestehen,
daß ich es nicht geschafft habe.«
    »Nicht geschafft?« Der Kaiser runzelte die Stirn.
»Das gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht, Sire. Mein Plan war, den Mathematiker zu
irgendeiner blasphemischen Handlung zu veranlassen – solche
Handlungen gibt es in Mykogen eine ganze Menge, und Fremden
fällt es nicht schwer, sie zu begehen – irgend etwas, das
eine strenge Bestrafung verlangen würde. Dann würde der
Mathematiker gezwungen sein, an den Kaiser zu appellieren, und das
wiederum würde dazu führen, daß wir ihn bekommen. Ich
hatte dafür belanglose Konzessionen unsererseits vorgesehen
– wichtig für Mykogen und völlig unwichtig für
uns – und hatte vor, dabei keine direkte Rolle zu
übernehmen. Das Ganze sollte sehr subtil betrieben
werden.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Cleon, »aber
es hat nicht geklappt. Hat der Bürgermeister von
Mykogen…«
    »Man nennt ihn den Hohen Ältesten, Sire.«
    »Streiten wir uns nicht über Titel. Hat dieser Hohe
Älteste abgelehnt?«
    »Ganz im Gegenteil, Sire, er war einverstanden. Und der
Mathematiker, Seldon, ist auch prompt in die Falle
gegangen.«
    »Und?«
    »Man hat ihn unversehrt gehen lassen.«
    »Warum?« wollte Cleon indigniert wissen.
    »Das weiß ich nicht genau, Sire, aber ich vermute,
daß man uns überboten hat.«
    »Wer denn? Der Bürgermeister von Wye?«
    »Durchaus möglich, Sire, aber ich bezweifle es. Wye wird
von mir dauernd überwacht. Wenn die den Mathematiker an sich
gebracht hätten, würde ich es inzwischen bereits
wissen.«
    Nun begnügte sich der Kaiser nicht damit, die Stirn zu
runzeln, sondern er war sichtlich wütend. »Demerzel, das
ist schlimm. Ich bin sehr unzufrieden. Ein

Weitere Kostenlose Bücher