Foundation 08: Foundation
dann will ich sehen, was sich machen läßt. Nur stell dich ja nicht später auf die Hinterbeine und blöke, ich hätte dich dazu verführt. Wer ist das?«
Mallow zog die Mundwinkel nach unten. »Jorane Sutt persönlich, denke ich. Er ist früh dran, und das kann ich verstehen. Ich bin ihm einen Monat lang ausgewichen. Hör zu, Jael, geh ins Nebenzimmer, schalte den Lautsprecher ein und stelle ihn ganz leise. Ich möchte, daß du zuhörst.«
Er half dem Ratsmitglied aus dem Raum, indem er ihn mit seinem bloßen Fuß anschob, krabbelte dann auf die Füße und in einen seidenen Morgenmantel. Der synthetische Sonnenschein reduzierte sich auf normale Helligkeit.
Der Sekretär des Bürgermeisters trat steif ein. Ein feierlicher Majordomo schloß behutsam hinter ihm die Tür.
Mallow knotete seinen Gürtel. »Suchen Sie sich einen Sessel aus, Sutt.«
Die Andeutung eines Lächelns huschte über Sutts Gesicht. Der Sessel, den er sich auswählte, war bequem, aber er entspannte sich nicht darin. Auf der Kante sitzend, sagte er: »Wenn Sie als erstes Ihre Bedingungen nennen wollen, können wir gleich zur Sache kommen.«
»Was für Bedingungen?«
»Sie wollen überredet werden? Was, zum Beispiel, haben Sie auf Korell gemacht? Ihr Bericht war unvollständig.«
»Ich habe ihn Ihnen vor Monaten übergeben. Damals waren Sie zufrieden damit.«
»Ja.« Nachdenklich rieb sich Sutt mit einem Finger die Stirn. »Aber seit damals haben Sie sich auffallend betätigt, Mallow. Wir wissen eine ganze Menge über das, was Sie tun. Wir wissen genau, wie viele Fabriken Sie gründen, mit welcher Eile Sie das tun und was es Sie kostet. Und dann ist da noch dieser Palast« – in dem kalten Blick, den er umherschweifen ließ, lag nicht eine Spur von Bewunderung –, »für den Sie wesentlich mehr hingeblättert haben, als mein Jahresgehalt beträgt, und die Gasse – eine sehr bemerkenswerte und teure Gasse –, die Sie sich durch die oberen Schichten der Foundation-Gesellschaft gehauen haben.«
»Na und? Was beweist das, abgesehen davon, daß Sie fähige Spione beschäftigen?«
»Es beweist, daß Sie Geld besitzen, das Sie vor einem Jahr noch nicht hatten. Und das kann alles heißen – zum Beispiel, daß Sie auf Korell ein gutes Geschäft getätigt haben, von dem wir nichts wissen. Woher bekommen Sie Ihr Geld?«
»Mein lieber Sutt, Sie werden nicht im Ernst erwarten, daß ich es Ihnen verrate.«
»Ich erwarte es auch nicht.«
»Das habe ich mir gedacht. Und genau darum werde ich es Ihnen verraten. Es kommt geradenwegs aus den Schatztruhen des Commdors von Korell.«
Sutt blinzelte.
Lächelnd fuhr Mallow fort: »Unglücklicherweise – für Sie – geht es dabei völlig legal zu. Ich bin Meisterhändler, und ich erhielt eine bestimmte Menge schmiedbares Eisen und Chromeisenerz als Entgelt für eine Anzahl von Schmuckstücken, die ich dem Commdor lieferte. Fünfzig Prozent des Profits gehören nach dem gußeisernen Vertrag mit der Foundation mir. Die andere Hälfte geht am Ende des Jahres, wenn alle braven Bürger ihre Einkommenssteuer zahlen, an die Regierung.«
»In Ihrem Bericht wurde kein Handelsabkommen erwähnt.«
»Es wurde auch nicht erwähnt, was ich an diesem Tag zum Frühstück hatte oder wie meine gegenwärtige Mätresse heißt oder sonst eine irrelevante Einzelheit.« Mallows Lächeln wurde zum Grinsen. »Ich wurde nach Korell geschickt – ich zitiere Ihre eigenen Worte –, um die Augen offen zu halten. Sie waren niemals geschlossen. Sie wollten herausfinden, was mit den gekaperten Foundation-Schiffen geschehen ist. Ich habe von ihnen nichts gehört oder gesehen. Sie wollten herausfinden, ob Korell über Atomkraft verfügt. Ich habe von Atom-Lasern im Besitz der privaten Leibwache des Commdors berichtet. Andere Hinweise sind mir nicht vor die Augen gekommen. Und die Laser, die ich gesehen habe, stammen noch aus dem alten Kaiserreich, und soviel ich weiß, können sie Schaustücke sein, die nicht funktionieren.
Soweit habe ich Befehle befolgt, aber darüber hinaus war und bin ich mein eigener Herr. Nach den Gesetzen der Foundation hat ein Meisterhändler das Recht, an neuen Märkten zu erschließen, was er kann, und die ihm zustehende Hälfte des Gewinns einzustreichen. Was haben Sie für Einwände? Ich sehe keine.«
Sutt richtete den Blick sorgfältig auf die Wand und sprach unter großer Mühe ohne Zorn. »Es ist allgemeiner Brauch bei den Händlern, daß sie gleichzeitig mit ihren Geschäften die Religion
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