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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sich einebnete, würde er auf der
anderen Seite nach unten blicken und die Lichter der Meteorologen
entdecken können.
    In der pechschwarzen Finsternis konnte er nicht erkennen, was vor
ihm lag. Er wünschte, es gäbe wenigstens ein paar Sterne,
die den Himmel erleuchteten, und fragte sich, ob es wohl so war, wenn
man blind war. Er fuchtelte mit den Armen vor sich herum, als
wären sie Antennen.
    Von Minute zu Minute wurde es kälter, und er blieb stehen, um
sich in die Hände zu blasen und sie sich dann in die
Achselhöhlen zu stecken. Er wünschte sich, er könnte
mit den Füßen das gleiche tun. Wenn jetzt ein Niederschlag
einsetzte, dachte er, würde es Schnee sein – oder noch
schlimmer: Eisregen.
    Weiter… weiter. Es gab sonst nichts zu tun.
    Am Ende schien ihm, als würde er sich bergab bewegen. Das war
entweder Wunschdenken, oder er hatte die Kuppel überquert.
    Er blieb stehen. Wenn er die Kugel hinter sich gebracht hatte,
sollte er das künstliche Licht der meteorologischen Station
sehen können. Er würde die Lichter sehen, die die
Meteorologen selbst trugen, sie würden funkeln oder wie
Leuchtkäfer tanzen.
    Seldon schloß die Augen, als könnte er sie damit an die
Dunkelheit anpassen und es dann aufs Neue versuchen, aber das war
natürlich unsinnig. Mit geschlossenen Augen war es nicht dunkler
als mit offenen, und als er sie wieder aufschlug, war es nicht heller
als vorher.
    Vielleicht waren Leggen und die anderen schon weg, hatten ihre
Lampen mitgenommen und auch die Beleuchtung der Instrumente
abgeschaltet. Oder vielleicht hatte er, Sheldon, die falsche Kuppel
erstiegen. Oder er hatte sich entlang der Kuppel auf einem
gekrümmten Weg bewegt und sah jetzt in die falsche Richtung.
Oder er hatte die falsche Seite ausgewählt und sich von dem
Wäldchen in einer ganz falschen Richtung entfernt.
    Was sollte er tun?
    Wenn er in die falsche Richtung blickte, bestand die
Möglichkeit, daß rechts oder links von ihm Licht zu sehen
sein würde – und das war es nicht. Wenn er der falschen
Falte gefolgt war, dann gab es überhaupt keine Möglichkeit,
zu dem Wäldchen zurückzukehren, um sich dort eine andere
Falte auszuwählen. Seine einzige Chance lag darin, daß er
in die richtige Richtung blickte und daß die meteorologische
Station mehr oder weniger direkt vor ihm lag. Außer daß
die Meteorologen sich entfernt und sie in Dunkelheit
zurückgelassen hatten. Also weiter! Die Chancen auf Erfolg
mochten gering sein, aber eine andere Chance hatte er nicht.
    Er vermutete, daß er etwa eine halbe Stunde damit verbracht
hatte, sich von der meteorologischen Station bis zum höchsten
Funkt der Kuppel zu bewegen, wobei er ein Stück des Weges mit
Klausia im Schlendertempo gegangen war. Jetzt, wo die Dunkelheit
drohte, eilte er hingegen fast im Laufschritt dahin.
    Seldon quälte sich weiter. Es wäre schön gewesen,
jetzt zu wissen, wie spät es war, und er hatte natürlich
ein Zeitband, aber in der Dunkelheit…
    Er blieb stehen. Er trug ein trantorianisches Zeitband, das die
galaktische Standardzeit angab (wie alle Zeitbänder das taten),
und darüber hinaus trantorianische Lokalzeit. Gewöhnlich
konnte man Zeitbänder in der Dunkelheit sehen, weil sie
phosphoreszierten. Ein heliconisches Zeitband würde das
jedenfalls; warum also nicht auch ein trantorianisches?
    Er blickte widerstrebend und besorgt auf sein Zeitband und
berührte den Kontakt, der die Lichtquelle einschaltete. Das
Zeitband glühte schwach und verriet ihm, daß es inzwischen
18.47 Uhr war. Nachdem es jetzt schon Nacht war, wußte Seldon,
daß dies die winterliche Jahreszeit sein mußte – wie
weit lag die Sonnwende zurück? Wie stark war die Achsneigung?
Wie lang war das Jahr? Wie weit vom Äquator entfernt befand er
sich hier? Auf keine dieser Fragen gab es auch nur die Andeutung
einer Antwort. Aber was zählte, war, daß das schwache
Licht sichtbar war.
    Er war nicht blind! Irgendwie verlieh ihm der schwache Schein
seines Zeitbandes neue Hoffnung.
    Seine Stimmung stieg. Er würde sich weiter in die Richtung
bewegen, die er sich ausgewählt hatte. Eine halbe Stunde lang
würde noch gehen. Wenn er dann auf nichts stieß,
würde er noch fünf Minuten zulegen, nicht mehr – genau
fünf Minuten. Wenn er dann immer noch auf nichts gestoßen
war, würde er stehenbleiben und nachdenken. Aber das würde
erst in fünfunddreißig Minuten sein. Bis dahin würde
er sich nur auf das Gehen konzentrieren und sich fest vornehmen, sich
wärmer zu fühlen. (Er

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