Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
meiner Schar bei Ihnen bin. ›Sonnenmeister‹ genügt dann. – Und jetzt werde ich Sie bitten, mit mir zu kommen, auf daß wir diesen Ort verlassen können, der mir von zu stämmischer Art ist, um mir behaglich zu sein.«
    »Behaglichkeit brauchen wir alle«, sagte Seldon, vielleicht etwas lauter als nötig, »und wir werden uns nicht von der Stelle rühren, wenn man uns nicht die Sicherheit bietet, daß man uns nicht gewaltsam und gegen unsere Natur nach Ihren Wünschen biegt. Es ist unsere Sitte, daß eine Frau jederzeit sprechen darf, wenn sie etwas zu sagen hat.
    Wenn Sie sich verpflichtet haben, uns Sicherheit zu bieten, dann muß dies eine Sicherheit sein, die ebenso psychologischer wie physischer Natur ist.«
    Sonnenmeister sah Seldon prüfend an und meinte: »Sie sind kühn, junger Stammesmann. Ihr Name?«
    »Ich bin Hari Seldon von Helicon. Meine Begleiterin ist Dors Venabili von Cinna.«
    Sonnenmeister verbeugte sich leicht, als Seldon seinen Namen nannte, bewegte sich aber bei Dors’ Namen nicht. »Ich habe Stammesmann Hummin geschworen, Ihnen Sicherheit zu bieten«, meinte er, »also werde ich alles in meiner Macht stehende tun, um Ihre weibliche Begleiterin zu schützen. Wenn Sie den Wunsch hat, ihre Unverschämtheit auszuüben, werde ich mein Bestes tun, damit man sie schuldlos hält – doch in einer Hinsicht müssen Sie sich anpassen.«
    Dabei deutete er mit einem Ausdruck grenzenloser Abscheu erst auf Seldons Kopf und dann auf den Dors’.
    »Was meinen Sie?« fragte Seldon.
    »Ihr Kopfhaar.«
    »Was ist damit?«
    »Es darf nicht sichtbar sein.«
    »Meinen Sie, wir sollen unsere Köpfe rasieren wie Sie? Ganz sicher nicht.«
    »Mein Kopf ist nicht rasiert, Stammesmann Seldon. Man hat mich bei Einsetzen der Pubertät depiliert, wie es allen Brüdern und ihren Frauen geschieht.«
    »Wenn wir von Depilation reden, dann ist die Antwort um so mehr ein klares Nein – niemals.«
    »Stammesmann, wir verlangen weder Rasur noch Depilation. Wir verlangen nur, daß Ihr Haar bedeckt ist, wenn Sie sich bei uns befinden.«
    »Wie?«
    »Ich habe Mützen mitgebracht, die sich Ihrem Schädel anpassen werden, und dazu Streifen, die die Partien über den Augen verdecken – die Augenbrauen. Sie werden sie tragen, so lange Sie bei uns sind. Und dann, Stammesmann Seldon, werden Sie sich täglich rasieren – oder öfter, wenn das nötig sein sollte.«
    »Aber warum müssen wir das tun?«
    »Weil für uns Haare auf dem Kopf obszön und abstoßend sind.«
    »Aber sicherlich wissen Sie und Ihr Volk doch, daß es auf allen Welten der Galaxis üblich ist, das Kopfhaar zu behalten.«
    »Das wissen wir. Und diejenigen unter uns wie ich, die hie und da mit Stammesmännern zu tun haben, müssen dieses Haar sehen. Wir ertragen das, aber es ist unfair, diesen Anblick den Brüdern im allgemeinen zuzumuten.«
    »Nun gut, Sonnenmeister«, sagte Seldon, »aber eins müssen Sie mir sagen. Da Sie, wie wir alle, mit Kopfhaar geboren werden und es bis zur Pubertät auch sichtbar behalten, warum ist es so notwendig, es zu entfernen? Ist das nur eine Frage der Gewohnheit und der Sitte, oder hat es einen rationalen Grund?«
    Und darauf erwiderte der alte Mykogenier stolz: »Durch die Depilation bekunden wir dem jungen Menschen, daß er oder sie zum Erwachsenen geworden ist. Und die Depilation erinnert die Erwachsenen stets daran, wer sie sind, und läßt sie nie vergessen, daß alle anderen nur den Stämmen angehören, Stammesmänner sind.«
    Er wartete nicht auf Antwort (und Seldon wollte darauf auch keine einfallen), sondern holte eine Handvoll dünner, verschiedenfarbiger Plastikstreifen aus einer verborgenen Tasche seines Gewands, musterte die zwei Gesichter prüfend und hielt zuerst einen und dann einen anderen Streifen dagegen. »Die Farben müssen einigermaßen passen«, sagte er. »Jeder wird zwar wissen, daß Sie eine Mütze tragen, aber das darf nicht auf abstoßende Weise offenkundig sein.«
    Schließlich gab Sonnenmeister Seldon einen bestimmten Streifen und zeigte ihm, wie man ihn zu einer Kappe auseinanderziehen konnte.
    »Bitte, setzen Sie das auf, Stammesmann Seldon«, sagte er. »Am Anfang wird Ihnen das ziemlich lästig sein, aber mit der Zeit werden Sie sich daran gewöhnen.«
    Seldon stülpte sich die Mütze über, aber als er sie sich übers Haar ziehen wollte, rutschte sie ihm zweimal herunter.
    »Sie müssen dicht über den Augenbrauen beginnen«, sagte Sonnenmeister. Seine Finger zuckten, als wollte er

Weitere Kostenlose Bücher