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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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einfach
hinzunehmen.«
    »Ja, sehr natürlich. Und warum wollen wir das nicht
tun?«
    »Hören Sie, Sie haben mir gestern abend doch gesagt, was
passieren wird, wenn sie ihre Absicht verwirklicht. Mag ja sein,
daß ich selbst kein großer Historiker bin, aber ich
verlasse mich eben auf das, was Sie sagen, und es klingt ja auch
vernünftig – selbst für einen Nichthistoriker. Das
Imperium wird zerfallen, und seine Splitter werden gegeneinander
kämpfen und das – praktisch in alle Ewigkeit. Man muß
sie daran hindern.«
    »Das finde ich auch«, sagte Dors. »Unbedingt
muß man das. Ich vermag bloß im Augenblick nicht zu
erkennen, wie wir diese Kleinigkeit schaffen sollten.« Sie sah
Seldon mit zusammengekniffenen Augen an. »Hari, Sie haben letzte
Nacht nicht geschlafen, nicht wahr?«
    »Sie etwa?« Es war offensichtlich, daß er
wach gelegen hatte.
    Dors starrte ihn an, und ihr Gesicht wurde besorgt. »Haben
Sie wegen dem, was ich gesagt habe, wach gelegen und über den
Untergang der Galaxis nachgedacht?«
    »Das und noch ein paar andere Dinge. Ist es möglich,
Chetter Hummin zu erreichen?« Er sagte das im
Flüsterton.
    »Ich habe versucht, ihn von Dahl aus zu erreichen, als wir
zum erstenmal vor der Verhaftung fliehen mußten. Er kam nicht.
Ich bin sicher, daß er die Nachricht erhalten hat, aber er ist
nicht gekommen. Dafür kann es natürlich eine Menge
Gründe geben, und ich bin sicher, daß er sobald wie
möglich kommen wird.«
    »Glauben Sie, daß ihm etwas zugestoßen
ist?«
    »Nein«, sagte Dors geduldig. »Das denke ich
nicht.«
    »Wie können Sie das wissen?«
    »Ich würde es irgendwie erfahren. Ganz sicher. Und ich
habe nichts erfahren.«
    Seldon runzelte die Stirn und sagte: »Ich bin da nicht so
zuversichtlich wie Sie, was all diese Dinge betrifft.
Tatsächlich bin ich überhaupt nicht zuversichtlich. Selbst
wenn Hummin käme, was könnte er in diesem Fall schon tun?
Er kann ja nicht gegen ganz Wye kämpfen. Wenn die, wie Rashelle
behauptet, die bestorganisierte Armee auf Trantor haben, was kann er
dann dagegen tun?«
    »Es nützt wenig, das zu diskutieren. Glauben Sie, Sie
könnten Rashelle davon überzeugen – es ihr irgendwie
in den Schädel prügeln –, daß Sie die
Psychohistorik nicht beherrschen?«
    »Ich bin sicher, daß ihr das bewußt ist. Aber sie
wird sagen, daß ich die Psychohistorik habe. Und wenn
sie das geschickt genug tut, dann werden die Leute ihr glauben, und
am Ende werden sie nach dem handeln, was sie als meine Vorhersagen
und Ankündigungen ausgibt – selbst wenn ich kein Wort
sage.«
    »Das wird aber doch ganz sicherlich Zeit in Anspruch nehmen.
Sie wird Sie nicht über Nacht aufbauen können. Nicht in
einer Woche. Um das richtig anzupacken, braucht sie vielleicht ein
Jahr.«
    Seldon ging im Zimmer auf und ab. »Das mag sein, aber ich
weiß es nicht. Möglicherweise steht sie unter Druck,
schnell handeln zu müssen. Sie wirkt auf mich nicht wie eine
besonders geduldige Frau. Und ihr alter Vater, Mannix IV. ist
wahrscheinlich noch ungeduldiger. Er muß die Nähe des
Todes spüren. Wenn er sein ganzes Leben dafür gearbeitet
hat, dann wird er sicher vorziehen, daß seine Arbeit eine Woche
vor seinem Tode und nicht eine Woche danach ihren krönenden
Abschluß findet. Außerdem…« er blieb
plötzlich stehen und sah sich im leeren Zimmer um.
    »Was außerdem?«
    »Nun, wir müssen unsere Freiheit haben. Sehen
Sie, ich habe nämlich das Problem der Psychohistorik
gelöst.«
    Dors’ Augen weiteten sich. »Sie haben es! Sie haben es
gelöst!«
    »Nicht ganz gelöst, das dauert vielleicht noch
Jahrzehnte… vielleicht sogar Jahrhunderte. Aber jetzt weiß
ich jedenfalls, daß es eine praktikable Lösung gibt, nicht
nur eine theoretische. Ich weiß, daß es möglich ist,
also brauche ich die Zeit, den Frieden und die äußeren
Voraussetzungen, um daran zu arbeiten. Das Imperium muß
zusammengehalten werden, bis ich – oder möglicherweise
meine Nachfolger – lernen, wie man es am besten
zusammenhält oder wie man die Katastrophe mildern kann, wenn es
trotz unserer Bemühungen zerfällt. Der Gedanke, daß
ich jetzt weiß, wie ich meine Aufgabe anpacken muß, und
doch nicht daran arbeiten zu können, hat mich letzte Nacht wach
gehalten.«

 
88
     
     
    Es war ihr fünfter Tag in Wye. Dors war am Morgen damit
beschäftigt, Raych beim Anlegen eines formellen Kostüms zu
helfen, mit dem sie beide nicht sehr vertraut waren. Raych
betrachtete sich zweifelnd in dem Holospiegel und

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