Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Foundation?«
    »Richtig.«
    »Warum?«
    »Ich denke, Sie wissen, warum.«
    Der Händler sah ihn scharf an und schüttelte den
Kopf.
    Riose ließ ihn eine Weile nachdenken. Dann sagte er leise:
»Ich bin sicher, Sie wissen, warum.«
    »Warm hier«, murmelte Lathan Devers, stand auf und
entledigte sich seines Kapuzenmantels. Er setzte sich wieder und
streckte die Beine von sich.
    »Wahrscheinlich erwarten Sie«, meinte er gemütlich,
»daß ich mit Kriegsgebrüll aufspringe und um mich
schlage. Ich könnte den richtigen Augenblick abpassen und Sie
erwischen, bevor Sie einen Finger krumm gemacht hätten, und der
alte Knabe, der dasitzt und überhaupt nichts sagt, wäre
kaum imstande, mich aufzuhalten.«
    »Aber das werden Sie nicht tun«, erwiderte Riose
überzeugt.
    »Nein«, stimmte Devers ihm liebenswürdig zu.
»Erstens würde es den Krieg nicht verhindern, wenn ich Sie
tötete. Da, wo Sie herkommen, gibt es noch mehr
Generale.«
    »Sehr richtig gefolgert.«
    »Außerdem würde ich wahrscheinlich zwei Sekunden
später niedergeschlagen und schnell – oder vielleicht
langsam – getötet. Aber getötet würde ich auf
jeden Fall, und das beziehe ich gar nicht gern mit ein, wenn ich
Pläne mache. Es zahlt sich nicht aus.«
    »Ich sagte doch, daß Sie ein vernünftiger Mann
seien.«
    »Aber etwas möchte ich schon wissen, Boss. Wollen Sie
mir nicht sagen, warum ich Ihrer Meinung nach wissen soll, aus
welchem Grund Sie uns angreifen? Ich weiß es nicht, und
Ratespiele nerven mich schrecklich.«
    »Ja? Haben Sie jemals von Hari Seldon gehört?«
    »Nein. Ich sagte doch, ich mag keine Ratespiele.«
    Ein Blick Rioses streifte Ducem Barr, der zurückhaltend
lächelte und, nach seinem Ausdruck zu schließen, gleich
wieder in Träumerei versank.
    Riose verzog das Gesicht. »Treiben Sie keine Spiele mit mir,
Devers! Die Überlieferung oder die Sage oder die nüchterne
Geschichte – mir ist es gleich, was – will es, daß
Ihre Foundation letzten Endes das Zweite Imperium gründen wird.
Ich kenne eine ganze Menge Einzelheiten von Hari Seldons
psychohistorischem Geschwätz und Ihren Plänen, das Reich
anzugreifen.«
    »So ist das?« Devers nickte nachdenklich. »Und wer
hat Ihnen das alles erzählt?«
    »Kommt es darauf an?« fragte Riose mit gefährlicher
Höflichkeit. »Sie sind nicht hier, um Fragen zu stellen.
Ich will von Ihnen hören, was Sie über die Seldon-Sage
wissen.«
    »Aber wenn es eine Sage ist…«
    »Spielen Sie nicht mit Wörtern, Devers!«
    »Das tue ich nicht. Ich sage es Ihnen geradeheraus. Sie
wissen über diese Sache ebensoviel wie ich. Es ist dummes Zeug,
halbgar. Jede Welt spinnt ihr eigenes Garn, das läßt sich
nicht verhindern. Ja, ich habe von Seldon, dem Zweiten Imperium und
so weiter reden gehört. Man erzählt es den Kindern abends
vorm Einschlafen. Die lieben Kleinen verkriechen sich mit ihren
Taschenprojektoren in die Gästezimmer und stopfen sich mit
Seldon-Thrillern voll. Aber es ist absolut nichts für
Erwachsene. Jedenfalls nichts für intelligente Erwachsene.«
Der Händler schüttelte den Kopf.
    Der Blick des kaiserlichen Generals verfinsterte sich.
»Stimmt das wirklich? Lügen nützen Ihnen nichts,
Mann.
    Ich bin auf dem Planeten, auf Terminus gewesen. Ich kenne Ihre
Foundation. Ich habe ihr ins Gesicht gesehen.«
    »Und da fragen Sie mich? Mich, der ich in zehn Jahren
nie für zwei Monate hintereinander den Fuß auf Terminus
gesetzt habe? Sie verschwenden Ihre Zeit. Aber machen Sie nur weiter
mit Ihrem Krieg, wenn Sie hinter Märchen her sind.«
    Zum erstenmal ließ Barr sich hören. Er fragte milde:
»Sind Sie denn so zuversichtlich, daß die Foundation
siegen wird?«
    Der Händler drehte sich zu ihm um. Er errötete, und eine
alte Narbe an der einen Schläfe hob sich weiß ab.
»Hm-m-m, der stumme Partner. Wie haben Sie denn das aus dem
herausdestilliert, was ich gesagt habe, Doc?«
    Riose nickte Barr ganz leicht zu, und der Siwenner fuhr mit leiser
Stimme fort: »Der Gedanke an den Krieg würde Sie
beunruhigen, wenn Sie dächten, Ihre Welt könne ihn
verlieren und müsse die bitteren Folgen der Niederlage tragen.
Ich kenne sie. Meine Welt wurde besiegt und trägt sie noch
heute.«
    Lathan Devers zupfte an seinem Bart, sah von einem seiner Gegner
zum anderen und lachte kurz auf. »Redet er immer so, Boss?«
Er wurde ernst. »Hören Sie, was heißt denn
Niederlage? Ich habe Kriege gesehen, und ich habe Niederlagen
gesehen. Angenommen, der Sieger übernimmt die Macht. Wen
kümmert das?

Weitere Kostenlose Bücher