Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Beschreibungen habe ich nichts hinzuzufügen – außer meinen eigenen Gedanken an diesem Tag.
    Es waren argwöhnische Gedanken, denn es geschah an diesem Tag Seltsames. Überlegen Sie. Zwei Männer, die ich beide nur oberflächlich kannte, machten mir unabhängig voneinander unnatürliche und beinahe unglaubliche Vorschläge. Einer, der Sekretär des Bürgermeisters, bat mich, die Rolle eines Geheimdienstagenten der Regierung in einer äußerst vertraulichen Angelegenheit zu übernehmen, deren Art und Bedeutung Ihnen bereits erläutert worden ist. Der andere, ein Parteiführer von eigenen Gnaden, redete mir zu, für einen Sitz im Rat zu kandidieren.
    Natürlich suchte ich nach den eigentlichen Motiven. Sutts Motiv schien offensichtlich zu sein. Er traute mir nicht. Vielleicht glaubte er, ich verkaufte Atomkraft an Feinde und plane einen Aufstand. Und vielleicht wollte er die Entscheidung erzwingen. In dem Fall mußte mich ein ihm ergebener Mann auf meiner Mission als Spion begleiten. Dieser letzte Gedanke kam mir jedoch erst später, als Jaim Twer auf der Bildfläche erschien.
    Überlegen Sie noch einmal: Twer stellt sich selbst als Händler dar, der in die Politik gegangen ist. Doch ich kenne keine Einzelheiten aus seiner Laufbahn als Händler, obwohl mein Wissen auf diesem Gebiet sehr umfangreich ist. Und weiter: Obwohl Twer sich rühmte, eine Laien-Ausbildung genossen zu haben, hatte er noch nie von einer Seldon-Krise gehört.«
    Hober Mallow wartete, bis die Bedeutung dieser Aussage jedem klar geworden war, und wurde damit belohnt, daß es zum erstenmal still wurde. Die Galerie hielt den kollektiven Atem an. Das war für die Bewohner von Terminus selbst. Die Menschen auf den Äußeren Planeten empfingen nur zensierte Versionen, die die Belange der Religion berücksichtigten. Von Seldon-Krisen durften sie nichts hören. Aber es sollten noch weitere Knüller kommen, die man ihnen nicht vorenthalten würde.
    Mallow fuhr fort:
    »Wer unter den Anwesenden kann ehrlich behaupten, es sei möglich, daß ein Mann mit einer Laien-Ausbildung die Natur einer Seldon-Krise nicht kennt? Es gibt nur einen Bildungsweg in der Foundation, der jede Erwähnung der von Seldon geplanten Zukunft ausschließt und sich allein mit seiner Person als der eines schon fast mythischen Zauberers beschäftigt.
    Mir war sofort klar, daß Jaim Twer niemals Händler gewesen ist. Er mußte im Dienst der Kirche stehen, war vielleicht ein geweihter Priester, und keinen Zweifel gab es daran, daß er in den drei Jahren, die er angeblich der politischen Partei der Händler vorgestanden hat, ein von Iorane Sutt gekaufter Mann war.
    Vorerst tappte ich noch im dunkeln. Ich wußte nicht, welche Ziele Sutt in bezug auf meine Person verfolgte. Aber da er mir offenkundig eine lange Leine ließ, gab auch ich ihm ein paar Faden meiner. Ich sah voraus, daß Twer versuchen würde, sich mir auf meiner Reise als inoffizieller Aufpasser für Jorane Sutt anzuschließen. Sollte es ihm nicht gelingen, mußte ich mich auf andere Kunstgriffe gefaßt machen – und die würde ich vielleicht nicht rechtzeitig als solche erkennen. Ein bekannter Feind ist relativ harmlos. Also lud ich Twer ein, mitzukommen. Er nahm an.
    Daraus, meine Herren vom Rat, läßt sich zweierlei schließen. Erstens verrät es Ihnen, daß Twer kein Freund von mir ist, der widerstrebend und allein aus Gewissensgründen gegen mich aussagt, wie die Anklage Sie glauben machen will. Er ist ein Spion und erfüllt die Aufgabe, für die er bezahlt wird. Zweitens erklärt es, warum ich beim Auftauchen des Priesters, den ermordet zu haben ich angeklagt bin, etwas Bestimmtes tat – etwas, das bis jetzt noch nicht erwähnt wurde, weil niemand davon weiß.«
    Unter den Ratsmitgliedern kam es zu einem nervösen Getuschel. Mallow räusperte sich dramatisch und fuhr fort:
    »Nur ungern beschreibe ich, wie mir zumute war, als ich hörte, wir hätten einen geflüchteten Missionar an Bord. Schon die Erinnerung daran schmerzt. Vor allem erfüllte mich peinigende Unsicherheit. Im ersten Augenblick glaubte ich an einen Schachzug Sutts, doch ich wußte ihn nicht zu deuten. Ich tappte vollständig im dunkeln.
    Eins aber konnte ich tun. Ich wurde Twer für fünf Minuten los, indem ich ihn schickte, meine Offiziere zu holen. In seiner Abwesenheit schaltete ich ein Bild-Ton-Aufnahmegerät ein, damit alles, was geschah, zum zukünftigen Studium festgehalten werde. Es geschah in der Hoffnung – der verzweifelten, aber glühenden

Weitere Kostenlose Bücher