Foundation 08: Foundation
Stirn. »Ich verstehe. Was haben Sie vor?«
»Sie fragen noch? Macht es Ihnen Schwierigkeiten, das Offensichtliche zu erkennen? In dieser ganzen Zeit, die Sie mir eine Vorlesung über die Natur des emotionalen Kontaktes hielten – in dieser ganzen Zeit, die Sie mir Wörter wie Größenwahn und Paranoia an den Kopf warfen, habe ich gearbeitet. Ich habe Verbindung mit meiner Flotte aufgenommen, und sie hat jetzt ihre Befehle. In sechs Stunden wird sie – sollte ich meine Befehle nicht aus irgendeinem Grund widerrufen – Rossem bombardieren, dieses einsame Dorf und ein Gebiet von hundert Quadratmeilen ringsherum ausgenommen. Meine Leute sollen gründliche Arbeit leisten und dann hier landen.
Ihnen bleiben sechs Stunden, und in sechs Stunden können Sie mich weder geistig besiegen noch den Rest Rossems retten.«
Das Maultier breitete die Hände aus und lachte. Der Erste Sprecher schien dagegen Schwierigkeiten zu haben, mit diesem neuen Stand der Dinge fertigzuwerden.
Er fragte: »Die Alternative?«
»Wieso sollte es eine Alternative geben? Durch keine irgendwie geartete Alternative könnte ich mehr gewinnen. Bin ich verpflichtet, auf das Leben der Bewohner Rossems Rücksicht zu nehmen? Höchstens wenn Sie meinen Schiffen erlauben zu landen und sich alle – sämtliche Mitglieder der Zweiten Foundation – meiner mentalen Kontrolle unterwerfen, könnte ich meine Befehle zur Bombardierung widerrufen. Es wäre vielleicht der Mühe wert, so viele Menschen von hoher Intelligenz unter meine Kontrolle zu bringen. Andererseits wäre es eine beträchtliche Anstrengung und letzten Endes doch nicht der Mühe wert, so daß mir an einer Zustimmung Ihrerseits nicht besonders viel liegt. Was meinen Sie, Mann von der Zweiten Foundation? Welche Waffe haben Sie gegen meinen Geist, der mindestens so stark ist wie Ihrer, und gegen meine Schiffe, die stärker sind als alles, was zu besitzen Sie sich jemals erträumt haben?«
»Was ich habe?« Langsam erklärte der Erste Sprecher:
»Nun, nichts – ausgenommen ein Körnchen an Wissen, über das nicht einmal Sie verfügen.«
»Reden Sie rasch«, erwiderte das Maultier lachend. »Lassen Sie sich etwas einfallen. Denn so sehr Sie auch zappeln, Sie können sich aus dieser Situation nicht herauswinden.«
»Armer Mutant«, sagte der Erste Sprecher. »Es gibt keine Situation, aus der ich mich herauswinden müßte. Fragen Sie sich selbst. Warum wurde Bail Channis als Köder nach Kalgan geschickt, Bail Channis, der, wenn auch jung und tapfer, Ihnen geistig beinahe ebenso unterlegen ist wie Ihr schlafender Offizier hier, dieser Han Pritcher? Warum bin ich nicht gegangen, warum kein anderer unserer Führer, der Ihnen eher gewachsen gewesen wäre?«
»Vielleicht«, lautete die von Selbstbewußtsein strotzende Antwort, »weil Sie nicht töricht genug waren, denn vielleicht ist mir keiner von Ihnen gewachsen.«
»Der wahre Grund ist logischer. Ihnen war klar, daß Channis der Zweiten Foundation angehörte. Er war nicht imstande, das vor Ihnen zu verbergen. Und Ihnen war ebenfalls klar, daß Sie ihm überlegen waren. Also hatten Sie keine Angst, auf sein Spiel einzugehen und ihm zu folgen, wohin er sie führte, um ihm später zu zeigen, daß letzten Endes Sie ihn überlistet hatten. Wäre ich nach Kalgan gekommen, hätten Sie mich getötet, denn ich hätte eine echte Gefahr dargestellt. Oder ich hätte meine Identität vor Ihnen verborgen. Dann wäre ich zwar dem Tod entgangen, aber ich hätte Sie nicht in den Raum hinauslocken können. Das brachte nur ein Ihnen offensichtlich unterlegener Geist fertig. Und wären Sie auf Kalgan geblieben, umgeben von Ihren Leuten, Ihren Maschinen und Ihren mentalen Kräften, hätte die gesamte Macht der Zweiten Foundation Ihnen nichts anhaben können.«
»Meine mentale Kraft habe ich bei mir, Sie hilflos zappelndes Etwas«, sagte das Maultier, »und meine Leute und meine Maschinen sind nicht weit weg.«
»Sicher, aber Sie sind nicht auf Kalgan. Sie sind hier im Königreich Tazenda, das Ihnen logischerweise als die Zweite Foundation vorgestellt wurde. Das war notwendig, denn Sie sind ein kluger Mann, Erster Bürger, und würden nur der Logik folgen.«
»Richtig, und es war ein augenblicklicher Sieg für Ihre Seite. Aber mir blieb genug Zeit, die Wahrheit aus Ihrem Agenten Channis herauszuholen, und genug Klugheit, um zu erkennen, daß es eine solche Wahrheit geben könne.«
»Wir wiederum erkannten, daß Sie mit Ihrer nicht ganz ausreichenden Klugheit
Weitere Kostenlose Bücher