Foundation 08: Foundation
nicht gestört werden, Toran. Wollen Sie mir das Essen herunterbringen?«
»Alles, was Sie wollen. Wir werden tun, was wir können, um Ihnen zu helfen. Möchten Sie, daß wir unter Ihrer Anleitung arbeiten?«
»Nein. Ich muß allein sein.«
»Sie glauben, daß Sie finden werden, was Sie suchen.«
Und Ebling Mis antwortete mit sanfter Sicherheit: »Ich weiß es!«
Zum erstenmal in dem Jahr, das sie verheiratet waren, richteten sich Toran und Bayta so etwas wie einen Haushalt ein. Es war ein eigentümlicher Haushalt. Sie lebten inmitten Grandeur in nicht dazu passender Einfachheit. Die Lebensmittel bezogen sie hauptsächlich von Lee Senters Farm und bezahlten dafür mit den kleinen atombetriebenen Geräten, die sich auf jedem Händlerschiff finden.
Magnifico brachte sich selbst bei, die Projektoren in den Lesesälen der Bibliothek zu bedienen, und hockte dermaßen über Abenteuer- und Liebesromanen, daß er beinahe ebensowenig an Mahlzeiten und Schlaf dachte wie Ebling Mis.
Ebling selbst hatte sich vollständig vergraben. Er hatte darauf bestanden, daß für ihn in dem Raum mit den psychologischen Nachschlagewerken eine Hängematte angebracht wurde. Sein Gesicht wurde dünn und weiß. Seine Sprache verlor ihre Kraft, und seine Lieblingsflüche waren eines sanften Todes verblichen. Es gab Zeiten, da kostete es ihn Mühe, Toran oder Bayta zu erkennen.
Mehr er selbst war er in der Gesellschaft Magnificos, der ihm sein Essen brachte und sich oft hinsetzte und mit seltsamer, faszinierter Versunkenheit stundenlang zusah, wie der alternde Psychologe endlose Gleichungen niederschrieb, Hinweisen auf Buchfilme folgte, sich in wildem Bemühen geistig abstrampelte und ein Ziel verfolgte, das allein er sah.
Toran trat zu seiner Frau in den dunklen Raum und sprach sie vorwurfsvoll an. »Bayta!«
Bayta fuhr schuldbewußt zusammen. »Ja? Brauchst du mich, Torie?«
»Und ob ich dich brauche! Warum, zum Raum, sitzt du hier herum? Seit wir auf Trantor sind, benimmst du dich seltsam. Was ist nur los mit dir?«
»Oh, Torie, hör auf«, bat sie müde.
»Oh, Torie, hör auf!« äffte er sie ungeduldig nach. Dann sagte er mit plötzlicher Sanftheit: »Willst du mir nicht erzählen, was nicht stimmt, Bay? Irgend etwas quält dich doch.«
»Nein! Es ist nichts, Torie. Wenn du weiter so bohrst und bohrst, machst du mich noch verrückt. Ich… ich denke nur nach.«
»Über was?«
»Über nichts Bestimmtes. Nun ja, über das Maultier und Haven und die Foundation, eben über alles. Über Ebling Mis und ob er etwas über die Zweite Foundation herausfinden wird und ob es uns helfen wird, wenn er es tatsächlich findet – und eine Million anderer Dinge. Bist du nun zufrieden?« Ihre Stimme klang erregt.
»Wenn du nur brütest, könntest du dann nicht damit aufhören? Es ist nicht angenehm, und es hilft uns nicht weiter.«
Bayta erhob sich lächelnd. »In Ordnung. Ich bin glücklich. Siehst du, ich lache und bin vergnügt.«
Draußen hörte man einen Aufschrei von Magnifico: »Meine Dame…«
»Was ist? Komm…«
Bayta versagte plötzlich die Stimme, als im Rahmen der sich öffnenden Tür der große Mann mit dem harten Gesicht erschien.
»Pritcher!« rief Toran.
Bayta keuchte: »Captain! Wie haben Sie uns gefunden?«
Han Pritcher trat ein. Seine Stimme war klar und ruhig und absolut frei von jedem Gefühl. »Mein Rang ist jetzt der eines Obersten – unter dem Maultier.«
»Unter dem… Maultier!« Toran verstummte. Die drei standen da wie ein lebendes Bild.
Magnifico warf angstvolle Blicke um sich und machte sich hinter Toran ganz klein. Niemand schenkte ihm Beachtung.
Baytas fest ineinandergeschlungene Hände zitterten. »Sie verhaften uns?« fragte sie. »Sie sind tatsächlich übergelaufen?«
Der Oberst gab schnell zurück: »Ich bin nicht gekommen, Sie zu verhaften. Sie werden in meinen Anweisungen gar nicht erwähnt. Was Sie betrifft, habe ich freie Hand, und ich würde gern unsere alte Freundschaft Wiederaufleben lassen, wenn Sie gestatten.«
Torans Gesicht war verzerrt vor unterdrückter Wut. »Wie haben Sie uns gefunden? Sie waren also doch in dem filischen Schiff? Sie sind uns gefolgt?«
Über das hölzerne Gesicht Pritchers huschte ein Ausdruck wie von Verlegenheit. »Ja, ich war in dem filischen Schiff. Zu unserer ersten Begegnung kam es… nun… durch Zufall.«
»Dieser Zufall ist mathematisch unmöglich.«
»Nein. Er ist nur ziemlich unwahrscheinlich, so daß Sie meine Erklärung akzeptieren müssen. Auf
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