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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Ältesten, und noch ahnt niemand, wohin in
Dahl. Was Sie betrifft, Dr. Venabili, so weiß ich, daß
Sie versucht haben, für Seldon zu sorgen, aber Sie müssen
sich noch mehr Mühe geben. Prägen Sie sich ganz fest ein,
daß er der wichtigste Mensch auf Trantor ist – vielleicht
sogar in der ganzen Galaxis – und daß man ihn um jeden
Preis schützen muß.«
    »Ich werde fortfahren, mein Bestes zu tun«, sagte Dors
gestelzt.
    »Was Ihre Gastgeberfamilie angeht, so hat die ihre
Besonderheiten, aber im wesentlichen sind es ordentliche Leute, mit
denen ich schon früher zu tun hatte. Versuchen Sie, auch ihnen
keine Schwierigkeiten zu bereiten.«
    Aber Tisalver zumindest schien von seinen neuen Mietern keinerlei
Ärger zu erwarten, und die Freude, die er über ihr Kommen
ausdrückte, schien – ganz abgesehen von den Credits, die
ihm später zufließen würden – durchaus echt.
    Er hatte Dahl noch nie verlassen, und sein Appetit auf Berichte
über ferne Orte war ungeheuer. Auch seine Frau hörte gerne
zu, wobei sie sich immer wieder verbeugte und lächelte. Und ihre
Tochter lauerte, einen Finger im Mund, hinter der Tür und
spähte immer wieder zu den Erwachsenen heraus.
    Gewöhnlich pflegte sich die ganze Familie nach dem Abendessen
zu versammeln und erwartete dann von Seldon und Dors, daß sie
von der Welt draußen erzählten. Das Essen war reichlich,
aber es schmeckte ziemlich langweilig und war meistens zäh. Nach
Mykogen war es daher fast ungenießbar. Der ›Tisch‹
war ein langes Brett, das an einer Wand befestigt war, und sie
aßen im Stehen.
    Seldons behutsame Fragen führten schließlich zu der
Erkenntnis, daß das bei den Dahlitern allgemein so der Brauch
war und nicht etwa auf ungewöhnliche Armut
zurückzuführen war.
    Freilich, so erklärte Mistreß Tisalver, gab es in Dahl
Leute in hohen Regierungsämtern, die sich alle möglichen
verweichlichten Gewohnheiten zulegten, zum Beispiel Stühle
– sie nannte sie ›Körperregale‹ – aber die
solide Mittelklasse blickte auf derlei Gebräuche eher mitleidig
herab.
    So sehr sie auch unnötigen Luxus mißbilligten, genossen
es die Tisalvers doch, darüber zu hören und schnalzten
beständig mit der Zunge, wenn man ihnen von Matratzen
erzählte, die auf Beinen angebracht waren, von geschmückten
Kästen und Schränken und von einem Überfluß an
Geschirr.
    Sie hörten sich auch eine Schilderung der mykogenischen
Sitten an, während Jirad Tisalver selbstgefällig über
sein Haar strich und keinen Zweifel daran ließ, daß er
einer Depilation den gleichen Widerstand entgegensetzen würde
wie einer Entmannung. Mistreß Tisalver war geradezu
wütend, als sie von der Unterwürfigkeit der Frauen in
Mykogen hörte, und wollte einfach nicht glauben, daß die
Schwestern diese Behandlung so ruhig hinnahmen.
    Am meisten aber faszinierte sie Seldons beiläufiger Hinweis
auf den Kaiserpalast und den ihn umgebenden Park. Als sich bei
näherem Befragen dann herausstellte, daß Seldon den Kaiser
tatsächlich zu Gesicht bekommen und mit ihm gesprochen hatte,
legte sich ein Mantel der Ehrfurcht über die Familie. Es verging
eine Weile, bis sie wieder Fragen zu stellen wagten, und Seldon
mußte bald erkennen, daß er sie nicht befriedigen konnte.
Schließlich hatte er den Park kaum zu Gesicht bekommen und vom
Innern des Palastes noch weniger.
    Das enttäuschte die Tisalvers, sie wollten nicht
aufhören, noch mehr aus ihm herauszuquetschen. Und nachdem sie
von Seldons kaiserlichem Abenteuer gehört hatten, wollten sie
Dors’ Behauptung nicht glauben, daß sie ihrerseits noch
nie kaiserliches Gelände betreten hatte. Am allermeisten aber
mißtrauten sie Seldons Bemerkung, der Kaiser habe sich wie ein
ganz gewöhnlicher Mensch benommen und auch wie ein solcher
geredet. Das schien den Tisalvers völlig unmöglich.
    Nach drei Abenden, die alle auf diese Weise verlaufen waren,
begann Seldon müde zu werden. Zuerst hatte er es
begrüßt (zumindest untertags), nichts anderes zu tun, als
einige der Buchfilme über geschichtliche Themen zu sichten, die
Dors ihm empfahl. Die Tisalvers überließen ihren
Betrachter untertags bereitwillig ihren Gästen, wenn auch das
kleine Mädchen damit unzufrieden schien und in die Wohnung eines
Nachbarn geschickt wurde, um deren Gerät für ihre
Hausarbeiten zu benutzen.
    »Es hilft nichts«, sagte Seldon unruhig in der
Sicherheit seines Zimmers, nachdem er Musik eingeschaltet hatte, um
etwaige Lauschversuche zu vereiteln. »Ich kann Ihre

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