Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Senter ließ sich nicht anmerken, wie schockiert er war.
    Bei der dem Essen vorausgehenden steifen Unterhaltung wurde höflich das Thema der Landwirtschaft auf Trantor berührt.
    Der alte Mann war es, der fragte: »Was ist mit hydroponischen Anlagen? Für eine Welt wie Trantor wären sie doch die beste Lösung.«
    Senter schüttelte zögernd den Kopf. Er fühlte sich unsicher. Sein Wissen stammte aus den Büchern, die er gelesen hatte. »Künstliche Pflanzenaufzucht in Chemikalien? Nein, nicht auf Trantor. Diese hydroponischen Anlagen erfordern eine ganze Welt voll Industrie – zum Beispiel eine große chemische Industrie. Und wenn die Industrie bei einem Krieg oder einer Katastrophe zusammenbricht, müssen die Menschen verhungern. Auch können nicht alle Pflanzen künstlich gezogen werden. Manche verlieren ihren Nährwert. Der Boden ist immer noch billiger, immer noch besser – und vor allem zuverlässiger.«
    »Und Ihre Nahrungsmittelversorgung ist sicher ausreichend?«
    »Ausreichend, vielleicht etwas eintönig. Wir haben Geflügel, das Eier liefert, und Milchvieh für unsere Molkerei-Erzeugnisse – aber was das Fleisch betrifft, sind wir auf Handel mit dem Ausland angewiesen.«
    »Handel.« Plötzlich erwachte das Interesse des jungen Mannes. »Also treiben Sie Handel. Aber was exportieren Sie?«
    »Metall«, lautete die kurze Antwort. »Sehen Sie sich um. Wir haben einen unerschöpflichen Vorrat, fertig bearbeitet. Man kommt von Neu-Trantor mit Schiffen, reißt ein bestimmtes Gebiet ab – was unsere landwirtschaftliche Nutzfläche vergrößert – und läßt uns im Austausch Fleisch, Dosenfrüchte, Nahrungsmittelkonzentrate und so weiter da.
    Das Metall wird abtransportiert, und beide Seiten haben ihren Gewinn davon.«
    Das Essen bestand aus Brot und Käse und einem Gemüse-Eintopf, der einfach köstlich war. Beim Nachtisch aus geeisten Früchten, dem einzigen importierten Artikel der Mahlzeit, wurden die Ausländer zu etwas anderem als bloßen Gästen. Der junge Mann zeigte eine Karte von Trantor her.
    Ruhig studierte Lee Senter sie. Er hörte dem Fremden zu und erklärte dann ernst: »Das Universitätsgelände ist ein statisches Gebiet. Wir Farmer bebauen es nicht. Wenn es nicht sein muß, betreten wir es nicht einmal. Es ist eins der wenigen Relikte aus einer früheren Zeit, das wir nicht antasten möchten.«
    »Wir sind Sucher, auf der Suche nach Wissen. Wir würden nichts antasten. Unser Schiff würden wir euch zum Pfand geben.« Dieses Angebot machte der alte Mann – eifrig, fieberhaft.
    »Dann kann ich euch hinbringen«, sagte Senter.
    In dieser Nacht schliefen die Fremden, und in dieser Nacht schickte Lee Senter eine Botschaft nach Neu-Trantor.

24
DER BEKEHRTE
     
     
    Das dünne Leben Trantors hörte ganz auf zu tröpfeln, als sie zwischen den weitläufigen Gebäuden des Universitätsgeländes hinschritten. Eine feierliche Stille lag über der Einsamkeit.
    Die Fremden von der Foundation wußten nichts von den wirbelnden Tagen und Nächten der blutigen Plünderung, die die Universität unberührt gelassen hatten. Sie wußten nichts von der Zeit nach dem Zusammenbruch der kaiserlichen Macht, als die Studenten mit ihren geborgten Waffen und ihrer bleichgesichtigen, unerfahrenen Tapferkeit eine Freiwilligen-Armee bildeten, um den zentralen galaktischen Schrein der Wissenschaft zu schützen. Sie wußten nichts von dem Sieben-Tage-Kampf und dem Waffenstillstand, der die Universität aussparte, als während der kurzen Herrschaft des Rebellenführers sogar der kaiserliche Palast von den Stiefeln Gilmers und seiner Soldaten widerhallte.
    Die Leute von der Foundation, die zum erstenmal hier waren, erkannten nur, daß in einer Welt, die im Übergang von einer ausgeschlachteten alten zu einer tatkräftigen neuen begriffen war, dieses Gebiet ein stilles, würdevolles Museumsstück der vergangenen Größe darstellte.
    In gewissem Sinn waren sie Eindringlinge. Die brütende Leere stieß sie hinaus. Die akademische Atmosphäre schien noch zu leben und sich zornig über die Störung zu empören.
    Die Bibliothek war ein täuschend kleines Gebäude, das sich unterirdisch zu einem ungeheuer großen Volumen von Stille und Träumerei ausweitete. Ebling Mis blieb vor den kunstvollen Wandgemälden des Empfangsraums stehen.
    Er flüsterte – hier mußte man flüstern -: »Ich glaube, wir sind an den Katalog-Räumen schon vorbei. Ich werde hierbleiben.«
    Seine Stirn hatte sich gerötet, seine Hand zitterte. »Ich darf

Weitere Kostenlose Bücher