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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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solches Versagen
drängt mir die Frage auf, ob Sie vielleicht nicht mehr der Mann
sind, der Sie einmal waren. Welche Maßnahmen sollen wir gegen
Mykogen dafür ergreifen, da es sich so offenkundig den
Wünschen des Kaisers widersetzt?«
    Demerzel verbeugte sich tief, um damit zu zeigen, daß die
Ungnade des Kaisers ihn schmerzte, aber seine Stimme hatte einen
stählernen Unterton, als er sagte: »Es wäre ein
Fehler, jetzt Schritte gegen Mykogen zu unternehmen. Die daraus
entstehende Unruhe würde nur Wye nützen.«
    »Aber wir müssen doch etwas unternehmen.«
    »Glücklicherweise nicht, Sire. Es ist nicht so schlimm,
wie es vielleicht scheint.«
    »Wie kann es nicht so schlimm sein, wie es scheint?«
    »Sie werden sich erinnern, Sire, daß dieser
Mathematiker überzeugt war, die Psychohistorik sei nicht
praktikabel.«
    »Natürlich erinnere ich mich daran, aber das hat doch
nichts zu besagen, oder? Für unsere Zwecke?«
    »Vielleicht nicht. Aber wenn sie doch praktikabel werden
sollte, würde sie uns in unendlich höherem Maße
nützlich sein, Sire. Und nach allem, was ich bisher in Erfahrung
bringen konnte, bemüht sich der Mathematiker jetzt darum, die
Psychohistorik zu verwirklichen. Sein ketzerischer Akt in Mykogen
war, wie ich erfahren habe, Teil eines Versuchs, das Problem der
Psychohistorik zu lösen. In dem Fall könnte es für uns
nützlich sein, Sire, ihn ungestört arbeiten zu lassen. Uns
wird es mehr Nutzen bringen, ihn dann aufzugreifen, wenn er seinem
Ziel näher ist oder es sogar erreicht hat.«
    »Nicht wenn Wye ihn vorher in seine Macht bekommt.«
    »Das – und dafür werde ich sorgen – wird nicht
geschehen.«
    »Auf dieselbe Weise, wie es Ihnen geglückt ist, den
Mathematiker aus Mykogen herauszulocken?«
    »Das nächstemal werde ich keinen Fehler machen«,
erklärte Demerzel kühl.
    »Das sollten Sie auch nicht, Demerzel. Ein weiteres Versagen
in dieser Hinsicht werde ich nicht hinnehmen.« Und dann
fügte er mürrisch hinzu: »Heute nacht werde ich
wahrscheinlich überhaupt nicht schlafen.«

 
62
     
     
    Jirad Tisalver aus dem Bezirk Dahl war klein. Sein Kopf reichte
Hari Seldon nur bis zur Nase. Er schien sich das freilich nicht zu
Herzen zu nehmen. Er hatte gleichmäßige, gut geschnittene
Gesichtszüge, lächelte häufig und trug einen
buschigen, schwarzen Schnurrbart und gelocktes schwarzes Haar.
    Er wohnte mit seiner Frau und einer halbwüchsigen Tochter in
einem Apartment, das aus sieben kleinen Zimmern bestand, die makellos
sauber waren, aber fast keinerlei Mobiliar enthielten.
    »Ich muß mich entschuldigen, Master Seldon und
Mistreß Venabili«, sagte Tisalver, »ich kann Ihnen
hier nicht den Luxus bieten, den Sie ohne Zweifel gewöhnt sind,
aber Dahl ist ein armer Bezirk, und ich gehöre nicht einmal zu
den wohlhabenderen Leuten hier.«
    »Ein Grund mehr für uns«, erwiderte Seldon,
»Sie um Nachsicht dafür zu bitten, daß wir Ihnen die
Bürde unserer Anwesenheit zumuten.«
    »Das ist keine Bürde, Master Seldon. Master Hummin hat
veranlaßt, daß wir großzügig dafür
bezahlt werden, solange Sie unser bescheidenes Quartier benutzen. Die
Credits wären uns selbst dann willkommen, wenn Sie das nicht
wären – aber Sie sind es.«
    Seldon erinnerte sich an das, was Hummin beim Abschied gesagt
hatte, als sie in Dahl eingetroffen waren. »Seldon«, hatte
er gesagt, »dies ist jetzt der dritte Zufluchtsort, den ich
Ihnen besorgt habe. Die beiden ersten lagen eindeutig außerhalb
der Zugriffsmöglichkeiten des Imperiums, was freilich sehr wohl
gerade deshalb seine Aufmerksamkeit erweckt hat; schließlich
boten sich jene Orte als logische Wahl für Sie. Dieser hier ist
anders. Er ist arm, in keiner Weise bemerkenswert und
tatsächlich sogar in mancher Hinsicht nicht sicher. Er ist keine
natürliche Zuflucht für Sie, und der Kaiser und sein
Stabschef könnten deshalb vielleicht nicht daran denken, den
Blick in diese Richtung zu wenden. Würde es Ihnen also etwas
ausmachen, diesmal nicht in Schwierigkeiten zu geraten?«
    »Ich will es versuchen, Hummin«, sagte Seldon ein wenig
beleidigt. »Bitte, bedenken Sie aber, daß ich ja nicht
nach Schwierigkeiten suche. Ich gebe mir große Mühe, etwas
zu lernen, wozu ich vielleicht dreißig Leben brauchen
würde, wenn ich auch nur die geringste Chance haben soll, die
Psychohistorik in den Griff zu bekommen.«
    »Das verstehe ich«, sagte Hummin. »Ihre
Lernbegierde hat Sie in Streeling zur Oberseite geführt und in
Mykogen zum Horst der

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