Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
das wagen?‹ –
richtig böse war se, und der Typ in Uniform hat nervös
ausgesehn. Ich hab’ nur kurz hingesehn, hab’ so getan, als
würd’ ich mir die Tiere ansehen, also hab ich meistens
bloß gehört, was er gesagt hat. Er sagte jemand – an
den Namen erinner’ ich mich nich, aber er war ein General oder
so was. Er hat gesagt, dieser General hat gesagt, die Offiziere
hätten was auf Rashelles Alten abgelegt…«
    »Den Treueid«, sagte Dors.
    »Irgend so was, und sie wären nervös, weil sie das
tun sollten, was ’n Weib sagt. Er sagte, sie wollten den Alten,
oder wenn der krank war, soll der irgend ’n Kerl zum
Bürgermeister machen, nich ’n Weib.«
    »Nicht ein Weib? Bist du da sicher?«
    »Das hat der gesagt. Geflüstert hat er’s. Er war so
nervös, und Rashelle so wütend, daß se kaum was sagen
konnte. Und dann hat se gesagt: ›Das kostet den den Kopf. Die
werden morgen den Treueid auf mich ablegen, und wer sich weigert,
wird das sehr bedauern, noch ehe eine Stunde um ist.‹ Genau das hat se gesagt. Und dann war alles Schluß, und
wir sind zurückgekommen, und se hat die ganze Zeit nix zu mir
gesagt, hat bloß dagesessen und finster geguckt.«
    »Gut«, lobte Dors. »Daß du mir das zu
niemandem sagst.«
    »Na klar werd’ ich nich. Isses das, was Se
wollten?«
    »Und ob es das ist. Das hast du gut gemacht, Raych. Und jetzt
geh in dein Zimmer und vergiß das Ganze! Nicht einmal denken
darfst du daran.«
    Als er gegangen war, wandte Dors sich zu Seldon und sagte:
»Das ist sehr interessant. Töchter haben oft das Erbe ihrer
Väter – oder ihrer Mütter, was das betrifft –
angetreten und häufig das Bürgermeisteramt oder andere hohe
Ämter bekleidet. Wie Sie ohne Zweifel wissen, hat es sogar
Regierende Kaiserinnen gegeben, und ich kann mich nicht erinnern,
daß es je in der Geschichte des Reiches ernsthaft deshalb
Probleme gegeben hätte. Da fragt man sich, warum das jetzt in
Wye der Fall sein soll.«
    Seldon war da anderer Ansicht. »Warum nicht? Wir waren doch
erst kürzlich in Mykogen, wo Frauen überhaupt keinen Status
haben und keinerlei Machtposition innehaben können, so belanglos
diese Position auch sein mag.«
    »Ja, natürlich, aber das ist eine Ausnahme. Es gibt
andere Orte, wo die Frauen dominieren. Zum größten Teil
sind Regierung und Macht etwas, wofür das Geschlecht keine
Bedeutung mehr hat. Wenn Männer mehr dazu neigen, hohe
Ämter innezuhaben, dann liegt das gewöhnlich daran,
daß Frauen meist – aus biologischen Gründen – an
ihre Kinder gebunden sind.«
    »Aber wie ist die Situation in Wye?«
    »Nun, soweit mir bekannt war, herrscht hier Gleichheit der
Geschlechter. Rashelle hat nicht gezögert, die Macht des
Bürgermeisteramts zu übernehmen, und ich kann mir
vorstellen, daß der alte Mannix auch nicht zögerte, sie
ihr zu überlassen. Und sie war überrascht und wütend,
jetzt männliche Opposition vorzufinden. Sie kann nicht damit
gerechnet haben.«
    »Ihnen scheint das sichtlich Freude zu machen«, meinte
Seldon. »Warum?«
    »Einfach, weil es so unnatürlich ist, daß jemand
es arrangiert haben muß. Und ich kann mir vorstellen, daß
Hummin dahintersteckt.«
    »Das meinen Sie?« sagte Seldon nachdenklich.
    »Ja, allerdings«, sagte Dors.
    »Hm.« Seldon nickte. »Ich auch.«

 
89
     
     
    Es war ihr zehnter Tag in Wye, und Hari Seldons Türsignal
ertönte am Morgen, und draußen schrie Raych mit schriller
Stimme: »Master! Master Seldon! Es ist Krieg!«
    Seldon brauchte einen Augenblick dazu, um vollends wach zu werden,
dann sprang er aus dem Bett und riß die Tür auf.
    Raych schoß ins Zimmer, erregt und mit geweiteten Augen.
»Master Seldon, se haben Mannix, den alten Bürgermeister!
Se haben…«
    »Wer hat, Raych?«
    »Die Kaiserlichen. Ihre Düsenflieger waren heute nacht
überall. Und die Holos sind voll davon. Im Zimmer von Missus
auch. Sie hat gesagt, ich soll Se schlafen lassen, aber ich hab’
mer gedacht, daß Se das auch wissen wolln.«
    »Womit du völlig recht hattest.« Seldon nahm sich
nur so lange Zeit, sich einen Bademantel überzuwerfen und
platzte dann in Dors’ Zimmer. Sie war völlig angezogen und
blickte auf den Holovisionsempfänger im Alkoven.
    Hinter dem klaren, kleinen Bild eines Schreibtischs saß ein
Mann, der auf der linken Seite seines Waffenrocks deutlich das
Raumschiff und die Sonne trug. Links und rechts von ihm standen zwei
bewaffnete Soldaten, ebenfalls mit dem Raumschiff- und
Sonne-Abzeichen. Der Offizier am Tisch sagte

Weitere Kostenlose Bücher