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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hast. Lesen kannst du ja
wahrscheinlich nicht.«
    Raychs Gesicht rötete sich. »Ich werd’ mal lesen
können. Master Seldon hat es versprochen.«
    »Dann wirst du’s auch ganz bestimmt.«
    Eine junge Frau näherte sich Raych und machte in Richtung
Rashelle einen respektvollen Knicks. Seldon hatte das Zeichen nicht
wahrgenommen, das sie herbeigerufen hatte.
    »Darf ich nicht bei Master Seldon und Missus Venabili
bleiben?« bettelte Raych.
    »Du wirst sie später wiedersehen«, sagte Rashelle
freundlich aber bestimmt, »aber Master und Missus und ich
müssen jetzt miteinander reden – also mußt du
gehen.«
    Dors formte mit dem Mund ein bestimmtes »Geh jetzt!«,
und der Junge rutschte, nachdem er eine Grimasse geschnitten hatte,
aus dem Stuhl und folgte der Bediensteten.
    Rashelle wandte sich Seldon und Dors zu, als Raych den Raum
verlassen hatte, und sagte: »Der Junge wird natürlich in
völliger Sicherheit sein und gut behandelt werden. Bitte, seien
Sie in der Beziehung völlig unbesorgt. Und ich werde auch in
Sicherheit sein. So wie jetzt diese Dienerin erschien, können
auch ein Dutzend Bewaffnete – aber viel schneller –
erscheinen, wenn ich sie rufe. Ich möchte, daß Sie das
wissen.«
    Seldon meinte dazu gleichmütig: »Wir denken in keiner
Weise daran, Sie anzugreifen, Rashelle – oder muß ich
jetzt >Frau Bürgermeister sagen?«
    »Bitte sagen Sie Rashelle. Wie ich höre, sind Sie eine
Art Ringer, Hari, und Sie, Dors, verstehen sehr geschickt mit den
Messern umzugehen, die wir aus Ihrem Zimmer entfernt haben. Ich
möchte nicht, daß Sie sich unsinnigerweise auf Ihre
Geschicklichkeit verlassen, da ich Hari lebend, unverletzt und mir
freundlich gesonnen möchte.«
    »Es ist doch allgemein bekannt, Frau
Bürgermeister«, sagte Dors betont förmlich,
»daß der Herrscher von Wye, jetzt und seit vierzig Jahren,
Mannix, vierter Träger jenes Namens, ist, und daß er immer
noch lebt und im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Wer also sind Sie
wirklich?«
    »Genau die, als die ich mich vorgestellt habe, Dors. Mannix
der Vierte ist mein Vater. Er ist, wie Sie sagen, noch am Leben und
im Vollbesitz seiner Kräfte. In den Augen des Kaisers und des
ganzen Imperiums ist er Bürgermeister von Wye, aber er ist der
Last der Macht müde und deshalb bereit und willens, sie in meine
Hände zu legen, die ebenso willens sind, sie zu empfangen. Ich
bin sein einziges Kind und bin mein ganzes Leben lang zum Herrschen
erzogen worden. Mein Vater ist deshalb nach Gesetz und Namen
Bürgermeister, ich aber bin es in der Tat. Die bewaffneten
Streitkräfte Wyes haben mir den Treueid geschworen, und das ist
in Wye alles, worauf es ankommt.«
    Seldon nickte. »Mag sein, wie Sie sagen. Aber trotzdem, ob
hier nun Bürgermeister Mannix IV. oder Bürgermeisterin
Rashelle I. – die Erste stimmt doch, nehme ich an? – die
Macht ausübt, hat es keinen Zweck, daß Sie mich hier
festhalten. Ich habe Ihnen gesagt, daß ich nicht über eine
funktionsfähige Psychohistorik verfüge, und ich glaube
nicht, daß ich oder ein anderer je eine besitzen werden. Das
habe ich dem Kaiser gesagt. Ich bin daher weder für Sie noch
für ihn von Nutzen.«
    »Wie naiv Sie doch sind«, sagte Rashelle. »Kennen
Sie die Geschichte des Imperiums?«
    Seldon schüttelte den Kopf. »In letzter Zeit
wünsche ich mir, ich würde sie besser kennen.«
    »Ich kenne die Geschichte des Imperiums recht
gut«, erklärte Dors. »Obwohl ich mich auf die Zeiten
vor dem Imperium spezialisiert habe, Frau Bürgermeister. Aber
was macht es schon aus, ob wir die Geschichte kennen oder
nicht?«
    »Wenn Sie die Geschichte kennen, wissen Sie, daß das
Haus Wye uralt ist und von der Dakia-Dynastie abstammt.«
    »Die Dakianer haben vor fünftausend Jahren
regiert«, sagte Dors. »Die Zahl ihrer Abkömmlinge, die
in den hundertfünfzig Generationen, die seitdem vergangen sind,
gelebt haben und gestorben sind, mag die halbe Bevölkerung der
Galaxis ausmachen – wenn alle genealogischen Ansprüche, und
wären sie noch so unsinnig, akzeptiert würden.«
    »Unsere genealogischen Ansprüche, Dr. Venabili«
– Rashelles Stimme klang zum erstenmal kalt und unfreundlich,
und ihre Augen blitzten wie Stahl – »sind nicht unsinnig.
Sie sind in vollem Maße dokumentiert und verbrieft. Das Haus
Wye hat in all den Generationen seine Machtpositionen gehalten, und
es hat Zeiten gegeben, wo wir auf dem Kaiserthron saßen
und als Kaiser regierten.«
    »In den historischen Buchfilmen werden die

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