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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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der anderen umfassend. Langsam und nachdenklich wiegte er sich auf den Fußballen.
    Dann fragte er barsch: »Patrizier, sind Sie ein loyaler Untertan des Kaisers?«
    Barr, der bis dahin ein gleichgültiges Schweigen bewahrt hatte, runzelte unverbindlich die Stirn. »Ich habe keine Ursache, die kaiserliche Herrschaft zu lieben.«
    »Was ein großer Unterschied zu der Aussage ist, Sie würden zum Verräter werden.«
    »Das stimmt. Aber es ist ebenso ein großer Unterschied zwischen einem, der kein Verräter ist, und einem aktiven Helfer.«
    »Für gewöhnlich stimmt auch das. Aber wenn Sie uns Ihre Hilfe an diesem Punkt verweigern«, erklärte Riose mit Nachdruck, »wird das als Verrat betrachtet und ebenso behandelt werden.«
    Barr zog die Augenbrauen zusammen. »Sparen Sie sich Ihre verbalen Keulenhiebe für Ihre Untergebenen auf. Eine einfache Erklärung, was Sie brauchen und wünschen, genügt mir.«
    Riose setzte sich und schlug die Beine übereinander. »Barr, vor einem halben Jahr hatten wir schon einmal eine Diskussion.«
    »Über Ihre Zauberer?«
    »Ja. Sie werden sich erinnern, was ich tun wollte.«
    Barr nickte. Er hielt die Hände locker im Schoß. »Sie wollten sie in ihrem Schlupfwinkel aufsuchen, und Sie sind vier Monate lang fort gewesen. Haben Sie sie gefunden?«
    »Gefunden? O ja!« rief Riose. Er sprach mit steifen Lippen. Es war, als koste es ihn Mühe, nicht mit den Zähnen zu knirschen. »Patrizier, das sind keine Zauberer, das sind Teufel. Man kann es nicht glauben! Stellen sie sich vor, da ist eine Welt von der Größe eines Taschentuchs, eines Fingernagels, mit so geringen Rohstoffvorkommen, mit so wenig Energie, mit einer so mikroskopischen Bevölkerung, wie es den meisten zurückgebliebenen Welten in den staubigen Präfekturen der Dunklen Sterne nicht genügen würde. Dessenungeachtet ist das Volk so stolz und so ehrgeizig, daß es davon träumt, ruhig und methodisch die Herrschaft über die Galaxis anzutreten.
    Diese Leute sind so selbstsicher, daß sie nicht einmal Eile haben. Sie gehen langsam, phlegmatisch vor; sie sprechen von notwendigen Jahrhunderten. Sie schlucken gemächlich Welten, kriechen mit träger Selbstgefälligkeit durch die Sternsysteme.
    Und sie haben Erfolg. Da ist niemand, der sie aufhalten könnte. Sie haben eine schmutzige Handelsgemeinschaft aufgebaut, die ihre Tentakel weiter in den Raum hinausstreckt, als sich ihre Spielzeugschiffe vorwagen können. Die Händler – so nennen ihre Agenten sich – durchdringen Parseks.«
    Ducem Barr unterbrach den zornigen Wortschwall. »Wieviel von dieser Information beruht auf Tatsachen, und wieviel ist nichts als Wut?«
    Der Soldat atmete tief durch und beruhigte sich. »Meine Wut macht mich nicht blind. Ich sage Ihnen, ich war auf Welten, die Siwenna näher liegen als der Foundation, und dort war das Imperium ein ferner Mythos, und die Händler waren lebende Wahrheiten. Wir selbst wurden irrtümlich für Händler gehalten.«
    »Haben Ihnen die Foundation-Leute persönlich erzählt, daß sie nach der Beherrschung der Galaxis streben?«
    »Mir erzählt!« Riose wurde von neuem heftig. »Erzählt wurde überhaupt nicht. Die Funktionäre sprachen nur vom Geschäft. Aber ich hatte Kontakt mit gewöhnlichen Menschen. Ich habe die Gedanken des Volkes in mich aufgenommen, sein vorherbestimmtes Schicksal, sein ruhiges Erwarten einer großen Zukunft. Das ist eine Sache, die nicht geheimgehalten werden kann, ein universeller Optimismus, den sie nicht einmal geheimzuhalten versuchen.«
    Der Siwenner trug eine gewisse stille Befriedigung zur Schau. »Ihnen kann nicht entgangen sein, daß Ihre Beobachtungen bisher genau mit dem übereinstimmen, was ich aus den dürftigen mir zur Verfügung stehenden Daten rekonstruiert habe.«
    »Zweifellos«, gab Riose gereizt und ironisch zurück, »ist das ein Tribut an Ihre analytischen Fähigkeiten. Ebenso ist es ein zu Herzen gehender Kommentar zu der wachsenden Gefahr für die Domänen Seiner kaiserlichen Majestät.«
    Barr zeigte mit einem Achselzucken, daß ihm das keine Kopfschmerzen mache. Riose beugte sich plötzlich vor, faßte den alten Mann bei den Schultern und sah ihm neugierig in die Augen.
    Er sagte: »Das wollen wir lieber lassen, Patrizier. Ich habe keine Lust, barbarisch zu werden. Meiner Ansicht nach ist die uns als Erbteil zugefallene siwennische Feindseligkeit gegenüber dem Imperium eine widerwärtige Bürde, und ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um sie auszulöschen.

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